Hilfe für Holger
Hunderte bei der Typisierungsaktion

Mohammed ließ sich als Stammzellspender registrieren. 
Begleitet wurde er von Dörte, die seit Jahren in der 
Knochenmark-Spenderdatei ist | Foto: bim
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  • Mohammed ließ sich als Stammzellspender registrieren.
    Begleitet wurde er von Dörte, die seit Jahren in der
    Knochenmark-Spenderdatei ist
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bim. Hollenstedt. "Ich bin positiv überrascht von der großen Resonanz. Das ist ein Zeichen für den Zusammenhalt in unserer Gemeinde", sagte Hollenstedts Bürgermeister Jürgen Böhme, als er am Samstag das Feuerwehrgerätehaus besuchte. Dort hatten Freunde und Familie des an Blutkrebs erkrankten Holger Sönnichsen eine Typisierungsaktion organisiert. Insgesamt fanden sich 364 Menschen im Alter von 17 bis 55 Jahren dort ein, die sich als Stammzellspender registrieren ließen. Rund 2.150 Euro kamen an Geldspenden zusammen. Denn der Deutschen Knochenmark-Spenderdatei (DKMS) entstehen für die Registrierung eines jeden neuen Spenders Kosten in Höhe von 35 Euro.
Für Holger Sönnichsen ist nichts wie es war, seit er Ende September die Diagnose Blutkrebs erhielt. Der 54-Jährige liebt das Singen, Kajak- und Skifahren und engagiert sich in der Kirchengemeinde, im Chor und in der Flüchtlingshilfe. Und so ließen sich am Samstag auch viele Flüchtlinge als Stammzellspender registrieren.
"Die Hilfsbereitschaft und das Engagement von Freunden und Familie sind unglaublich und geben ihm und seiner Frau viel Kraft. Holger baut u.a. auf sein Gottvertrauen", weiß Helle Lorenz, die die Typisierungsaktion mit organisiert hatte. Insgesamt brachten sich in die Aktion rund 100 Helfer ein, u.a. die Feuerwehr, die ihre Räume zur Verfügung stellte und beim Auf- und Abbau half, der Herbergsverein Tostedt, der Desinfektionsmittel und Handschuhe bereitstellte, örtliche Bäckereien und Lebensmittelmärkte, die für Verpflegung sorgten, und die Freiwilligen an den Tischen, die die Spender aufklärten und registrierten. Auch Ricarda Woelk, Ute Lemme und André Fitschen von der Hollenstedter Verwaltung brachten sich ein.
Die Schwierigkeit, einen "genetischen Zwilling" zu finden, erläuterte Clara Bigalke von der DKMS. Jeder Mensch besitze zwei Gewebemerkmale, sogenannte HLA (Humane Leukozyten-Antigene), pro Genort (Chromosom), dabei werden eins von der Mutter und eins vom Vater vererbt. Die einzelnen HLA-Merkmale kommen dabei jeweils in mehreren 100 Ausprägungen vor, was in Summe zu mehreren 10.000 Kombinationsmöglichkeiten führt. Die HLA-Merkmale zwischen Spender und Patienten müssen möglichst identisch sein, damit der Körper die Knochenmarkspende nicht wieder abstößt.
Die Auswertung je Spende kann bis zu vier Wochen dauern. Sollte ein potentieller Stammzellspender gefunden sein, folgen weitere Tests und eine eingehende Untersuchung.
• Weitere Informationen über die DKMS und wie man spenden kann, unter www.dkms.de.

Warum nur Registrierung bis 55 Jahre?

Warum ist die Registrierung zur Stammzellspende nur bis zum 55. Lebensjahr möglich? Das WOCHENBLATT fragte nach und erhielt von der DKMS folgende Antwort: "Die obere Altersgrenze bei der Registrierung ist im Wesentlichen dadurch gegeben, dass statistisch gesehen - mit steigendem Alter - gesundheitliche Probleme zunehmen, insbesondere die Erkrankungen, die von vornherein gegen eine Stammzellspende sprechen. Da manche Erkrankungen zum Zeitpunkt der Registrierung nicht oder noch nicht offensichtlich sein können, eine Massenuntersuchung der Spenderwilligen organisatorisch und finanziell aber nicht möglich ist, wurde bundesweit eine bindende Altersgrenze festgelegt. Auch wenn im Einzelfall ein um Jahre älterer Mensch unter Umständen noch gesünder sein kann als ein jüngerer Mensch, ist die Prüfung zu dem Zeitpunkt der Neuregistrierung nicht realisierbar." "Hohes" Spenderalter gelte zudem nach Literaturlage als Risikofaktor für den Erfolg der Transplantation.

Redakteur:

Bianca Marquardt aus Tostedt

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