Eine grenzenlose Freiheit
29 Länder mit dem Fahrrad bereist

Unendliche Weite auf einer Straße in Argentinien: Uwe und Sabine Wüppermann auf einer Straße in Argentinien | Foto: Wüppermann
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  • Unendliche Weite auf einer Straße in Argentinien: Uwe und Sabine Wüppermann auf einer Straße in Argentinien
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bim. Drestedt. Für diesen Enthusiasmus muss man geboren sein: Sabine (51) und Uwe Wüppermann (59) aus Drestedt (Landkreis Harburg) sitzen jährlich tausende Kilometer im Sattel. Bereits 29 Länder haben sie mit ihren Fahrrädern bereist, viele Strapazen auf sich genommen, aber in der Ferne auch viele authentische Erfahrungen mit den Menschen und der Natur gesammelt, die ihnen in einer Touristenreisegruppe wohl verwehrt geblieben wären. "Man hat auf dem Rad dieses uneingeschränkte Sichtfeld. Man riecht und hört alles", schwärmt Sabine Wüppermann.
Gemeinsam haben Sabine und Uwe Wüppermann vor Jahren damit begonnen, in ihren Urlauben Radreisen zu unternehmen, u.a. im Baltikum, in den USA, Kanada und Schottland. Doch die wenigen Wochen reichten den beiden irgendwann nicht mehr. "Wir haben lange darüber nachgedacht und waren uns einig: Wir warten nicht bis zur Rente und haben das Projekt 'zwanzig17' aufgelegt", berichtet Uwe Wüppermann vom ersten großen Wendepunkt. Beide kündigten ihre Jobs in der Medizintechnik bzw. in der Fort- und Weiterbildung von Pflegekräften und Ärzten.
Im Frühjahr 2017 ging's mit dem Flugzeug nach Lissabon und von dort mit dem Rad 4.500 Kilometer über Spanien, Frankreich, England und Holland zurück nach Deutschland. Von Oktober 2017 bis März 2018 folgte eine 7.500-Kilometer-Tour durch Südamerika mit Stationen, u.a. in Bolivien, Argentinien, Chile und Uruguay. Von Oktober 2018 bis diesen April folgte die nächste lange Tour, auf der sie je drei Monate lang Australien und Neuseeland erkundeten. Schnell machten sie Erfahrungen mit der heimischen Tierwelt. "Wir sind durch einen Nationalpark gefahren. Während wir abends unser Zelt auf einem Campingplatz aufstellten, kamen die ersten Kängurus bis auf zwei Meter an uns heran. Es ist unglaublich schön, so mit der Natur verbunden zu sein", denkt Sabine Wüppermann begeistert zurück.
"Wir haben immer ein Zelt dabei, übernachten aber auch mal in Pensionen oder Hotels, im Wald oder in der Wüste", berichtet sie. Auch nutzen die beiden das weltweite Netzwerk "Warm Showers", bei dem Radfahrer andere Radfahrer kostenlos beherbergen. Ansonsten reisen die beiden mit "leichtem Gepäck", mit insgesamt zwölf Taschen, in denen u.a. Kleidung und Verpflegung für drei Tage ist. Häufig würden sie auch einfach von Einheimischen spontan eingeladen. Wenn zum Beispiel unterwegs eingekauft wird, wartet einer der beiden draußen an den Rädern, an denen auch eine deutsche Flagge hängt. "Fast immer wird man ausgefragt", erzählen die beiden. Die Verständigung funktioniert auf Englisch, ein paar Brocken Spanisch und mit Zeichensprache.
Je nach Beschaffenheit der Strecke legen die beiden am Tag zwischen 35 und 170 Kilometer zurück. Mal geht es über matschige Pisten, mal durch staubige Wüsten, über schnurgerade Straßen oder über eine 141 Meter lange Hängebrücke in atemberaubender Höhe. "Die Anden haben wir mehrmals überquert, auch den höchsten Pass in 4.850 Metern Höhe", berichten die beiden. Natürlich wird auch geschoben, wenn es zu anstrengend wird.
"Es ist nicht nur Spaß, sondern bedeutet auch, an die eigenen Grenzen zu gehen. Aber es ist immer schön, wenn man es dann geschafft hat. Man muss es mögen, minimalistisch zu leben", sagt Sabine Wüppermann. Denn fast täglich das Zelt auf- und abzubauen, Trinkwasser aus dem Fluss zu filtern und nur das Notwendigste mit sich zu führen, ist wahrlich nicht jedermanns Sache. "Es ist gar nicht so entbehrungsreich. Das, was man durch die Erlebnisse zurückbekommt, ist so riesig. Manchmal verflucht man das, was man macht. Und dann fährt man durch tolle Küstenlandschaften wie im Paradies", so Uwe Wüppermann. Auch das ständige Zusammensein - 24 Stunden am Tag, sieben Tage die Woche - müsse man lernen. "Man muss sehr tolerant sein und auch manchmal einfach die Klappe halten", sagt Uwe Wüppermann augenzwinkernd.
Nun ist das Paar bereit für den nächsten Schritt: "Nun werden wir uns von allem trennen, das Haus verkaufen und unsere Möbel einlagern", erklären sie ganz selbstverständlich. Denn im Frühjahr 2020 starten sie von Drestedt aus auf dem Landweg in Richtung Asien. "Mal sehen, was auf uns zukommt, wenn wir zurück sind", sagen sie.
• Wer mehr über die Touren erfahren möchte, kann den Blog lesen unter www.glorypedalling.wordpress.com.

Redakteur:

Bianca Marquardt aus Tostedt

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