Der Europaabgeordnete Tiemo Wölken war während des Attentats in Straßburg: "Der Weihnachtsmarkt war sehr gut bewacht"

Tiemo Wölken Foto: privat
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Wie der Europaabgeordnete Tiemo Wölken den Anschlag erlebt hat

tk. Landkreis. "Ich habe alles gut überstanden", sagt Tiemo Wölken (33). Der gebürtige Buxtehuder, der seit zwei Jahren für die SPD Mitglied im Europaparlament ist, saß am Mittwochabend in Straßburg in einem Restaurant, das vier Minuten vom Weihnachtsmarkt entfernt liegt. Ein Attentäter hatte am Rand des Weihnachtsmarktes drei Menschen erschossen und zwölf verletzt. Der Täter wurde am Donnerstagabend in Straßburg von der Polizei gestellt und bei einem Schusswechsel getötet.

Wölken war in Straßburg, weil dort das Europaparlament zur letzten Sitzung vor der Weihnachtspause zusammenkam. Der Politiker, der jetzt in Osnabrück lebt, vertritt auch seine alte Heimat, den Landkreis Stade, in Brüssel und Straßburg und ist daher häufig in der Region unterwegs.

"Zuerst wussten wir nicht genau, was passiert ist", blickt Wölken auf den Mittwochabend zurück. Dass es sich nicht um ein Feuer, sondern um ein Feuergefecht handelte, Sicherheitskräfte schossen auf den bewaffneten Mann, sei aber sehr schnell deutlich geworden. "Das Personal in dem Restaurant hat danach unfassbar professionell reagiert", sagt Wölken, "wir wurden sofort eingeschlossen". Die Gäste hätten zwar freiwillig auf die Straße gehen können, doch davon habe er keinen Gebrauch gemacht. "Nach drei Stunden sind wir auf sicheren Korridoren herausgeleitet worden." Militär und Kräfte verschiedener Polizeieinheiten, allesamt schwer bewaffnet, seien überall präsent gewesen. "Das hat ein Gefühl der Sicherheit gegeben", sagt Tiemo Wölken.

Auf den Straßburger Weihnachtsmarkt sei er bislang immer ohne jedwedes Unsicherheitsgefühl gegangen. Der weit über die Region hinaus bekannte Markt sei extrem gut gesichert gewesen. "Einen besser überwachten Weihnachtsmarkt habe ich noch nicht erlebt." Bewaffnete Einheiten seien auch vor dem Anschlag vor Ort gewesen und nur mit Einlasskontrollen - einschließlich Taschenkontrollen - seien Besucher überhaupt auf den Weihnachtsmarkt gekommen. Das Attentat fand in unmittelbarer Nähe des Weihnachtsmarktes statt.

Am Mittwochabend sei das EU-Parlament sofort abgeriegelt worden, sagt Tiemo Wölken. Abgeordnete oder Mitarbeiter durften nicht raus. Manche hätten viele Stunden dort ausgeharrt, bevor sie mit Bussen abgeholt wurden.

Am Donnerstagmorgen sei das Leben aber überwiegend normal weitergegangen. Der öffentliche Nahverkehr fahre wieder.  Die Sitzung der EU-Parlamentarier habe nur eine Stunde später als sonst begonnen. "Von meinem Büro sehe ich den Eingang zum Parlament und sogar die ersten Besuchergruppen kommen", sagt der SPD-Politiker.
Wenn Tiemo Wölken auf den Mittwochabend zurückblickt, zieht er als Fazit: "Den hochprofessionellen Einsatzkräften bin ich sehr dankbar." Sein Mitgefühl gelte jetzt denen, die Angehörige und Freunde verloren haben und denen, die verletzt in den Krankenhäusern liegen.

Redakteur:

Tom Kreib aus Buxtehude

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