Land will Vertrag vorzeitig beenden
Metronom vor dem Aus?

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Seit Jahren ärgern sich Pendler und Bahnreisende über Zugausfälle und -verspätungen beim Metronom. Jetzt steht der Metronom womöglich vor dem Aus. Der Aufsichtsrat der niedersächsischen Landesnahverkehrsgesellschaft (LNVG), zuständig für den Schienennahverkehr im Land, hat jetzt in seiner Sondersitzung die Geschäftsführung der LNVG ermächtigt, mit den Betreibern des sogenannten Hansenetzes über eine vorzeitige Beendigung des Verkehrsvertrages zu verhandeln. Betreiber des Hansenetzes ist die „Metronom Eisenbahngesellschaft mbH“ (Metronom). Die Beteiligten wollen nun bis Ende Februar 2024 eine entsprechende Aufhebung des Vertrages erarbeiten.

Gemeinsames Ziel ist es, zum Juni 2026 den bestehenden Vertrag aufzuheben. Parallel wird ein neues Konzept für das Hansenetz erarbeitet und zur Ausschreibung gebracht. Notwendig wird dieser Schritt, da die Betreibergesellschaft aufgrund von zuletzt stark gestiegenen Kosten in eine wirtschaftlich schwierige Lage geraten ist. Der Metronom hatte Ende Dezember die LNVG darum gebeten, in entsprechende Verhandlungen einzusteigen, um Verluste aus dem bis Ende 2033 laufenden Verkehrsvertrag zu begrenzen.

Dazu sagte der niedersächsische Verkehrsminister Olaf Lies (SPD): „Unser Ziel ist es zum einen, die Metronom-Verkehre auf der Strecke bis Juni 2026 vollumfänglich zu erhalten und das Angebot wieder zu verbessern. Zum anderen wollen wir den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern jetzt Verlässlichkeit und zugleich eine gute Perspektive bieten.“

Mitarbeiter werden von
künftigem Betreiber übernommen


Dadurch, dass die Fahrzeuge des Metronom dem Fahrzeugpool des Landes entstammen, werden bei einem Betriebsübergang bei Neuausschreibung die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von jedem künftigen Betreiber direkt übernommen, auch die Metronom-Gesellschaft könnte sich wieder bewerben, betonte Lies.

Metronom-Eisenbahngesellschaft
seit Dezember 2011 Hansenetzbetreiber


Die Metronom Eisenbahngesellschaft mbH betreibt seit Dezember 2011 die Linien des heutigen Hansenetzes. 2016 hatte sie sich in der damaligen Ausschreibung mit dem wirtschaftlichsten Angebot durchsetzen können, dieser Vertrag läuft seit 2018. Durch die Corona-Krise und den Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine haben sich jedoch seitdem die Rahmenbedingungen für die Bahnanbieter in Deutschland noch einmal fundamental verändert:

  • Die Energiekosten sind seitdem massiv gestiegen,
  • genauso wie die Kosten für Personal,
  • es gibt einen großen Mangel an Fachkräften (insbesondere bei Triebfahrzeugführer und Zugbegleiter).

Hinzu kommen die besonderen infrastrukturellen Herausforderungen auf der Strecke. Das hat zuletzt beim Metronom zu großen Problemen in Bezug auf Qualität und Zuverlässigkeit des Angebots im Hansenetz geführt und auch die jetzige Situation mit verursacht. Dies machte den Beschluss des Aufsichtsrats notwendig.


Zum Hintergrund:

Muttergesellschaft des Metronom ist die Niedersachsenbahn GmbH & Co. KG, die wiederum eine Tochtergesellschaft der Osthannoversche Eisenbahnen AG und der „Eisenbahnen und Verkehrsbetriebe Elbe-Weser GmbH“ (EVB) ist. Bei der EVB wiederum ist das Land Hauptgesellschafter, mehrere Landkreise und Gemeinden sind Mitgesellschafter.

Betroffen von einer möglichen Vertragsaufhebung sind die Strecken des Hansenetzes. Dieses umfasst die für den niedersächsischen Schienenpersonennahverkehr (SPNV) und die Kundinnen und Kunden besonders wichtigen Strecken Hamburg–Bremen, Hamburg–Lüneburg–Uelzen, Uelzen–Celle–Hannover und Hannover–Northeim–Göttingen. Der Verkehrsvertrag hat eine reguläre Laufzeit von Dezember 2018 bis Dezember 2033.

Im Hansenetz sind derzeit täglich rund 80.000 Personen unterwegs. Die Züge für das Hansenetz werden aus dem Fahrzeugpool der LNVG bereitgestellt. In 2024 sind rund 8,7 Millionen Zugkilometer bestellt.

Redakteur:

Bianca Marquardt aus Tostedt

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