AWO-Präsident und Ex-SPD-Politiker Wilhelm Schmidt
Ein Neu-Buxtehuder mit starkem sozialen Gewissen

Wilhelm Schmidt: Ein Buxtehuder Neubürger, der in Deutschland politisch bestens vernetzt ist. Wenn er gefragt wird, will er sich für seine neue Heimat einsetzen - ohne Amt | Foto: AWO Bundesverband
  • Wilhelm Schmidt: Ein Buxtehuder Neubürger, der in Deutschland politisch bestens vernetzt ist. Wenn er gefragt wird, will er sich für seine neue Heimat einsetzen - ohne Amt
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tk. Buxtehude. Zugegeben: Die Herzog August Bibliothek in Wolfenbüttel ist ein wenig beeindruckender als die Stadtbibliothek Buxtehude, doch das hat einen prominenten Neubürger der Estestadt nicht davon abgehalten, nach Buxtehude zu ziehen. Wilhelm Schmidt (77) lebt mit seiner Frau seit wenigen Wochen in der Estestadt. Der ehemalige SPD-Bundes- und Landtagsabgeordnete, erster Kinderschutzbeauftragter der SPD-Bundestagsfraktion, Präsident des AWO-Bundesverbandes und stellvertretender Vorsitzender des ZDF-Fernsehrats ist das, was man ein gut vernetztes politisches Schwergewicht nennen könnte. Obwohl noch Neubürger, zeigt seine Reaktion auf die Bibliotheks-Frage, dass sich Wilhelm Schmidt schon mit lokalen Themen befasst hat: "Die Stadtbibliothek könnte ja in die Malerschule umziehen", sagt er. 

Schmidt, der in Wolfenbüttel geboren wurde und Jahrzehnte in Salzgitter gelebt hat, hat sich mit seiner Frau bewusst für den Umzug in die Nähe seiner Tochter entschieden, die mit ihrer Familie in Hamburg lebt. "Ich habe mich in Regierungskommissionen mit altersgerechtem Leben befasst", sagt er, dann müsse er auch selbst beherzigen, worüber er politisch beraten habe. "Buxtehude hat uns gefallen."

Das AWO-Präsidium will er im Sommer verlassen, den Posten im ZDF-Fernsehrat im kommenden Jahr aufgeben. Zeit für Ämter in Buxtehude? Wilhelm Schmidt winkt ab. "Ämter strebe ich nicht mehr an." Er wird also nicht als Nachrücker irgendwann für die SPD im Stadtrat sitzen. "Wenn ich unterstützen kann, dann mache ich das gerne", fügt er hinzu. Bestens vernetzt im Land und im Bund ist er schließlich. Am Dienstagabend habe er noch mit  Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) telefoniert. Thema: Pflegereform.

Auch ohne Ämter ist und bleibt Wilhelm Schmidt ein durch und durch politischer Mensch. Aus jahrzehntelanger Erfahrung in der Politik zieht er dabei manch ein Fazit, das durchaus überrascht: Die Corona-Krise habe gezeigt, dass vielmehr auf Orts- und Kreisebene entschieden werden müsse. "Dafür müssen die Ressourcen bereitgestellt werden." Jeder Landrat und Bürgermeister wisse, wo genau was nötig sei. "Da findet die Musik statt." Schmidt zählt auf: 3.000 Alten- und Pflegeheime betreibe die AWO in Deutschland sowie 3.000 Kitas. Die AWO habe einen sehr guten Einblick in das, was von den Menschen derzeit gefordert und vor allem gebraucht werde. "Gebt den Leuten vor Ort die nötigen Ressourcen, auch finanziell, und lasst sie machen", sagt er. Eine Bundestagsdebatte über mögliche Lockerungen bilde nicht die komplette Realität für Buxtehude ab, so Schmidt.

Kinderschutz ist Wilhelm Schmidt nach wie vor eine Herzensangelegenheit - gerade jetzt in Zeiten der Pandemie: "Wir müssen die besondere Belastung der Kinder ernster nehmen", fordert er. Kinder würden wie Erwachsene behandelt - "sie sind es aber nicht!". Es müsse mehr getan werden, um einen Einklang von Familien, Kitas und Schulen herzustellen. Seine Familie und er selbst seien relativ gut durch die Zeit der Pandemie gekommen. Aber: "Soziale Probleme erscheinen mit Corona jetzt wie durch ein Brennglas betrachtet." Auch ohne offizielle Ämter und Posten: Buxtehude hat künftig eine Stimme mehr, die für Kinder und soziale Gerechtigkeit eintritt.

Redakteur:

Tom Kreib aus Buxtehude

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