Kommt die vierte welle?
Leserreaktionen: "Corona ist keine Panikmache"

Die Mehrheit der Leserinnen und Leser ist überzeugt, dass die vierte Welle nicht mehr zu stoppen ist | Foto: adobe stock/word
  • Die Mehrheit der Leserinnen und Leser ist überzeugt, dass die vierte Welle nicht mehr zu stoppen ist
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(tk). "Jede Wette, die vierte Welle kommt bestimmt" hatte das WOCHENBLATT am vergangenen Samstag geschrieben und die Leserinnen und Leser um ihre Meinung dazu gebeten. Bei der Online-Umfrage zeigt sich, dass die Zustimmung zu dieser Aussage groß ist. Bei den ausführlichen Meinungsbeiträgen, die uns per E-Mail, Facebook oder Kommentar-Funktion auf der WOCHENBLATT-Homepage zu diesem Thema erreicht haben, ergibt sich ein anderes Bild: Impfskeptiker und mitunter auch Corona-Leugner sind dort weitaus stärker vertreten: Wir betreiben "Panikmache", veröffentlichen "unrecherchierte Behauptungen", das WOCHENBLATT "verängstigt die Menschen". Ein Überblick zu einer Auswahl an Reaktionen.

Nico Wesser schreibt, dass er im Einzelhandel arbeitet und er täglich Menschen ermahnen muss, Maske zu tragen und sich an die Abstandsregeln zu halten. "So richtig sauer werde ich, wenn mir jemand erzählt, dieses oder jenes wäre wieder drin", sagt er. Mit dieser Einstellung werde Corona noch lange bleiben.

Sabine Holst bezieht klar Stellung: "Es ist dumm, zu denken, dass Corona nur eine Panikmache der Regierung ist." Ohne Impfungen an Herdenimmunität zu glauben, "ist Blödsinn". In ihrem Freundeskreis sei jemand an Corona gestorben. "Der konnte nichts für seine Ansteckung", schreibt Sabine Holst. Sie hofft, dass sich noch sehr viele Menschen impfen lassen. Die Deutschen sollten kein Volk der Egoisten werden.

WOCHENBLATT-Umfrage: Hälfte der Befragten befürchtet Anstieg der Infektionszahlen

Frank Thöle-Pries, Vorsitzender der CDU-nahen Mittelstandsvereinigung MIT Harburg Land, schreibt: "Ich habe das Gefühl, man schaut in Deutschland auf die eigenen niedrigen Zahlen und glaubt, kein Problem zu bekommen. Stattdessen sollte man auf die Entwicklungen in den Ländern schauen, die uns leider schon voraus sind." In Sachen vierter Welle habe die MIT Harburg-Land im Juni an Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) geschrieben, aber leider keine Antwort bekommen, so Thöle-Pries weiter.

Heike Ruch: "Ich kann mir schon vorstellen, dass wir einen erneuten Lockdown bekommen. So viele Menschen sind unvernünftig und lassen sich nicht impfen, das geht zu Lasten der Kinder und der Allgemeinheit. Ich mache mir sicher keine Freunde, wenn ich sage, wer geimpft oder genesen ist, darf in den Urlaub, in Restaurants und Theatervorstellungen, die Impfunwilligen sollen doch bitte zuhause bleiben."

Ich will die vollen
Grundrechte zurück

"Ich als vollständig Geimpfter erwarte, dass ich, spätestens nachdem jeder in diesem Land die Möglichkeit hatte, sich impfen zu lassen, die vollen Grundrechte zurückerhalte und Einschränkungen für mich aufgehoben werden. Anderenfalls können wir die Maßnahmen gleich als dauerhafte Vorgaben ins Grundgesetz aufnehmen. Denn eins ist klar, Inzidenzen wird es bei gleichbleibend hohem Testvolumen immer geben", sagt Stefan Hillmer.

Heinz Niedermeier schreibt: "Wir sind der Meinung: Wenn jemand eine Maske tragen möchte, soll er es tun. Wenn jemand sich impfen lassen möchte, ebenso. Wenn jemand sich testen lassen möchte, auch. Aber wir sollten doch alle mal die Kirche im Dorf lassen. Leider ist es heute so, dass jeder, aber auch jeder irgendwo etwas aufschnappt und mitreden will. Und jeder hat seine Meinung für sich als die richtige Meinung gepachtet. Und alle machen mit. Sind wir mal ehrlich: Wir alle wissen nicht, was wir schon in uns tragen. Durch den Fortschritt wird auch die Medizin immer mehr feststellen können und immer mehr Krankheitsursachen ausfindig machen. Die Technik schreitet hier in großen Schritten voran. Man muss sich allerdings auch die Frage stellen, muss das alles wirklich sein? Müssen wir alles bis ins kleinste Detail herausfinden? Sollte Corona eines Tages echt mal überstanden sein, wer weiß, was dann kommt."
Sabine Karotki: "Ich bin mir sicher, dass es in Deutschland eine vierte Welle geben wird. Denn die steigenden Infektionszahlen zeigen: Es hat schon begonnen. Und wenn man die Einkaufsstraßen, feiernde Menschen in großer Masse und die Urlaubsstrände nah und fern betrachtet, dann sieht man ganz deutlich, dass sich viele Menschen in einer (trügerischen) Sicherheit wähnen. Bedingt durch die Lockerungen und relativ hohe Impfquoten glauben viele Leute, dass Corona 'so gut wie erledigt ist'. Aber Corona wird uns noch lange begleiten."

"Jeder hat es
selbst in der Hand"

Prof. Dr. Michael Bockisch: "Vermutlich kommt eine neue Welle und das Virus wird auch nicht wieder verschwinden, aber es gibt keinen Anlass für einen Lockdown, denn ob man infiziert ist oder nicht, spielt nicht die eigentliche Rolle. Wichtig ist, wie die Krankheit verläuft. Das hat jeder zum größten Teil selbst in der Hand. Nur das Impfen hilft zuverlässig. Aber es gibt ja viele, die das besser wissen und alle anderen gefährden."
Kai Kuhlmann schreibt: "Eigentlich sind wir sehr gut vorbereitet. Wenn Vater Staat mal seine Hausaufgaben besser erledigen würde, könnten wir längst in allen öffentlichen Gebäuden, Schulen, Kitas, Universitäten, Museen usw., in allen Transportmitteln des ÖPNV, der Deutschen Bahn, der Flugbetriebe Luftreinigungsanlagen eingebaut haben. Leider fehlt hier die politische Entschlossenheit zur Umsetzung (Anordnung und Finanzierung). Auf jeden Fall sind wir dank Impfstoff heute in der Situation, dass wir zu einem normalen geöffneten Leben zurückkehren können. Es muss endlich Schluss sein mit der Angst- und Panikmache und das Thema sollte zukünftig wieder viel sachlicher angegangen werden. Es wird nie einen 100-prozentigen Schutz vor Corona geben."

Angela Popp sagt: "Alle Menschen, die Zweifel und Ängste vor einer Impfung haben, diejenigen, die auf Langzeitstudien warten (dauert die Entwicklung eines Impfstoffs doch sonst fünf bis zehn Jahre), jene, die Folgen einer Long- Impfung befürchten, werden mehr und mehr genötigt: impfen, impfen, impfen und nichts anderes hilft! Um die angebliche Kliniküberbelastung zu entspannen, sollten alle der 4.000 gekürzten Intensivbetten wieder aufgestockt werden und das dafür benötigte Personal eingestellt werden, außerdem sollte das ganze Gesundheitssystem auf Vordermann gebracht werden. Lasst euch impfen oder nicht, aber achtet auf euch und nehmt euch Zeit für dieses Thema, es ist eure Gesundheit und euer Leben"

Die Meinung von Dierk Kahnenbley: "Wenn es Mitmenschen gibt, die der Impfung skeptisch gegenüberstehen, ist dies für mich nachvollziehbar. Der Impfstoff wurde in Rekordzeit entwickelt und hat eine Notzulassung bekommen. Die Zulassung wurde erteilt, weil die bekannten Nebenwirkungen ungefährlicher sind als die Folgen einer schweren Corona-Erkrankung. Nach und nach werden immer mehr Nebenwirkungen festgestellt. Jeder sollte sich frei entscheiden können, ob er sich impfen lässt oder nicht. Mit mehr Einschränkungen für Nichtgeimpfte beeinflusst man die Entscheidung ganz bewusst. Ebenso ist es mit der Befreiung von der Testpflicht. Wenn das Infektionsgeschehen eingeschränkt werden soll, geht dieses nur mit einer Testpflicht für alle. Der Impfstoff mindert nur die Infektionsgefahr und die Symptome sowie den Krankheitsverlauf. Und genau da liegt das Problem. Geimpfte können durchaus Corona-positiv sein und aufgrund der verminderten Symptome wird es viel seltener bemerkt. Wenn ein Nichtgeimpfter einen Test braucht, kann man ziemlich sicher sein, dass er das Virus nicht weiterverbreitet."
"Ich kann und will diese blöden Paniknachrichten nicht mehr lesen", meint dagegen Sylvia Reich. Medien würden mit ihrer Berichterstattung Schaden anrichten. Es müsste mehr über die Nebenwirkungen von Impfungen geschrieben werden. Außerdem seien Menschen verängstigt, manche würden gar in den Suizid getrieben.

"Mich nerven die
Gesinnungsethiker"

Bei anderen Impfskeptikern fällt auf: Viele der Zuschriften sind so lang, dass wir sie nicht veröffentlichen können. Das würde den Rahmen eines normalen Artikels sprengen. Daher nur ausschnittweise einige Inhalte: Eine anonyme Tanja fordert, dass das WOCHENBLATT endlich objektiv berichten müsse. Objektiv heißt für diese Leserin: Tausende Menschen in Deutschland sind weniger an Krebs und Kreislauf-erkrankungen verstorben. Es gebe keine Untersuchungen zu Neben- und Wechselwirkungen der Impfungen, die nur befristet zugelassen sind. Außerdem würden Krankenhäuser massiv Betten abbauen, um Auslastung zu erzielen.
Frank P. Kokarew setzt sich intensiv mit dem Thema auseinander: Er fragt unter anderem, warum Israel und England, Länder mit hoher Impfquote, dennoch mit der Delta-Variante kämpfen und Schweden, wo es kaum Corona-Einschränkungen gab, gut durch diese Krise komme. Außerdem meint dieser Leser, dass es Studien gebe, die belegen, dass Kinder kaum durch COVID-19 gefährdet seien. Die Maßnahmen der Vergangenheit halt Kokarew für "absurd". "Mich nerven Moralapostel und Gesinnungsethiker mit ihren falschen und wirren Moralvorstellungen", so Kokarew abschließend.

Die Leserzuschriften veröffentlichen wir online im Wortlaut (klicken Sie auf den untenstehenden Link). Die Redaktion weist darauf hin, dass es sich bei den Zuschriften um die Meinungen der Leserinnen und Leser handelt und sie nicht die WOCHENBLATT-Sichtweise wiedergeben.

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Redakteur:

Tom Kreib aus Buxtehude

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