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Wasserpfeife rauchen – Erlebnis zwischen den Kulturen

Foto: Unsplash.com

Historischer Rückblick
Das Rauchen der Wasserpfeife – hier speziell der Shisha ¬ hat seinen Ursprung wohl im Alten Persien des 15. oder 16. Jahrhunderts, breitete sich bald aber auch in Indien und in der arabischen Welt aus. Es ist bis heute in diesen Ländern ein elementarer Bestandteil der Gastlichkeit und gilt dort als Entspannungsritual. Eine berauschende Wirkung tritt bei Verwendung cannabishaltiger Tabake ein. In jüngerer Zeit gab es Bemühungen, den Teer- und Nikotingehalt zu reduzieren, um die schädlichen Wirkungen des Wasserpfeifenrauchens zu mindern. Zusätzlich fügte man Geschmacksstoffe, die aus Früchten extrahiert wurden, zu. Über den Kolonialismus kam die Wasserpfeife schließlich mit westlichen Kulturen in Kontakt und erfreut sich dort zunehmender Beliebtheit.

Aufbau und Funktionsweise
Der Aufbau entspricht prinzipiell dem einer chemischen Waschflasche, es gibt aber viele unterschiedlich Varianten der Shisha. Sie besteht in der Regel aus den folgenden Komponenten:

• Bowl: ein Wasserbehälter zum Kühlen des Rauchs.
• Rauchsäule: dort zirkuliert der Rauch.
• Tabakkopf: dieser wird auf die Rauchsäule aufgesteckt und mittels Dichtung luftdicht verbunden.
• Schlauch zum Rauchen
• Teller zum Ablegen der verbrannten Kohle

Gesundheitliche Bedenken
Studien haben ergeben, dass das Shisha-Rauchen gesundheitsgefährden sein kann. Auch das Passivrauchen kann bereits gefährlich sein und Atemwegsbeschwerden, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Bluthochdruck und Krebs verursachen. Die Vermutung, dass das Wasser den Dampf reinigt und verdünnt, trifft nicht zu. Genau genommen wird der Tabak verschwelt und nicht verbrannt, die Schadstoffe gelangen ungefiltert in die Lunge. Tatsache ist, dass auch diese Form des Tabakkonsums eine Form des Drogengenusses ist. Bei genauerer Betrachtung fällt jedoch auf, dass das Shisha-Rauchen im Gegensatz zu Kaffee, Zucker und Alkohol weitaus kritischer gesehen wird. Die Probleme, die der Konsum von Zucker und Alkohol verursachen kann, werden einfach unter den Teppich gekehrt. Die Gesundheitsbedenken gegenüber dem Rauchen von Wasserpfeifen sind jedenfalls zum großen Teil kulturspezifisch. So ist in den islamisch geprägten Ländern der Alkoholgenuss, der hierzulande zwar gesellschaftlich akzeptiert, aber dennoch ein großes Problem darstellt, weitgehend verpönt. Während der CDU-Abgeordnete Norbert Böhlke vor Shishas auf Schulhöfen warnte, wird andernorts über die Legalisierung von Cannabis diskutiert.

 Unter dem Strich bleibt die Quintessenz, dass die Dosis das Gift macht und dass der aufgeklärte Umgang mit allen Drogen eine gesellschaftliche Herausforderung bleibt.

Rechtliche Lage
Das Jugendschutzgesetz (§ 10 JuSchG) verbietet Kindern und Jugendlichen ¬ also allen Personen bis zum vollendeten 18. Lebensjahr ¬ den Kauf und Konsum von Tabakwaren, inklusive nikotinfreie Produkte wie etwa Dampfpasten und Dampfsteine. Das Rauchen ist diesem Personenkreis in der Öffentlichkeit verboten. Es gibt jedoch keine gesetzlichen Regelungen für den Gebrauch in privaten Räumlichkeiten. Wer online oder im Laden  Shisha kaufen möchte, muss daher nachweisen, dass er volljährig ist.

 
Fazit
Niemand wird behaupten wollen, dass Shisha rauchen die Gesundheit fördere oder dass Kinder und Jugendliche damit in Kontakt kommen sollten. Dennoch sollten wir akzeptieren, dass es in bestimmten Ländern Teil der Kultur ist und dass Menschen aus diesen Ländern einen Teil ihrer Kultur mit nach Deutschland gebracht haben. Sie sollten das Recht haben ihre Sitte und Gebräuche auch hierzulande zu praktizieren. Umgekehrt haben wir als Deutsche ebenso unseren Lebensstil vielfach exportiert und betrachten es als selbstverständlich, dass die Gastländer unsere Eigenheiten akzeptieren.

Redakteur:

Online Redaktion aus Buxtehude

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