Überreste aus dem Zweiten Weltkrieg ausgegraben
Wurden in Kutenholz die Knochenteile von britischen Soldaten gefunden?

Dank des Metalldetektors von Frank Hoferichter fanden die Heimatforscher Überreste des Panzers und möglicherweise auch Knochenteile der Soldaten | Foto: Bülau
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  • Dank des Metalldetektors von Frank Hoferichter fanden die Heimatforscher Überreste des Panzers und möglicherweise auch Knochenteile der Soldaten
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jab. Kutenholz. Ausgestattet mit Metalldetektor und Schaufel ging es für Debbie Bülau, Frank Hoferichter und Dieter Brusch auf ein Feld in Kutenholz. Das Ziel der Heimatforscher: Überreste eines britischen Panzers aus dem Zweiten Weltkrieg.

Der Sherman-Panzer mit einer Besatzung von fünf britischen Soldaten wurde gegen Ende des Zweiten Weltkrieges durch eine Mine zerstört. Von den fünf Soldaten wurden lediglich drei bestattet, von den zwei anderen wurden aufgrund der Explosion keine Überreste gefunden. Dass sich dort noch immer Panzerteile im Boden befinden, sei bekannt, erklärt Bülau. Schon mehrfach kamen Metallreste zum Vorschein. Vor einigen Jahren wurde durch eine Platte ein Mähwerk eines Landwirts bei der Feldarbeit zerstört. Daher hätten sich die Forscher dazu entschlossen, auf der Wiese auf die Suche zu gehen.

Hoferichter besitzt eine Genehmigung als Sondengänger. Heißt: Er darf mit einem Metalldetektor in Kutenholz Bereiche absuchen. Bülau warnt im Übrigen davor, sich selbstständig auf die Suche zu machen. "Wir hatten eine Erlaubnis, um mit dem Metalldetektor auf die Suche zu gehen. Ohne diese wäre so eine Aktion illegal." Ihre Aktion sei zuvor sowohl mit der Polizei als auch mit dem Landwirt abgesprochen gewesen. Schnell seien sie auf Metall im Boden gestoßen und hätten vorsichtig angefangen zu graben, so die Heimatforscherin. "Wir sind uns sehr bewusst, dass wir es mit Überresten eines Panzers zu tun haben. Sollten wir auf alte Munition stoßen, würden wir abbrechen und die Polizei verständigen. In solchen Fällen wird der Kampfmittelräumdienst verständigt."

Gefunden haben sie u.a. leere Patronenhülsen, aber auch ein großes Metallteil, das sich als Leitrad entpuppte und ca. 700 Kilo wiegt. Um es zu bergen, kam der Radlader des Landwirts zum Einsatz. "Wir haben uns wirklich gewundert, wie gut es erhalten ist." Bei den Grabungen wurden auch sechs kleine Knochenteile gefunden, die zu den fünf verstorbenen britischen Männern gehören könnten. Die Knochenteile wurden der Polizei Fredenbeck übergeben. Diese schickte sie an das Institut für Rechtsmedizin in Hamburg, wo sie untersucht werden. Sollte es sich bei den Knochen um menschliche Überreste handeln, sei eine weitere DNA-Untersuchung und ein Abgleich mit den Verwandten aus England möglich, erklärt Bülau.

Zu sechs Familien der britischen Soldaten hat Bülau Kontakt. Diese hoffen, dass es sich um die sterblichen Überreste ihrer Angehörigen handelt. Für die Familien sei es enorm wichtig, zu wissen, wo ihre Angehörigen gestorben sind und dass sie anständig bestattet werden können, erklärt Bülau. Außerdem wurden die deutsche Kriegsgräberfürsorge sowie die britische Botschaft informiert.

Die Panzerteile sollen irgendwann im Museum des Heimathauses in Kutenholz ausgestellt werden. In diesem Zusammenhang soll auch die Arbeit der Heimatforscher der vergangenen Jahre aufgenommen werden. Wie das Ganze umgesetzt werden soll, dazu kann Bülau noch nichts Genaueres sagen.

Rote Mohnblumenkränze aus Großbritannien
Dank des Metalldetektors von Frank Hoferichter fanden die Heimatforscher Überreste des Panzers und möglicherweise auch Knochenteile der Soldaten | Foto: Bülau
Fast 700 Kilo schwer ist das gefundene Leitrad des britischen Panzers | Foto: Bülau
Redakteur:

Jaana Bollmann aus Stade

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