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Daytrading – Beliebt trotz schlechter Gewinnaussichten

Daytrading beschreibt eine besonders rasante Art des Handels mit börsennotierten Werten bzw. die Spekulation auf deren Kursentwicklung, bei der normalerweise am selben Tag gekauft als auch wieder verkauft wird.

In den letzten Jahren hat die Beliebtheit dieses Tradingstils stark zugenommen. Die Vorstellung sich mit ein paar Transaktionen am Tag von zu Hause aus ein goldenes Näschen zu verdienen und dadurch ein unabhängiges und selbstbestimmtes Leben führen zu können, spricht, statistisch gesehen, vor allem junge Männer an, die keine Ausbildung im Finanzsektor haben.

Zur steigenden Popularität beigetragen haben in erster Linie „neue“ Finanzinstrumente, wie CFDs (Contracts For Difference; zu Deutsch „Differenzkontrakte“), welche auch bei relativ geringen Eigenmitteln Daytrading möglich machen; dass dadurch aber ebenso die Risiken auf den Totalverlust des eigenen Kapitals steigen, erkennen Anfänger zumeist nicht. So sollte es nicht verwundern, dass der Großteil der Daytrader Geld verliert, anstatt es zu vermehren.

Daytrader auf YouTube und Instagram
Schnelle Autos, dicke Geldbündel, luxuriöse Locations und Partynächte ohne Ende; durch solche Bilder und Videos stellen junge Männer auf Instagram und YouTube ihren Lebensstil zur Schau. Ihr Geheimnis? Sie sind Daytrader und haben sich damit aus dem Hamsterrad unserer Gesellschaft befreit. Und sie haben eine gute Nachricht für uns; auch wir können das. Was wir dafür tun müssen? Verantwortung für das eigene Handeln übernehmen, Disziplin haben, Entschlossenheit zeigen und vor allem bereit sein, in sich selbst zu investieren… ja, und dann wäre da noch die Gebühr für den „Masterclass-Kurs“, „das Überflieger-Seminar“ oder „die Warrior-WhatsApp-Gruppe“!

Ist der Einstieg oft schon für wenig Geld möglich, schließt sich an diesen Anfangsbetrag zumeist ein Sales-Funnel an, welcher den angehenden Daytrader immer mehr und teurere Kurse bzw. Materialen verkaufen soll.

Da stellt sich die Frage, warum solch erfolgreiche Daytrader auf diese Art von Verkaufstricks angewiesen sind, wenn sie doch durch ihre Fähigkeiten an der Börse zu dem propagierten Lebensstil gelangt sind?
Die Wahrheit ist, dass es diesen Daytrader-Lifestyle nicht gibt. Jene, die mit Daytrading tatsächlich Geld verdienen, haben keine Zeit für solche Eskapaden. Daytrader auf Instagram und YouTube erschaffen eine Illusion von der sich vor allem junge Männer angesprochen fühlen, um dann Ihre Produkte, Kurse, Mitgliedschaften oder den beworbenen Onlinebroker an den Mann zu bringen und darüber zu verdienen. Auf Dauer im Daytrading erfolgreich zu sein, schaffen nur die wenigsten!

Ein Blick auf die Zahlen
Vor allem die schon genannten CFDs werden von den europäischen Aufsichtsbehörden zunehmend reguliert, da diese stark von Anfängern im Trading genutzt werden, diese gleichzeitig aber die tatsächlichen Risiken nicht richtig abschätzen können. So wurden CFD Broker unter anderem dazu verpflichtet die durchschnittlichen Verlustraten ihrer Kleinanlegerkonten quartalsweise zu veröffentlichen. Wie das Portal daytrading-broker.net aufzeigt, verlieren diesen Angaben folgend etwa 67-80% der Hobbytrader Geld im Daytrading.

 
Eine Studie Studie, die in Brasilien durchgeführt wurde, malt allerdings ein noch deutlich düsteres Bild.

So hatten hier nach einem Zeitraum von 300 Tagen 97% der teilnehmenden Trader Geld verloren. Von den 3%, die sich im Plus befanden, konnte lediglich ein Drittel monatliche Verdienste über dem brasilianischen Mindestlohn erwirtschaften.

Versprechungen, dass sich mit Daytrading jeder aus dem sogenannten Hamsterrad befreien könne, sind also weit von der Realität entfernt, denn die Zahlen sprechen eine eindeutige Sprache.

Wie können Anfänger im Daytrading Fußfassen?

Um als Anfänger Erfahrungen im Daytrading sammeln zu können, empfehlen Experten ein kostenloses Demokonto zu nutzen. Mittlerweile bieten alle Onlinebroker ein solches an. Dabei zu beachten gilt, dass es tatsächlich die echten Marktverhältnisse und Konditionen des Anbieters widerspiegelt; am besten also einem realen Konto gleicht, mit dem Unterschied, dass eben nur mit Spielgeld gehandelt wird. Das Demokonto solle dabei nicht einfach als Mittel zum Kennenlernen des Daytradings genutzt werden, sondern als tatsächlicher Maßstab der Fähigkeiten. Das soll bedeuten, dass der Handel mit echtem Geld so lange ausgeschlossen werden sollte, bis im Demokonto auf Dauer eine positive Bilanz erzielt werden kann. Erst dann kann ein Wechsel auf den Echtgeldhandel in Erwägung gezogen werden. Das bedeutet natürlich auch, dass der Großteil der Trader nie mit echtem Geld handeln wird, was aber zu begrüßen ist, denn es würde sie nichts Anderes erwarten als der Verlust ihres Kapitals!

Redakteur:

Online Redaktion aus Buxtehude

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