Beckdorferin hat ihre Entscheidung nicht bereut
Ihr neues Leben als Frau

Selfie von Sarah Dederscheck und Ehefrau Lisa | Foto: S.Dederscheck
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JOBS und KARRIERE

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sla. Beckdorf. Etliche WOCHENBLATT-Leser und Fernsehzuschauer verfolgten kürzlich die Doku-Serie bei VOX, in der, wie berichtet, ein Bargstedter Pärchen die Geschlechtsangleichung von Noah Kokoschka öffentlich machte. Auch Sarah Dederscheck sah die Doku-Folge mit großem Interesse, da sie ein ähnliches Schicksal teilt. Denn auch sie konnte sich bereits während der Pubertät nicht mit ihrem biologischen Geschlecht identifizieren. Im Alter von 39 Jahren entschloss sie sich schließlich zur Transition.
Doch zunächst wählte sie einen "männlichen" Beruf: Sie wurde Soldat. "Für die Bundeswehr habe ich mich damals entschieden, da mich die Aufgabe reizte und ich dort gute Aus- und Weiterbildungschancen für mich sah", sagt Dederscheck. Sie erinnert sich: "Als Soldat bei der Bundeswehr habe ich mich als Mann nie richtig wohl gefühlt und mich immer verstellt, erzählt die heute 43-Jährige im WOCHENBLATT-Gespräch.
Viele in Buxtehude und Umgebung kennen Sarah Dederscheck, als sie noch Sven hieß und Fußballer beim BSV Buxtehude und später beim SV Ottensen war. Heimlich habe sie damals Frauenkleider getragen. "Doch das hat mir irgendwann nicht mehr gereicht, um mich auch als Frau zu fühlen." Mitten in der Spielsaison 2017 entschloss sich Dederscheck zur Hormonbehandlung. Im September 2019 folgte die erste Operation und im Mai 2020 die zweite mit dem Aufbau der Brust. "Seelisch habe ich alles gut überstanden, fühlte mich aber anfangs körperlich sehr schwach." Beim SV Ottensen wechselte Dederscheck von der Herren- zur Frauenmannschaft als Torwartin und Co-Trainerin.

Wie geht es der 43-Jährigen heute? Dem Fußball ist sie treu geblieben, sie trainiert inzwischen die Erste Frauenmannschaft in der Oberliga von Grün-Weiß Eimsbüttel in Hamburg im Abstiegskampf - und sei unter den Frauen integriert. "Ich fühle mich als Frau angekommen und bin jetzt auch viel selbstbewusster." Auch ihrem Chef bei einem Hamburger Onlinehandel habe sie von Anfang an alles erzählt. "Ich wollte ehrlich durch die Welt gehen und mich nicht mehr verstecken müssen." Hin und wieder käme es bei Passanten allerdings zu Tuscheleien und Gekicher. "Das tut weh, aber ich versuche dann, es auszublenden", sagt Dederscheck.
Sie habe letztlich besonderes Glück gehabt, dass die Operationen gut verlaufen seien, aber vor allem auch, dass Ehefrau Lisa (34), die Altenpflegerin ist, sie in ihrer Entscheidung unterstützt habe. Seit 14 Jahren sind die beiden zusammen und sei acht Jahren verheiratet. "Wir haben uns in der Disco kennengelernt, als ich bei der Bundeswehr in Rostock stationiert war." Das Paar zog nach Buxtehude, lebt seit 2016 in Beckdorf. Den großen Schritt in ihrem Leben vom Mann zur Frau hat sie nicht bereut. "Lange habe ich mit dieser Entscheidung gehadert. Doch wer diesen Schritt machen möchte, soll es unbedingt tun und kann viel gewinnen."

Redakteur:

Susanne Laudien aus Buxtehude

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