Familie organisiert Direkthilfe für Explosionsopfer im Libanon
Buxtehuder helfen in Beirut nach der Katastrophe

Sie entschlossen sich spontan, in Beirut zu helfen (v.l.): Britta Lange El-Harake und Ehemann Nawar El-Harake mit ihren Kindern Liam und Emily Fotos: Privat
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  • Sie entschlossen sich spontan, in Beirut zu helfen (v.l.): Britta Lange El-Harake und Ehemann Nawar El-Harake mit ihren Kindern Liam und Emily Fotos: Privat
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sla. Buxtehude. Die Buxtehuder Familie Lange El-Harake war geschockt und traurig zugleich, als sie von der enormen Explosion hörte, die Anfang August Teile des Hafens von Beirut zerstörte und Schäden in weiten Teilen der Stadt anrichtete. Insbesondere die Sorge um ihre Angehörigen, die dort leben, ließ ihnen keine ruhige Minute. Zum Glück überlebten sie das Unglück. Doch mindestens 220 Menschen wurden getötet und mehr als 6.000 verletzt. Ursache war ein Brand, der 2.750 Tonnen Ammoniumnitrat in einem Hafenspeicher zur Explosion brachte. Infolge der Explosionskatastrophe kam es zu Massenprotesten gegen die libanesische Regierung, die von den Demonstranten für die wirtschaftliche und politische Krise im Land verantwortlich gemacht wird.
Die Angehörigen der Buxtehuder Familie El-Harake leben in einem Vorort im Süden von Beirut und kennen viele Familien, die von den Auswirkungen der Explosion, etwa durch die Zerstörung von Wohnungen sowie von Büro- und Firmengebäuden direkt betroffen sind. Nach ausführlichen Schilderungen hat sich die Buxtehuder Familie spontan entschlossen, den Notleidenden in Beirut mit einer Spendenaktion zu helfen.
2018 konnte sich die Buxtehuder Familie El-Harake durch eine Reise in den Libanon selber von den Zuständen einen Eindruck machen. Denn schon länger ist das Land von Armut und Korruption betroffen. Es sei ihnen nicht leicht gefallen, in den Libanon zu reisen, wohl wissend, dass sie in ein ehemaliges Kriegsgebiet fahren, sagt Britta Lange El-Harake. Zumal ihr bei einem Telefonat mit ihrer Versicherung mitgeteilt wurde, dass es sich um ein Gebiet mit einer Teilreisewarnung handelt und die Versicherung bei Schussverletzungen oder Ähnlichem nicht zahlen würde. Dennoch hätten sie sich zu der Reise entschlossen, weil ihr Schwiegervater aus Beirut stammt und ihr Mann dort mehrere Jahre gelebt hatte. "Viele unserer Familienmitglieder leben in Beirut und ich wollte, dass meine Kinder diesen Teil ihrer familiären Wurzeln kennenlernen", erzählt die Buxtehuderin. Sie sei allerdings froh gewesen, dass sie wohlbehalten aus Beirut zurückgekommen seien, aber zugleich auch sehr dankbar über die Eindrücke: "Der Libanon ist ein schönes, wenn auch vom Bürgerkrieg gezeichnetes Land. Einst war es das 'Paris des Nahen Ostens' - und die Familie hat uns herzlich aufgenommen."
Rund 250.000 Menschen sind jetzt nach der Explosion obdachlos. "Eine Tragödie, die uns sehr traurig macht", so Lange El-Harake. Die Situation habe die Wirtschaftskrise im Libanon, die bereits durch die Corona-Pandemie verstärkt wurde, nochmals verschärft und große Teile der Bevölkerung in Armut getrieben. Es fehlt an allem, vor allem an Essen, Trinken und medizinischer Versorgung, weiß Britta Lange El-Harake aus direkten Quellen ihrer Angehörigen.
"Der Cousin meines Mannes, Abdel Aziz El Harakeh, ist ein gewählter Ortsvorsteher in Burj el-Barajne, einem Vorort südlich von Beirut. Wir möchten ihm Geld zukommen lassen, das er an Bedürftige direkt weitergibt. Er kennt die Menschen im Stadtteil sehr gut und weiß, wer dringend Geld für Nahrungsmittel benötigt."
Wer ebenfalls die Direkthilfe für Notleidende in Beirut unterstützten möchte, kann über den Buxtehuder Verein Himmelblau/FIBB (Frauen für interkulturelle Bildung und Begegnung) e.V. spenden. "Nach ausführlicher Information über die Situation in Beirut engagieren wir uns für die Notleidenden, weil wir sicher sind, dass hier die Spenden direkt, unbürokratisch und in voller Höhe die schwer Betroffenen in akuter Not erreichen", sagt die Erste Vorsitzende Gabriele Oben Schröder.
• Spenden auf das Konto von Himmelblau e.V., Verwendungszweck Beirut Direkthilfe, Konto-Nummer DE42 2075 0000 0090 4195 32, BIC NOLADE 21 HAM.

Redakteur:

Susanne Laudien aus Buxtehude

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