Nach den Todesschüssen von Harsefeld
Polizeigewerkschaft: Psychiatrische Hilfe muss gestärkt werden

Die Polizei vor der Unterkunft, in der der Sudanese vor knapp zwei Wochen erschossen wurde | Foto: sc
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tk. Harsefeld. Nach dem Todesschüssen von Polizeibeamten auf einen Sudanesen (40) in Harsefeld, hat sich die Deutsche Polizeigewerkschaft ( DPolG ) Niedersachsen geäußert: "Die Polizei muss von der Verantwortung für psychisch gestörte Personen entlastet werden. Dafür müssen die sozialpsychiatrischen Einrichtungen der Kommunen finanziell und vor allem personell gestärkt werden", sagt Christian-Tobias Gerlach, Vorsitzender des Direktionsverbands Lüneburg in der DPolG Niedersachsen.

Die Polizei habe weder die medizinischen Kenntnisse und Polizeizellen seien die falschen Verwahrorte für kranke Menschen. Es gebe zu wenige Fachkräfte in den sozialpsychiatrischen Einrichtungen, die im Vorfeld eine Gefahr bewerten können. "Wenn es dann zu einem hochemotionalen Gewaltausbruch einer Person kommt, muss die Polizei reagieren. Zum Schutz anderer und zum Selbstschutz", so Gerlach. 

War der Sozialpsychiatrische Dienst im Fall Kamal I. aktiv?

Der Landesvorsitzende der DPolG, Patrick Seegers, ergänzt: "Wir haben einen hohen Ausbildungsstandard, in dem Stresssituationen und Deeskalationsstrategien vermittelt werden." Übungen seien aber mit einer hochemotionalen Praxissituation nicht vergleichbar. "Niemand schießt, ohne danach schwer belastet zu sein", betonen die beiden Polizeigewerkschafter. Die Folgen eines solchen Einsatzes wie in Harsefeld könnten die Beamtinnen und Beamten das gesamte Leben verfolgen.

Die beiden Polizeigewerkschafter fordern mehr sozialpsychiatrische Hilfe ein. Genauso vehement treten sie aber Vorverurteilungen entgegen. "Unsere Kolleginnen und Kollegen sind keine Pistoleros." Wer so etwas suggeriere, wolle das Ansehen der Polizei beschädigen.

Die DPolG untermauert ihre Aussagen mit einem Blick in die Statistik: Im Jahr 2019 sind 14 Menschen durch Polizeikugeln ums Leben gekommen. "Jeder verletzte oder getötete Mensch ist einer zu viel", sagt  Patrick Seegers. Fakt sei aber, dass der polizeiliche Schusswaffengebrauch in Deutschland seit Jahrzehnten auf sehr niedrigem Niveau ist.

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Redakteur:

Tom Kreib aus Buxtehude

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