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Weinjahr 2022: Was deutsche Winzer erwarten

Deutschland ist ein Weinland. Anders als noch vor Jahrzehnten gelten feine Tropfen aus der Bundesrepublik heute nicht mehr als mittelmäßig oder spießig. Jahr für Jahr bringen deutsche Winzer ausdrucksstarke Weinsorten von beeindruckender Vitalität und Frische hervor, die sich durchaus mit französischen Spitzenweinen messen können. So auch auf den Hängen der Winzergenossenschaft Buchholz/Sexau. Dass sich der Charakter deutscher und insbesondere die Qualität norddeutscher Weine seit Jahren verbessert, liegt laut Experten vor allem am Klimawandel.

Denn ehemals ideal für den Weinbau geeignete Regionen verzeichnen durch die klimatischen Veränderungen Ernterückgänge. In früher eher mittelmäßigen Erntegebieten freuen sich Winzer dagegen über zunehmend höhere und hochwertigere Erträge.

Weinland Deutschland: Klimawandel wirkt positiv auf deutschen Ertrag

Ein gutes Essen, ein charaktervoller Wein und eine Zigarre in dazu passendem Aroma – die meisten Menschen würden bei diesem Genießermenü nicht zuerst einen deutschen Tropfen denken.

Schon bald könnte sich das jedoch ändern. Zumindest im Hinblick auf die Weinlese entwickelt sich die Bundesrepublik aktuell zu einer Top-Adresse. Während weltweit mindestens die Hälfte aller Weinbaugebiete vom Klimawandel bedroht ist, profitieren die hiesigen davon.

Schon im vergangenen Jahr erwarteten Weinexperten aufgrund der klimatischen Situation ein Ertragsplus für die Bundesrepublik.

Wie die letzte scheint auch die diesjährige Weinlese hierzulande unter einem günstigen Stern zu stehen – ganz anders als auf französischen, italienischen und spanischen Weinbergen. Die Trockenheit und zunehmende Hitze setzen den Reben in diesen Ländern immer heftiger zu. Wird deutscher Wein in Anbetracht dessen schon bald an die Spitze der europäischen Spitzenweine schießen?

Weinlese Anfang September erwartet
Auf der ganzen Welt verfolgen Winzer die alljährliche Rebblüte mit Spannung. Kühle Temperaturen während der Blütephase würden beispielsweise zu geringeren Fruchtansätzen führen, was verminderte Erträge erwarten ließe. Die deutsche Rebblüte ist in diesem Jahr dank guter Witterungsbedingungen problemlos und zügig verlaufen, wobei sich die Temperaturunterschiede einzelner Weinregionen und Weinlagen im Blüteverlauf widergespiegelt haben. Insgesamt hat die Blüte wegen des Klimawandels in diesem Jahr etwa eine Woche früher begonnen als im langjährigen Durchschnitt. Erfahrungsgemäß sind die Trauben rund 90 Tage nach der Blüte reif zur Ernte. Dadurch rechnen Weinkenner für den deutschen Weinjahrgang 2022 mit einer Hauptlese Anfang oder Mitte September. Bereits Ende August werden die ersten frühreifen Trauben gelesen werden.

Optimale Bedingungen durch Sonne und Regen
Bis zur Lese der Trauben würden deutsche Winzer und Winzerinnen im weiteren Verlauf von sonnigen, wenn auch nicht allzu heißen Tagen profitieren. Auch Phasen mit ausgiebigem Regen wären wünschenswert. Denn durch die Trockenheit der vergangenen Jahre sind die Wasserreservoirs in den tiefen Schichten der Böden innerhalb der meisten deutschen Weingebiete allmählich erschöpft. Auch die Winzergenossenschaft Buchholz/Sexau hofft für die nächsten Wochen auf ausreichend Wasser. Allerdings hat der hiesige Weinbau im Vergleich zu anderen deutschen Weinbaugebieten einen großen Vorteil: Aufgrund der Höhenlage, der Urgesteinsböden Gneis und Granit und der moderat höheren Niederschlagsmenge sind die Reben hier relativ sicher vor allzu großer Trockenheit. Zwischen Tag und Nacht können ortsabhängig starke Temperatursprünge entstehen. Jene unterstützen jedoch nur die Aroma-Ausprägung der Weine und sind daher für Winzer unbedenklich.

Ein gutes Weinjahr für die Winzergenossenschaft Buchholz/Sexau
Insgesamt scheint es für die Winzergenossenschaft Buchholz/Sexau vor dem beschriebenen Hintergrund ein gutes Jahr zu werden. Auf der heutzutage etwa 54 Hektar großen Rebfläche der Winzer und Winzerinnen werden vor allem Burgunder-Weine gezogen. Neben dem blauen Spätburgunder und dem Weißburgunder wachsen hier allerdings auch Kerner, Müller-Thurgau, Riesling, Ruländer, Sauvignon Blanc, Muskateller und Gewürztraminer. Besonders Müller-Thurgau und Riesling tun sich auf allzu trockenen Böden schwer und sind auf die richtige Menge an Niederschlägen angewiesen. Trotz der weiterhin erwarteten Hitze innerhalb der Bundesrepublik bleiben die Winzer der Genossenschaft bisher aber guten Mutes, was den diesjährigen Ernteertrag betrifft. In anderen Ländern sieht es derzeit deutlich schlechter aus. In einigen französischen Weinregionen folgte auf lange Hitzeperioden und Wasserstress starker Hagel, der Erntebeeinträchtigungen von bis zu 40 Prozent zur Folge hatte.

Gourmet-Tipp zur norddeutschen Weinlese 2022
Weinkenner und Genießer fahren in diesem Jahr voraussichtlich am besten, wenn sie eine der norddeutschen Burgunder-Sorten wählen. Zu kräftigen Spätburgunder-Rotweinen genießen sie später des Jahres am besten einen Braten, Wildgerichte, oder einfach eine leckere Käseplatte. Wer sich dagegen für einen Weißburgunder entscheidet, serviert dazu idealerweise weißen Fisch oder eine schmackhafte Vorspeisenplatte. Soll statt einem guten Essen eine Zigarre den Weingenuss perfektionieren, wählt man am besten ein Zigarren-Aroma, das mit den Aromen des Weines nicht konkurriert, sondern ergänzend wirkt.

Redakteur:

Online Redaktion aus Buxtehude

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