„Eigentümern Mut machen“ / Apartmenthaus in Tötensen als Flüchtlingsunterkunft?

Das Apartmenthaus in Tötensen hat Steffen Lücking dem Landkreis als Flüchtlingsunterkunft angeboten
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Unternehmer Steffen Lücking bietet Landkreis Harburg Immobilien für Flüchtlinge an / Hotel Rosengarten gehört nicht dazu

mi. Rosengarten. Verwirrung bei den Bürgern in Rosengarten: Auf einer gemeinsamen Sitzung des Sozial- und Planungsausschusses und des Ortsrats Nenndorf informierte jetzt der Landkreis Harburg über mögliche Unterkünfte für Flüchtinge in der Gemeinde. Dabei fiel auch der Name „Hotel Rosengarten“ in Tötensen. Doch laut Inhaber Horst-Dieter Heitmann ist noch nicht einmal sicher, ob er die Immobilie überhaupt verkauft.
Fest steht: Der Rosengartener Unternehmer Steffen Lücking hat dem Landkreis Harburg mehrere Grundstücke und Immobilien im Kreisgebiet zur Miete angeboten, um dort Flüchtlinge unterzubringen. Für Rosengarten geht es dabei um ein Grundstück an der Ehestorfer Straße 2 in Vahrendorf und das sogenannte Apartmenthaus (Hamburger Straße) in Tötensen, eine Außenstelle des Hotels Rosengarten.
Eigentümer des Apartmenthauses ist derzeit noch der Inhaber des Hotels Rosengarten Horst Dieter Heitmann. Allerdings wird Heitmann das Apartmenthaus an Lücking verkaufen. Der Kaufvertrag sei bereits unter Dach und Fach, das bestätigten Lücking und Heitmann dem WOCHENBLATT.
Das Hotel Rosengarten steht im Besitz von Heitmann. Warum seine Immobilie als vom Landkreis als mögliche Flüchtlingsunterkunft genannt wurde, versteht Heitmann nicht. Auf die Frage, ob das Hotel überhaupt zum Verkauf stünde, sagte Heitmann: Er schließe einen Verkauf aus Altersgründen nicht aus. Konkret sei aber derzeit nichts. Im Ort ist es allerdings kein Geheimnis, dass der Hotelbesitzer gesundheitlich angeschlagen ist und derzeit keinen Nachfolger für die Hotelführung hat.
Beim Landkreis spricht man von einem Kommunikationsproblem. Allerdings hätte die Mitarbeiterin auf der Ausschusssitzung sich bereits bemüht, den Fehler richtig zu stellen, sagte Pressesprecher Bernhard Frosdorfer.
Steffen Lücking findet den Vorstoß des Kreises, Immobilien jetzt schon in die Öffentlichkeit zu tragen, generell unglücklich. „Warum wird nicht erst geprüft und dann die Öffentlichkeit beteiligt?“, fragt der Unternehmer. Die derzeitige Praxis setze Eigentümer oft starkem Druck der Anwohner aus. In einigen Fällen hat das laut Lücking schon zu einem Rückzieher geführt.
Steffen Lücking, der im Raum Rosengarten bereits vielfältig Immobilien aufgekauft hat und bis vor kurzem als potenzieller Investor für den Bau des Jesteburger Ärztehauses gehandelt wurde, will jedoch nicht zurückstecken. „Ich werde mich meiner gesellschaftlichen Verantwortung nicht entziehen“, so der Unternehmer. Eine Besichtigung der Immobilie durch den Landkreis habe bereits stattgefunden. Mit seiner Entscheidung will Steffen Lücking auch anderen Eigentümern Mut machen. Lücking: „Wir erleben gerade eine Ausnahmesituation. Die Menschen, die zu uns kommen, sind kaum Wirtschafts-, sondern Kriegsflüchtlinge. Es wundert mich, dass gerade die Generation mit Erfahrungen aus der Nachkriegszeit sich so wenig einbringt.“
Es gehe ihm außerdem nicht überwiegend um finanzielle Interessen. Wer das glaube, dem könne er nur raten, tiefer in das Thema einzusteigen. Ließe sich damit Geld verdienen, man hätte wohl doppelt so viele Plätze wie für die Flüchtlinge benötigt.
• Auch die Grundstücke, die die Gemeinde ins Spiel brachte, sorgten für Diskussionsstoff. Schließlich entschieden sich die Ausschüsse dafür, den Standort Oheberg im Gewerbegebiet zurückzustellen. Auf den Weg gebracht wurde eine Empfehlung für das 4.000 Quadratmeter Grundstück neben dem Friedhofsparkplatz. Weitere Immobilien im Gemeindeeigentum, die für die Unterbringung infrage kämen, sind demnach ein Eckgrundstück an der Eckeler Str./Buchholzer Str. in Eckel, der Bolzplatz an der Mühlenstraße in Klecken und ein 4,5 ha Grundstück „Grotsche Heide“ in Nenndorf. Dazu mehr in der nächsten Mittwochsausgabe.

Redakteur:

Mitja Schrader

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