Die Bagger sind bereits vor mehreren Wochen angerollt. Jetzt werden die Bauarbeiten an der Weller Straße in Tostedt aufgrund der Baustelle mit halbseitiger Fahrbahn-Einengung sichtbar: Dort entstehen für rund acht Millionen Euro die bisher größte Kindertagesstätte der Samtgemeinde Tostedt sowie später 26 Grundstücke zur Wohnbebauung.

Kindertagesstätte für
sechs Gruppen

Wie mehrfach berichtet, will die Samtgemeinde im Gebiet "Südlich der Weller Straße" (im Bereich Bosteler Berg) auf 4,15 Hektar Gemeinbedarfs- und Wohnbauflächen entwickeln und eine Kindertagesstätte für zwei Krippen mit 30 Plätzen und drei Kindergartengruppen mit 75 Plätzen sowie eine Betreuungsgruppe als Erweiterungsoption bauen. Die Fertigstellung der Kita ist für Ende 2024 geplant.

Zunächst galt es, die Erschließung für das Gebiet sicherzustellen. Diese Arbeiten haben sich etwas verzögert, unter anderem wegen des hohen Grundwasserspiegels. "Die Baustraße musste zunächst etwas nach hinten verlegt werden, um voranzukommen", erläutert der Erste Samtgemeinderat Stefan Walnsch.

Der Bauantrag für die Kita sei im Februar 2022 gestellt, die Baugenehmigung im Dezember erteilt worden, sodass Anfang dieses Jahres sowie noch einmal im Juli die Aufträge für die Gewerke vergeben worden seien, berichten Walnsch und Samtgemeinde-Bürgermeister Dr. Peter Dörsam.

"Wichtig war zunächst, die Voraussetzungen für den Kita-Bau zu schaffen, damit die dringend benötigten Krippen- und Kita-Plätze realisiert und angeboten werden können. Die für die Erschließungsstraße erforderlichen Beschlüsse wurden seitens des Gemeinderates Otter gefasst", so Walnsch.

Zuwegung zur Kita
über die Weller Straße

Die Zuwegung zur Kita soll über die Weller Straße (L141), die Zuwegung zum Baugebiet über den Bosteler Berg erfolgen. Im Zuge der Bauarbeiten wird auch der Kanal verlegt.

Was die Wohnbebauung angeht, gab es unterschiedliche Auffassungen im Tostedter Rat und im Rat der Gemeinde Otter, auf deren Gebiet letztlich die Bebauung realisiert wird. Insbesondere die CDU in Tostedt hatte sich gegen mehrgeschossige Häuser ausgesprochen, obwohl (bezahlbarer) Wohnraum dringend benötigt wird. "Diese Diskussion habe ich nicht als zeitgemäß empfunden", meint Walnsch. Denn Häuser mit zwei Geschossen und einem Staffelgeschoss würden sich gut in die vorhandene Bebauung einfügen, zumal davor weiterhin der Gehweg und die Baumreihen bleiben sollen.

Keine zu hohen
Gebäudekörper

Stefan Walnsch, der gleichzeitig Gemeindedirektor in Otter ist, informiert: "Der Bebauungsplan setzt entlang der Weller Straße Geschosswohnungsbau fest, um der Nachfrage nach Mietwohnungen begegnen zu können. Durch die Festsetzung der Gebäudehöhen wird erreicht, dass keine zu hohen Gebäudekörper insbesondere an der Weller Straße entstehen. Mit der entsprechenden Ausweisung von Baugrundstücken für Einfamilienhausbebauung soll der Nachfrage nach dieser Bebauung ebenfalls begegnet werden. Im rückwärtigen Bereich, zur freien Landschaft, soll eine lockere eingeschossige Einzelhausbebauung entstehen. Im mittleren Teil des Plan-Areals ist die Bebauung mit Einzel- und Doppelhäusern vorgesehen. Ferner ist zwischen den zweigeschossigen Grundstücken eine Grünfläche angedacht, auf der ein Raum für Begegnung geschaffen werden soll, inklusive einer fußläufigen Verbindung zur Weller Straße."

Aufstellungsbeschluss und öffentliche Auslegung des Bebauungsplanes für die Wohnbebauung seien erfolgt. Demnächst müsse der B-Plan noch als Satzung beschlossen werden, so Walnsch.