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Herbergsverein Tostedt
Würdevolle Begleitung auf dem letzten Weg

Herbergsvereins-Geschäftsführer Helge Johannsen mit den Palliativ-Fachkräften Larissa Huck (li.), Leiterin des ambulanten Pflegedienstes, und ihrer Stellvertreterin und Silke Eckoldt | Foto: bim
  • Herbergsvereins-Geschäftsführer Helge Johannsen mit den Palliativ-Fachkräften Larissa Huck (li.), Leiterin des ambulanten Pflegedienstes, und ihrer Stellvertreterin und Silke Eckoldt
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Wenn ein geliebter Mensch schwer erkrankt und das Ende naht, ist es für die Angehörigen oft unerträglich, Abschied im Krankenhaus oder Hospiz nehmen zu müssen. Auch die Schwerstkranken möchten in den letzten Stunden häufig selbst gerne in den eigenen vier Wänden bei ihren Angehörigen bleiben. Bei der Erfüllung dieses letzten Wunschs hilft die Spezialisierte ambulante Palliativversorgung (SAPV), die u.a. der Herbergsverein, Altenheim und Diakoniestation zu Tostedt anbietet.

Lebensqualität und Selbstbestimmung für Palliativpatienten

Die SAPV hat das Ziel, die Lebensqualität und die Selbstbestimmung von Palliativpatienten so weit wie möglich zu erhalten und ihnen ein menschenwürdiges Leben bis zum Tod in ihrer gewohnten Umgebung zu ermöglichen. "Nicht für jeden Menschen im Sterbeprozess ist die Spezialisierte ambulante Palliativversorgung gedacht, sondern für diejenigen, die einen Leidensdruck mit starken Schmerzen haben, überwiegend Krebspatienten", erläutert Pflegedienstleitung und Palliativschwester Larissa Huck. Die SAPV für zuhause wird bei Patienten, die keine Heilungschancen haben, vom Hausarzt oder vom Krankenhaus verordnet.

"Für die Angehörigen ist es eine große Unterstützung, wenn sie die pflegerische und medizinische Versorgung abgeben und sich ganz um ihre Lieben kümmern können", weiß Herbergsvereins-Geschäftsführer Helge Johannsen. "Es geht um die Begleitung und Lebensqualität in den letzten Stunden." Die Unterstützung sei häufig auch wertvoll bei der Frage, wann ein sterbenskranker Mensch bereit ist, zu gehen. "Für die Kranken kommt der Punkt, an dem sie wissen oder sich damit abfinden, Abschied zu nehmen, den Angehörigen fällt das meist schwerer", so Johannsens Erfahrung.


Kompetente Beratung, Unsicherheiten werden ausgeräumt

Die Patienten und deren Angehörige werden von spezialisierten Palliativschwestern, die eine 160-stündige Weiterbildung erfolgreich absolviert haben, sowie Palliativärzten betreut. "Wir kooperieren mit dem Palliativ-Netzwerk Marianus Care GmbH & Co. KG des Hospizes Bardowick, dem verschiedene Palliativärzte und Pflegedienste angeschlossen sind", berichtet Palliativkraft Larissa Huck. Die Fachkräfte können die Betroffenen kompetent beraten und Unsicherheiten ausräumen. Die Palliativkräfte des Herbergsvereins betreuen jährlich 20 bis 30 Patienten und deren Angehörige - je nach Bedarf täglich oder auch nur einmal pro Woche. "Das richtet sich sehr individuell nach den Bedürfnissen der Patienten und Familien", erläutert Larissa Huck.

24-Stunden-Rufbereitschaft wird dankbar angenommem

Sie geht ganz in ihrer Aufgabe auf, Menschen im Sterbeprozess ihren letzten Wunsch, im häuslichen Umfeld zu sterben, zu erfüllen, sie würdevoll aufzufangen und zu begleiten und deren Angehörige anzuleiten. Oftmals fühlten sich Angehörige sogar schuldig, wenn sich der Zustand des Todkranken verschlechtere. "Wir haben eine 24-Stunden-Rufbereitschaft, das wird von den Angehörigen sehr dankbar angenommen." Auch die Ärzte des Palliativ-Netzwerks seien in der Rufbereitschaft rund um die Uhr für Fragen zu Medikationen erreichbar.


Schmerzfreiheit für ein Sterbe in Würde

Ein wichtiges Mittel für ein Sterben in Würde ist die Schmerzfreiheit. Dafür gibt es Schmerzpumpen, die in verordneten Intervallen über einen Port intravenös über einen Zugang im Hals oder unter der Haut Schmerzmittel, zumeist Morphium, abgeben. Allerdings müssen Patienten, bei denen für die nächstmögliche Therapie zur Schmerzlinderung die Schmerzpumpe erforderlich ist, bis zu zwei oder drei Tage auf eine Schmerzpumpe warten. "Ein solches Gerät ist mit rund 2.100 Euro teuer, die Logistik ist zentralisiert. Daher dauert es bis zur Auslieferung", erläutert Helge Johannsen, Geschäftsführer des Herbergsvereins. Umso dankbarer ist der Herbergsverein, dass die Tostedter Irene und Friedrich Vorwerk-Stiftung die Anschaffung einer Schmerzpumpe ermöglicht hat, die leihweise an die Patienten abgegeben wird für den Übergang, bis die rezeptierte Schmerzpumpe eingetroffen ist.


Aus Spendenmitteln besonders gefederte Matratze angeschafft

Aus eigenen Spendenmitteln hat der Herbergsverein zudem für mehr als 2.000 Euro eine neue ThevoautoActiv-Matratze angeschafft. Die Matratze mit einer besonderen Federung wurde speziell für Patienten entwickelt, die aufgrund ihrer Bewegungseinschränkung Druckgeschwüre (Dekubitus) entwickeln können und unter starken Schmerzen leiden. "Das ergibt Sinn, weil geschwächte Menschen sich nicht mehr selbst umdrehen können", erklärt Helge Johannsen.


Der Patientenwille steht im Vordergrund

Bei der Palliativpflege stehe in jedem Fall neben der fachlichen Versorgung der Patientenwille im Vordergrund, auch bei anscheinend außergewöhnlichen Wünschen. "Wir haben eine beratende Funktion, den Willen der Patienten wahrzunehmen, seine Wünsch, Bedürfnisse und Gewohnheiten zu respektieren. Und wir vermitteln den Angehörigen, dass diese anzunehmen, enorm wichtig ist", sagt Larissa Huck. Denn wer könnte einem sterbenden Menschen etwas Süßes oder ein Glas Sekt abschlagen?

Redakteur:

Bianca Marquardt aus Tostedt

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