Naturtalent als Komponist: "Mir fallen die Töne ein"

Mehr braucht Heiko Steffens nicht: Sein Uralt-PC und ein Programm zum Notenschreiben. Der Rest ist Intuition | Foto: tk
  • Mehr braucht Heiko Steffens nicht: Sein Uralt-PC und ein Programm zum Notenschreiben. Der Rest ist Intuition
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tk. Buxtehude. Heiko Steffens hat ein Talent, um das ihn viele Musiker beneiden. Obwohl er Autodidakt ist, fällt es ihm leicht, Musikstücke zu arrangieren. Auch für ein ganzes Orchester. Jetzt hat sich der Buxtehuder an ein gewaltiges Werk gemacht: Er arrangiert Stücke aus der "Beggar's Opera" neu. im Sommer wird das Werk, das im 18. Jahrhundert uraufgeführt wurde, in Jork gespielt. "So wie anderen Menschen Worte einfallen, die schließlich zum Text werden, so ist es bei mir mit Tönen", sagt Steffens.

Der 51-Jährige ist, obwohl leidenschaftlicher Musiker, in keinem Künstlerjob zu Hause. Steffens hat nach dem Abi die Verwaltungslaufbahn gewählt und arbeitet heute in der Planfeststellungsbehörde des Hamburger Senats. Einige Jahre hat er Akkordeonunterricht genommen und im Akkordeonorchester "Fliegende Finger" der Brüder Heinrich und Kornelius Reichert mitgespielt. Diese Musiker sind auch bei der "Beggar's Opera" mit dabei.

Schon als Mitglied in Akkordeonorchester hat Heiko Steffens sein Talent entdeckt, Stücke neu zu arrangieren. "Warum nicht Beethoven und Tschaikowsky für diese Instrumente umschreiben", hat er sich damals gesagt.
Die ernsthafte Beschäftigung mit Musik und Musiktheorie ging weiter, als er 2005 eine AG an der Grundschule seiner Kinder übernommen hatte. Heiko Steffens hatte damals Kinder für klassische Musik begeistern wollen und sich tief in die Materie eingearbeitet.

Und schon damals nutzte er die "Beggar's Opera", um mit den Grundschülern etwas eigenes auf die Bühne zu bringen. "Wir sind damit auch im Stadeum aufgetreten", erinnert sich Steffens. Die Wahl fiel auf dieses Werk, weil es relativ einfach kindgerecht umzusetzen sei.
Vom Kinderstück bis hin zur Aufführung mit Profis, sind aber viele Jahre ins Land gegangen. Sängerinnen, die er schon engagiert hatte, mussten aufgrund anderer Engagements absagen. "Verständlich, denn ich habe kein Budget, um viel zu bezahlen." Mit Ina Lubrich und Alexandra Popila hat er nun zwei Profisängerinnen gefunden, die seine Interpretation auf die Bühne bringen. Die beiden singen und spielen insgesamt neun Rollen! Mit der Sängerin Alexandra Popila ist Heiko Steffens auch als "Duo27" unterwegs. Ihre musikalische Mission: In Seniorenheimen mit Gesang und Akkordeon ein etwas anderes Programm bieten.

Die Stücke für die "Beggar's Opera" neu zu erfinden, sei gar nicht so schwierig, meint Steffens. Denn das historische Original sei kein komplett durchkomponiertes Werk. Und so hat Heiko Steffens seinen Uralt-PC Baujahr 2006 angeworfen und mit einem Programm zum Notenschreiben seine Version der "Beggars Opera" komponiert. Er befindet sich damit in guter Gesellschaft. Auch Roger Daltrey, Sänger und Mitbegründer der Rockband "The Who", hat sich an dem Werk versucht. Eine Buxtehude Oper wird es aus der Feder von Heiko Steffens übrigens nicht geben. "Ich kann gut arrangieren, aber Melodien schrieben fällt mir schwer. Das hört sich nach ein paar Takten immer an wie geklaut."

Ein fester Aufführungstermin ist im Kulturforum am Hafen in Buxtehude am 15. Oktober um 17 Uhr.

• "The Beggar’s Opera" ist ein 1728 in London uraufgeführtes Stück von John Gay (Text) und Johann Christoph Pepusch (Musik). Sie war eine Art der Gesellschaftssatire und setzte sich von den eher bombastischen Opern der damaligen barocken Zeit ab. Berthold Brecht hat die "Beggar's Opera" als Vorlage für seine "Dreigroschenoper" genutzt.

Redakteur:

Tom Kreib aus Buxtehude

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