Widerstand gegen Baugebiet im Wald
Holm-Seppensen: Ratsgruppen wollen Entscheidung rückgängig machen / Bürger übergeben Unterschriftenliste
os. Holm-Seppensen. Korrigiert der Buchholzer Stadtrat die Entscheidung des Ortsrates Holm-Seppensen und des Verwaltungsausschusses, ein Waldstück am „Weg zur Mühle“ in Holm-Seppensen zu bebauen? Die Ratsfraktionen von SPD, Grüne, Linke und Buchholzer Liste fordern, die Entscheidung vom Juni vergangenen Jahres aufzuheben und sämtliche Untersuchungen, die Fläche für den Wohnungsbau zu entwickeln, einzustellen.
Wie berichtet, hatten sich die Lokalpolitiker dazu entschieden, auf einem rund 1,8 Hektar großen Waldstück bis zu zehn Wohneinheiten auf rund 1.000 Quadratmeter großen Grundstücken zu schaffen. Die Verwaltung hatte sich sogar für eine zweizeilige Bebauung mit 20 Wohneinheiten ausgesprochen - auf einem Plangebiet von rund 2,5 Hektar. Dadurch hätten deutlich mehr Bäume gefällt werden müssen als ursprünglich angedacht. Obwohl das Waldstück im Integrierten Stadtentwicklungskonzept (ISEK) als potenzielle Wohnbaufläche verzeichnet ist, wachsen die Vorbehalte bei der Bevölkerung, in der Politik und offenbar auch in der Verwaltung.
Am Donnerstag übergab eine Bürgerinitiative aus Holm-Seppensen im Buchholzer Rathaus eine Unterschriftenliste gegen das Wohngebiet an Bürgermeister Jan-Hendrik Röhse. Für wenige Wohneinheiten müssten zu viele Bäume gerodet werden, kritisierten die Bürger. Röhse signalisierte ihnen seine Zustimmung: „Man sollte dieses Gebiet schützen und so erhalten, wie es ist.“
Die Neuausweisung einer Siedlungsfläche in dem Waldstück widerspreche der Zielvorgabe des Flächennutzungsplans, heißt es in einer Pressemitteilung der rot-rot-grünen Gruppe „R2G“ im Buchholzer Stadtrat. Auch der Landschaftsrahmenplan des Landkreises Harburg klassifiziere die Fläche als „überwiegend hochbedeutend“ für Arten und Biotope und „hoch bis sehr hochbedeutend“ für das Landschaftsbild. Bei der Beratung im Ortsrat Holm-Seppensen seien die übergeordneten Planungen nicht berücksichtigt worden.
Der Eingriff in Natur und Landschaft stehe in keinem vernünftigen Verhältnis zu den gewonnenen Bauplätzen, erklärt SPD-Ratsherr Dr. Jan-Christian Krause: „Unsere Bürgerinnen und Bürger müssen sich auf eine planvolle, vorausschauende und nachhaltige Entwicklung unserer Stadt mit Rücksicht auf die Umwelt verlassen können. Die Ausweisung der betreffenden Fläche als Wohnbaugebiet widerspricht diesem Anspruch und darf daher nicht durchgeführt werden.“
Redakteur:Oliver Sander aus Buchholz | |
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