Nach Platz zwei beim Deutschen Schulpreis

IGS Buchholz: Vertrautheit ist der Erfolgsgarant

In der Woche nach dem Erreichen des zweiten Platzes beim Deutschen Schulpreis ist die Stimmung in der Schulgemeinschaft der IGS Buchholz "grandios", berichtet Schulleiter Holger Blenck. Alle seien stolz auf das Erreichte, der Preis habe eine große Euphorie entfacht. Gleichzeitig hätten die Planungen begonnen, wie das Preisgeld in Höhe von 30.000 Euro ausgegeben werden soll. Dafür sollen bis voraussichtlich November Ideen gesammelt werden. Das letzte Wort über die Verteilung der Mittel hat der Schulvorstand, der aus vier Schülern, vier Elternvertretern und acht Lehrkräften besteht. 
Wie berichtet, hatte sich die IGS Buchholz als einzige Schule aus dem Land Niedersachsen für das Finale des bundesweiten Wettbewerbs qualifiziert, der unter dem Motto "Unterricht besser machen" stand. Die IGS erreichte den geteilten zweiten Platz, der Hauptpreis in Höhe von 100.000 Euro ging an das Regionale Berufliche Bildungszentrum Waren (Mecklenburg-Vorpommern). Der Deutsche Schulpreis ist eine Auszeichnung, die von der Robert Bosch Stiftung und der Heidehof Stiftung zusammen mit der ARD und der ZEIT-Verlagsgruppe an Schulen mit hervorragender pädagogischer Praxis verliehen wird. 
Der Erfolg beim Deutschen Schulpreis ist für Schulleiter Blenck das Ergebnis einer funktionierenden Schulgemeinschaft, deren Basis eine große Vertrautheit ist. Das führe z.B. dazu, dass Lehrkräfte nicht allein den Schulstoff abfragen, sondern auch das soziale Verhalten der Schülerinnen und Schüler in der Gruppen- und in der individuellen Arbeit bewerten. "Uns ist es wichtig, zu erkennen, welches Potenzial eine Schülerin bzw. ein Schüler hat und wie man gemeinsam den Weg zum Erfolg ebnen kann", erklärt Blenck. 
Weitere Bausteine des Schullebens, die gemeinsam entwickelt wurden und stets überprüft werden, sind z.B. das kooperative Lernen, bei dem leistungsstärkere Schüler die schwächeren unterstützen und so am Ende alle profitieren, oder die vorbildliche Digitalisierung, die sich in der Ausbildung der Schüler an den Laptops niederschlägt. "Wir digitalisieren die Familien gleich mit", sagt Blenck schmunzelnd. Auch die Eltern lernten durch die Arbeit der Kinder am Laptop, wie man Dateien abspeichert und später wiederfindet. Blenck dankt dem Schulträger, dem Landkreis Harburg, für die "tolle Ausstattung" der IGS.
Der Dank des Schulleiters geht auch an die "hoch engagierte" Elternschaft, die durch zahlreiche Rückmeldungen erheblich zur Verbesserung des Schullebens beigetragen habe. Diese Entwicklung soll permanent weitergehen. "Ich sehe den Deutschen Schulpreis als Zwischenstation zu einer noch besseren Schule", betont Blenck. Dazu soll beitragen, dass die IGS jetzt im Exzellenznetzwerk mit insgesamt 97 Schulen vertreten ist, die beim Deutschen Schulpreis ausgezeichnet wurden. Im November wird sich die IGS bei einem ersten Netzwerktreffen online vorstellen und ihr Schulprogramm vorstellen. Im März 2023 ist ein Präsenztreffen aller Netzwerk-Schulen vorgesehen. Dabei wird Holger Blenck nicht mehr dabei sein: Er geht am 31. Januar 2023 in den Ruhestand. In Kürze soll feststehen, wer ihm in Buchholz folgt. 
Wohl ebenfalls der Nachfolger bzw. die Nachfolgerin wird mit entscheiden, in welche Projekte das Preisgeld - das auf dem Konto des Schulvereins liegt - investiert wird. Blenck könnte sich vorstellen, dass damit z.B. durch einen 3D-Drucker oder Virtual-Reality-Brillen das praktische Arbeiten erleichtert wird. Das sei eine große Stärke der Siegerschule des Deutschen Schulpreises aus Waren.
Der Triumph beim Deutschen Schulpreis hat auf jeden Fall eines bewirkt: Die IGS Buchholz steht deutlich stärker im Fokus als zuvor. Davon zeugen die Anrufe vieler anderer Schulen, die sich bei der IGS über deren Schulalltag informieren wollen. Es gibt für Holger Blenck und seine Mitstreiter bestimmt unangenehmere Aufgaben. (os).