Ehemaliger Schulhausmeister verstarb mit 78
Nachruf zum Tod des Salzhäuser Urgesteins "Manni" Schneider
- An seinem fröhlichen Lächeln und seiner geliebten Latzhose als Arbeitsoutfit war Hausmeister Manfred "Manni" Schneider stets zu erkennen
- Foto: ce
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Erst brandete langer Applaus in der voll besetzten Friedhofskapelle zu Ehren des Verstorbenen auf. Und als die Sargträger ihn zur letzten Ruhestätte brachten, taten sie das zu den rockigen Klängen von Udo Lindenbergs "Mein Ding". Berührender Abschied für einen besonderen Menschen: Manfred "Manni" Schneider, der 33 Jahre als Hausmeister mit Herz in Salzhausen tätig war und dabei auch Schulgeschichte schrieb, starb kürzlich nach schwerer Krankheit mit 78 Jahren. Er hinterlässt Ehefrau Christel, zwei erwachsene Söhne und drei Enkelkinder.
"Ich geh' meinen Weg - ob grade, ob schräg, das ist egal", singt Lindenberg in "Mein Ding". Nichts hätte besser gepasst als Soundtrack für das Lebenswerk seines großen Fans "Manni" (der am gleichen Tag Geburtstag hatte!), mit dem ich über 25 Jahre befreundet sein durfte. Der gelernte Elektroinstallateur ging nach gut zweijähriger Seefahrt 1978 als Hausmeister an der HRS "vor Anker". Dort brachte er Generationen von Heranwachsenden nachhaltig "auf Kurs" - etwa mit seinen über die Kreisgrenzen hinaus beliebten "Müll-Liedern" über umweltfreundliche Abfallentsorgung. Für das DRK, das in der Schule noch heute Blutspenden veranstaltet, und den MTV Salzhausen als Nutzer der Sporthalle war "Manni" auch nach Schulschluss rund um die Uhr zur Stelle. Von seiner Dienstwohnung an der HRS zog er im "Unruhestand" um ins Haus des Gastes, wo er von 2011 bis 2023 Hausmeister war. Hier sei er als "wertvolle Bezugsperson für viele Bürgerinnen und Bürger" im "unermüdlichen Einsatz" gewesen, würdigten ihn Samtgemeinde und Gemeinde in einem gemeinsamen Nachruf. Die Gemeinde hatte "Manni" für sein herausragendes Engagement bereits 2006 die "Goldene Ehrennadel" verliehen.
"Stark wie Zwei" - um ein weiteres Lied von Udo Lindenberg zu zitieren - war "Manni", wenn es darum ging, für Familie und Freunde da zu sein. So standen er und seine Frau Christel mir sehr zur Seite, als meine Mutter verstarb. Genauso war es für mich Ehrensache, ihn mit seinem heißgeliebten Spaghetti-Eis zu versorgen, als er kurz vor seinem Tod etwa ein halbes Jahr im Hospiz verbrachte. Sogar dort munterte er - von seiner Erkrankung schon schwer gezeichnet - Bewohner und Mitarbeiter mit Gedichten aus eigener Feder auf.
Auf der Trauerfeier verabschiedete sich seine als Malerin erfolgreiche Nichte Anja Ohst (Künstlername "Anja Es") mit einer berührenden Rede von ihrem Onkel. "Diejenigen, die dir vertraut haben, hatten in dir einen echten Freund, einen richtig guten Vater und einen anstrengenden, aber wunderbaren Ehemann", brachte sie auf den Punkt, was den Menschen "Manni" ausmachte. Er sei - genau wie sie - "immer gerade heraus" gewesen. "Deine Authentizität hatte ein paar scharfe Kanten, aber du warst immer echt", sprach Anja mir und allen anderen Hinterbliebenen aus dem Herzen.
Redakteur:Christoph Ehlermann aus Salzhausen |
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