Landkreis Harburg
Wolf soll vier Schafe gerissen haben
- Die Wolfspopulation nimmt insbesondere in Niedersachsen in den vergangenen Jahren zu
- Foto: Rolfes / DJV
- hochgeladen von Bianca Marquardt
Erneut wurden im Landkreis Harburg vier Schafe auf einer Weide gerissen - diesmal am 22. Juli im Bereich Wenzendorf. Die Spurenlage deutet laut Wolfsberater Bernard Wegner auf einen Wolf als Verursacher hin.
Die für Nutztierrisse zuständige Landwirtschaftskammer wurde auch hier informiert.
Für die Dokumentation und Bearbeitung von Nutztierschäden ist seit dem 1. Februar 2022 die Landwirtschaftskammer Niedersachsen (LWK) zuständig. Wenn beim Fund eines toten Nutztieres auf einer Weide der Verdacht besteht, dass ein Wolf beteiligt sein könnte, so ist bitte umgehend die zuständige Stelle bei der LWK unter der Hotline 0511 3665-1500 zu kontaktieren. Ein Mitarbeiter entnimmt vor Ort DNA-Proben sowie Maße von Bisstiefe und Zahnabständen bei den Wunden.
Bernard Wegner erläutert: "Es wird nicht nur geschaut, ob es Wolfs-DNA ist. Mit der Auswertung können einzelne Individuen identifiziert sowie Verwandtschaftsverhältnisse und Zugehörigkeiten zu bekannten Rudeln festgestellt werden. Ebenso kann man feststellen, ob der Wolf aus der Region stammt oder zugewandert ist."
Wolfssichtungen melden
Auch weist Bernard Wegner erneut auf die Bedeutung des Wolfsmonitorings hin: „Je mehr Daten wir erhalten, umso realistischer können wir den Wolfsbestand in Niedersachsen und im Landkreis Harburg einschätzen.“ Sichtungen, Spuren, Wildtierrisse und insbesondere die Hinterlassenschaften, die so genannte „Losung“ des Wolfes, können an das Wolfsmonitoring gemeldet werden. „Natürlich nehmen wir diese Meldungen als Wolfsberater auch entgegen und leiten diese entsprechend weiter“, so Wegner.
Die Meldungen können auch direkt unter WOLFSMONITORING.com oder bequem per APP (Wolfsmeldungen Niedersachsen) abgegeben werden.
Neuerdings gebe es „Verschwörungstheorien“, nach denen angeblich die gemeldeten Wölfe gejagt werden. „Das ist völliger Blödsinn!“, betot Wegner. "Der Wolf ist trotz Absenkung des Schutzstatus in der Berner Konvention in Deutschland, und somit auch in Niedersachsen, u.a. durch das Bundesnaturschutzgesetz sowie der FFH-Richtlinie, streng geschützt und darf nicht bejagt werden."
Weitere Informationen gibt es unter www.wolfsmonitoring.com
Wolfspopulation im ersten Quartal 2025
Raoul Reding, Wolfsbeauftragter der Landesjägerschaft Niedersachsen, hat in dieser Woche die aktuellen Zahlen des ersten Quartals für Niedersachsen bekannt gegeben. Danach leben in Niedersachsen Wölfe in 62 Territorien. Die Anzahl der einzelnen Individuen festzustellen, ist anhand der Daten schwierig. Schätzungen gehen von mehr als 700 Tieren aus. Insgesamt gab es 59 gemeldete Übergriffe auf Nutztiere.
Dabei handelt es sich aber zunächst um vorläufige Ergebnisse, die auf den derzeit vorliegenden Monitoringdaten basieren.
Weitere Informationen zum Thema Wolf: www.wolfsmonitoring.com
Redakteur:Bianca Marquardt aus Tostedt |
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