Dreifach-Weltmeister Helmut Brüning besuchte Horneburger Hammerwerfer bei Offenen Kreismeisterschaften
Bescheiden, aber ehrgeizig
jab. Horneburg. Einmal zu einer Weltmeisterschaft reisen und dort den Titel holen, das war Helmut Brünings (86) großer Traum. Insgesamt schaffte der Cuxhavener es dann sogar, von den Senioren-Weltmeisterschaften in Málaga drei Siege mit nach Hause zu nehmen. Nun besuchte er den VfL Horneburg und trat gegen den Nachwuchs bei den Offenen Kreismeisterschaften im Hammerwurf an - ein unvergesslicher Moment für die jungen Sportler.
Cord Meyer, der Spartenleiter des VfL Horneburg, hatte den Senior zur Kreismeisterschaft, an der Teilnehmer aus dem Landkreis Stade sowie aus Cuxhaven und Bremen teilnahmen, eingeladen und extra gegen den Nachwuchs antreten lassen. "Das ist ein besonderes Erlebnis für die Jugendlichen, einmal gegen einen echten Weltmeister anzutreten." Zu dem Wettkampf hat Brüning sein eigenes Sportgerät mitgebracht - wie es sich für einen Profi gehört. "Das mache ich immer. Wenn es erlaubt ist, benutze ich das auch."
Während seiner Würfe schauten die Sportler interessiert dem Profi zu. Anschließend fachsimpelten sie über die Technik und Ausführung. Dennoch mag er es nicht, wenn man ihm bei nicht ganz so weiten Würfen sagt, "das kommt schon noch" oder was er machen soll. Da komme der Kapitän in ihm durch. "Ich weiß, was ich tun muss, das klappt nur nicht immer."
Brüning war nicht verlegen, den Jugendlichen Tipps für ihre Würfe mit auf den Weg zu geben, denn er möchte ein Vorbild sein. Erstaunt waren jungen Sportler vor allem über das stolze Alter des noch fitten Hammerwerfers. Aber er gibt zu: "So langsam merkt man das schon." Er habe sogar schon ans Aufhören gedacht. "Das hat er aber schon öfter gesagt", verrät sein Trainer beim ATS Cuxhaven, Heinz-Otto Schunk. Brüning gibt zu, dass er sich alle Optionen für weitere Wettkämpfe offenhalten möchte.
Seine Titel in Málaga hat Brüning in seinen Paradedisziplinen Hammerwurf (32,83 Meter) gegen 13 Mitstreiter und Hochsprung (1,12 Meter) gegen elf Konkurrenten errungen. Aber auch im Gewichtwurf (12,54 Meter) konnte er sich durchsetzen. Allerdings habe ihm während des Wettkampfs die Hitze sehr zu schaffen gemacht. "Man steht sehr lange in der prallen Sonne, wir hatten Temperaturen von mehr als 40 Grad", sagt er. Aber es hat sich gelohnt. "Wenn alle von den Rängen deinen Namen rufen - das ist schon was." Dabei habe er sich aber schon etwas geschämt, auch zu viel Lob sei ihm unangenehm. Dennoch sei er stolz auf seine zahlreichen Titel, Rekorde und Auszeichnungen, darunter auch 25 goldene Sportabzeichen. Und die schaut er sich auch gern an. "Ein ganzes Zimmer habe ich voll damit."
Die Zeit beim VfL genoss der Senior sehr. Denn: "Es geht für mich um nichts." Dennoch war ihm der Ehrgeiz anzumerken. In Horneburg erzielte er 33,22 Meter. Helmut Brüning ist ein gutes Beispiel dafür, dass sich Sport bis ins hohe Alter lohnt.
Beste Ergebnisse bei Wettkampf
Bei den Offenen Kreismeisterschaften im Hammerwurf qualifizierten sich Marten Rühle (M15, 23,43 Meter) und Jakob Schröder (M15, 32,61 Meter) vom VfL Horneburg für die Landesmeisterschaften in Braunschweig. Viktoria Meyer, die Trainerin der beiden Sportler, erzielte mit 27,46 Metern (Frauen 4 Kilogramm) eine persönliche Bestleistung. Charlotte Nolte (W14) hat mit 23,07 Metern für den Kreis Verden einen neuen Kreisrekord aufgestellt und ebenfalls die Norm für die Landesmeisterschaften erreicht.
Redakteur:Jaana Bollmann aus Stade |
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