"Bauliche Gegebenheiten lassen Öffnung nicht zu"
Freibad Buchholz bleibt zu

"Hier sind die Abstandsregeln nicht einzuhalten": Badbetriebsleiter Hans Wurlitzer (li.) und Stadtwerke-Geschäftsführer Dr. Christian Kuhse im Zugang zum Außenbereich des Buchholzer Bades
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os. Buchholz. Die Entscheidung der Geschäftsführung der Buchholzer Stadtwerke, des Aufsichtsrats und der Spitze der Stadtverwaltung, das Buchholzer Freibad in dieser Saison nicht zu öffnen, hat in der Nordheidestadt und in den umliegenden Gemeinden für einen Sturm der Entrüstung gesorgt. Die Entscheidung werde gleichwohl nicht revidiert, betonten Stadtwerke-Geschäftsführer Dr. Christian Kuhse und Badbetriebsleiter Hans Wurlitzer bei einem Vor-Ort-Termin mit dem WOCHENBLATT. "Die baulichen Gegebenheiten unseres Bades und die konkreten Auflagen machen es unmöglich, das Freibad in Corona-Zeiten zu öffnen", erklärt Kuhse.

Abstandsregeln können nicht eingehalten werden

Wie berichtet, hatte sich die Stadt Buchholz als einzige Kommune im Landkreis Harburg dazu entschlossen, auf die Freibadsaison zu verzichten. Gerade die Enge in dem 1973 erbauten Bad unterscheide Buchholz von den anderen Kommunen, die ihre Bäder mittlerweile geöffnet haben, erklärt Kuhse und zeigt auf einen Plan des Bades, auf dem die Konfliktpunkte farbig markiert sind. Kernproblem sei, dass die Abstandsregeln nicht eingehalten werden könnten. Das sei bei einem zweieinhalbstündigen Termin mit dem Gesundheitsamt in der vergangenen Woche noch einmal deutlich geworden, ergänzt Badbetriebsleiter Wurlitzer. Schon beim 2,70 Meter breiten Hauptzugang zum Freibad, der auch zu den Umkleidekabinen, den Duschen und den Toiletten führt, sei der Abstand von 1,50 Metern zum Nebenmann nur schwer einzuhalten. Quasi unmöglich sei das beim direkten Zugang zum Außenbereich, der nur 90 Zentimeter breit sei.

Überprüfung durch Badpersonal nicht umsetzbar

Ein weiteres Problem sei der Zugang zu den Toiletten, der sowohl vom Außenbereich als auch von innen möglich ist. Das Gesundheitsamt habe verdeutlicht, dass jederzeit sichergestellt werden muss, dass sich maximal zwei Personen gleichzeitig im Toilettenraum befinden, egal von welcher Seite dieser betreten werde. Die Überprüfung durch das Badpersonal sei nicht umsetzbar, zumal diese auch die gegenüberliegenden Duschräume im Auge haben müssten, in denen sich ebenfalls jeweils maximal zwei Personen aufhalten dürften.

Alternative Wege in den Außenbereich, z. B. durch das Hallenbad, seien geprüft worden, aber ebenso nicht umsetzbar, betonen Kuhse und Wurlitzer. Auch sie führten zwangsläufig durch zu enge Stellen, etwa durch die schmale Tür zum Bistro. Auch dort seien die Abstandsregeln nicht einzuhalten.

"Wir können den Ärger gerade der Familien, die in diesem Sommer nicht wegfahren können, gut verstehen, dass unser Bad geschlossen bleibt. Wir sehen aber keine andere Möglichkeit", erklärt Kuhse.

Badbetriebsleiter Wurlitzer arbeitet derzeit am Pandemieplan zur Eröffnung des Hallenbades am 1. August. Hier könne man die Wege der Besucher besser steuern. Der Plan sieht u. a. vor, dass sich in den Duschen und in den Toiletten maximal eine Person aufhalten darf. Zudem wird auf jeweils zwei Schwimmbahnen ein "Kreisverkehr" eingerichtet, durch den alle Schwimmer in einer Richtung unterwegs sind. Schließlich wird die Anzahl der Besucher stark eingeschränkt: Maximal 42 Personen können sich im Bad aufhalten.

AUF EIN WORT

Warum nicht auf Maskenpflicht setzen?

Die Bedenken von Dr. Christian Kuhse und Hans Wurlitzer, dass die Abstände im Buchholzer Bad nicht einzuhalten sind, kann ich gut nachvollziehen. Sie möchten verständlicherweise nicht für die Gefahr haften, in die sich Besucher der - in Teilen - engen Badräume begeben würden. Aber reicht das für die weitreichende Entscheidung, das Bad nicht zu öffnen? Gerade in einem Sommer, in dem viele Familien nicht in den Urlaub fahren (können)? Ich meine, nein.

Mit der gleichen Begründung dürfte ich ab sofort nicht mehr im Supermarkt einkaufen, auf den Wochenmarkt gehen oder mir sonntags bei meinem Bäcker Brötchen holen. Hier habe ich noch nie dauerhaft den Abstand von 1,50 Metern zum Nebenmann halten können.

Wer ins Schwimmbad möchte, ist für mich in der Pflicht, sich und andere zu schützen. Die Maskenpflicht im öffentlichen Raum war bislang im Landkreis Harburg offenbar effektiv. Dafür sprechen die niedrigen Zahlen der akut Erkrankten. Warum soll das nicht auch im Schwimmbad gelten? Die Ängstlichen und Personen aus Hochrisikogruppen würden das Bad sowieso nicht besuchen. Oliver Sander

"Hier sind die Abstandsregeln nicht einzuhalten": Badbetriebsleiter Hans Wurlitzer (li.) und Stadtwerke-Geschäftsführer Dr. Christian Kuhse im Zugang zum Außenbereich des Buchholzer Bades
Dabei bleibt's: Das Freibad in Buchholz wird in diesem Jahr nicht geöffnet
Redakteur:

Oliver Sander aus Buchholz

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