Gewerbegebiet Heidenau
Weiter Bedenken gegen Gewerbeansiedlung

UWG-Mitglied Klaus Lachmann  Foto: Lachmann
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JOBS und KARRIERE

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bim. Heidenau. Wenn es um die Ansiedlung von Gewerbetreibenden geht, will die Gemeinde Heidenau genau wissen, wer kommt, wie viele Arbeitsplätze geschaffen werden und wie die künftige Verkehrsbelastung aussieht. Bei der Ansiedlung sollen auch die Bürger eingebunden werden. In einer Einwohnerversammlung am morgigen Donnerstag, 16. Mai, stellt eine Firma sich vor.
Dieses Unternehmen werde allerdings keine neuen Arbeitsplätze schaffen, sondern lediglich eine Standortverlagerung durchführen. Somit blieben an anderer Stelle womöglich versiegelte Flächen zurück, so die Bedenken des Heidenauer UWG-Ratsmitgliedes Klaus Lachmann. "Aus reinem wirtschaftlichen Interesse der Investoren hier wertvolle Böden und Flächen zur Verfügung zu stellen, halte ich absolut für nicht vertretbar", so Lachmann, der Mitglied im Heidenauer Umwelt-, Bau- und Planungsausschuss ist.
Obwohl die Gemeinde das Gebot des Regionalen Raumordnungsprogramms (RROP) befolgen will, ein angemessenes Angebot an Arbeitsstätten unter Berücksichtigung einer flächensparenden Bauweise und eines angepassten Branchenmixes zu entwickeln, bleibt Klaus Lachmann skeptisch. "Dies trifft in unserem Fall nicht zu, da es der vierte Logistikbetrieb wäre und bisher nur ein Dienstleister und ein produzierender Betrieb vorhanden sind. Man hätte durch Beschluss - schon vor öffentlichen Bekanntmachungen - das Vorhaben abblehnen können", sagt er.
Weiterhin werde im RROP für Heidenau darauf hingewiesen, dass die landwirtschaftlichen Nutzungsansprüche dieser Flächen in besonderem Maße gegenüber nicht landwirtschaftlichen Belangen bei der Abwägung zu berücksichtigen seien. Einige weitere Einwände Lachmanns:
• "Die Erfordernis zum Bau und zur Erweiterung für Logistik speziell an dieser Stelle wurde nicht ausreichend dargelegt. Dies widerspricht den Anforderungen des Baugesetzbuches. Die Versorgung der Bevölkerung mit Nahrungsmitteln ist auch ohne das Vorhaben gesichert. Umgekehrt entzieht das Vorhaben der Landwirtschaft wertvolle Böden zur verbrauchernahen, regionalen und ökologischen Erzeugung von Nahrungsmitteln.
• Alternativstandorte wurden nicht ausreichend geprüft. Es wurde nicht dargelegt, welche Alternativstandorte untersucht wurden und warum diese verworfen wurde. Dies widerspricht den Anforderungen zur Prüfung von Alternativen gemäß dem Gesetz zur Umweltverträglichkeitsprüfung (UVPG)
• Die Fläche für die Logistikansiedlung weist einen hohen Bestand besonders wertvoller Böden auf. Das Vorhaben führt daher zur Vernichtung wertvollen Ackerlandes und zu einem Verlust der Möglichkeit, auch für künftige Generationen hochwertige Lebensmittel nachhaltig zu erzeugen. Das Vorhaben verstößt daher gegen das Gebot der Nachhaltigkeit.
• Der Boden im geplanten Gebiet hat eine hohe Wertigkeit für die Landwirtschaft und hohe Lebensraumfunktionen als Speicher für Wasser und Kohlenstoff. Die Versiegelung dieses Bodens unter Beton und Asphalt beeinträchtigt damit diese Funktionen des Bodens hinsichtlich des Gewässerschutzes und des Klimaschutzes.
• Die möglichen Auswirkungen durch den erheblichen Verkehr für den Logistikbetrieb sind nicht bzw. völlig unzureichend abgeschätzt und bewertet. Dies betrifft die Belastung angrenzender Straßen und die mit dem Lkw-Verkehr verbundenen Schadstoff- und Lärmemissionen sowie Abwasserbelastungen durch gebundene Schadstoffe, Öle und Reifenabrieb."
Die Einwohnerversammlung am 16. Mai beginnt um 19.30 Uhr im "Heidenauer Hof".

Redakteur:

Bianca Marquardt aus Tostedt

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