"Die Biotonne wurde uns aufgenötigt"

Für einige Bürger sind Maden in der Biotonne ein ekelhafter Anblick, für andere sind sie wichtige Nutztiere  | Foto: bim
  • Für einige Bürger sind Maden in der Biotonne ein ekelhafter Anblick, für andere sind sie wichtige Nutztiere
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(os). Ist die Biotonne eine sinnvolle Einrichtung im Landkreis Harburg oder lediglich ein Dorado für Maden? Darüber diskutieren die Bürger nach dem WOCHENBLATT-Artikel "Agieren in der Grauzone". Zahlreiche Leser schickten ihre Einschätzung zur braunen Tonne, die am 15. April eingeführt wurde. Wir präsentieren eine Auswahl. Zum Teil sind die Zuschriften gekürzt.
Carola Heinze schreibt: "Da ich über einen Komposthaufen verfüge, der mir regelmäßig schöne Komposterde liefert, kommt in meine Biotonne nur der ganze Feuchtmüll, der auf einem Komposthaufen nichts zu suchen hat. Entsprechend eklig ist der Inhalt der Biotonne nach ein paar Tagen. Und ja, es wimmelt von Maden. Na und? Maden sind Fliegenlarven, Fliegen sind Insekten und die dienen den Spatzen und Meisen als wichtige Eiweißquelle. Beklagen wir nicht ständig den Schwund an Insekten?
Christel Schweser fragt: "Warum erkannten Eigentümerversammlungen vor dem Einsatz der Biotonnen das Problem von bestialischem Gestank und Maden, der Landkreis Harburg aber nicht?" Sie verweist auf die Stadt Unterschleißheim in Bayern. Dort werde die Biotonne wöchentlich geleert und vom Entsorgungsunternehmen gleich ausgespült. "Dass dort eine andere Akzeptanz herrscht, leuchtet jedem ein."
Jenny Meyer-Riekenberg erklärt: "Madenbefall habe ich vorausgesehen, daher kommt in meine Biotonne nur pflanzlicher Abfall. Fliegen legen ihre Eier nur in Fleisch bzw. tierische Stoffe. Im übrigen kann ja nicht mehr Müll anfallen, da die Biotonne zusätzlich angeschafft wurde."
• "Wer Maden nicht toleriert oder sogar vergiftet, hat ein sehr eingeschränktes Naturverständnis", betont Hubertus Pahlow.
• "Auch in unserer Wohnanlage können wir leider die Biotonne nicht nutzen", schreibt Stefan Peters. "Das Problem ist, dass es entweder ignorante oder unwissende Mitbewohner gibt. Immer wieder werden die verschiedenen Abfallstoffe falsch entsorgt."
• "Die Biotonne wurde den Bürgern im Landkreis Harburg aufgenötigt, sie ist überflüssig", kritisiert Axel Rademacher. Essensreste seien in seinen Augen Müll, und dieser gehöre fest verschlossen in die Mülltonne.
• "Ich finde die derzeitige Lösung der Biotonne schlecht", erklärt Ulrike Krege. Da die Tonne bei in ihrem Einzelhaushalt nie voll sei und laut telefonischer Aussage der Entsorgungsfirma Otto Dörner nur einmal an den Müllwagen angehängt werden dürfen, verbleibe in ihrer Biotonne immer ein Rest. "Dieser wartet dann auf die nächste Abfuhr in 14 Tagen und stinkt weiter und immer mehr."
Werner Faßbinder schreibt: "Eine Gratulation an die Eigentümer aus der Broistedtstraße, die sich vom gesunden Menschenverstand leiten lassen."
Auf den Artikel hat sich die für die Broistedtstraße in Winsen zuständige Verwaltungsgesellschaft m.+m. Nielsen gemeldet. Als Verwalter sei man gehalten, für die Wohnungseigentümer oder Mieter Kosten im Rahmen zu halten, betont Manfred Nielsen. Es gebe eine kleine Ecke an den Mehrfamilienhäusern für Biomüll, die regelmäßig vom Hausmeisterteam geleert werde. Solange diese Ecke vorhanden sei, wolle man den Bewohnern weitere Zusatzkosten ersparen, erklärt Manfred Nielsen.

Das gehört in die Biotonne

(os). Immer wieder gibt es Verwirrung darüber, welche Abfälle in die Biotonne gehören und welche nicht. Laut der Broschüre "Tipps & Termine" des Landkreises Harburg kann über die Biotonne entsorgt werden:
Obst- und Gemüsereste
rohe und gekochte Essensreste
Kaffeefilter und Kaffeesatz
Teefilter und Teesatz
Milchprodukte ohne Verpackung
Brot und Brötchen
Eierschalen
Fleischabfälle und Knochen
Fischabfälle und Knochen
Blumen, Blumenerde und Gartenabfälle jeder Art
Grasschnitt
Laub und Wildkräuter
Pflanzenreste
Schnittblumen
Topfpflanzen mit Ballen
Haare und Federn
kleine Mengen Kleintierstreu aus Holzspänen, Stroh und Heu

Das gehört nicht in die Biotonne

Müllbeutel und Plastiktüten (schwarze Hausmülltonne)
Katzenstreu (schwarze Hausmülltonne)
Kehricht und Staubsaugerbeutel (schwarze Hausmülltonne)
Windeln (schwarze Hausmülltonne)
Zigarettenkippen und Asche (schwarze Hausmülltonne)
Glas (Altglascontainer)
Keramik (schwarze Hausmülltonne)
Verpackungen (gelber Sack)
Illustrierte/Bücher (blaue Papiertonne)

• Alle Infos unter www.abfallwirtschaft.landkreis-harburg.de.

Redakteur:

Oliver Sander aus Buchholz

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