Hatecke goes Hollywood!
Hochsee-Thriller nach einer wahren Begebenheit / Tom Hanks als Geisel auf einem Krautsander Rettungsboot
ig. Krautsand. 250 Besucher des Geiselthrillers „Captain Phillips“ im Stader Cinestar halten den Atem an, als „ihr“ Rettungsboot mit Piraten und Geisel Tom Hanks vom Heck des Containerschiffes „Maersk Alabama“ ins Meer „fliegt“. Und wundern sich: Die sind ja gar nicht angeschnallt!
Die Gäste im Stader Kino sind Mitarbeiter und Partner der Krautsander Bootswerft Hatecke und haben ihren Teil zur Verfilmung der spektakulären Geiselnahme und Befreiung des Frachtschiff-Kapitäns Richard Philipps aus dem Jahr 2009 beigetragen. Die Rettungsboote im Hollywood-Film stammen von der Insel-Werft. Zur Vorführung - noch vor dem offiziellen bundesweiten Filmstart - hatte Werft-Inhaber Peter Hatecke eingeladen.
Die Bootswerft Hatecke gehört zu den führenden Unternehmen im Bereich der Fertigung von Freifall-Rettungsbooten. Sony Pictures wollte Original Equipment. Die Firma Hatecke hatte die Maersk Alabama seinerzeit ausgestattet. "Deshalb wurden wir erwählt, die Filmboote zu liefern", so Hatecke. Das Alabama Original-Boot steht im NAVY SEAL Museum in Fort Pierce, Florida, U.S.A. Für die Verfilmung der Tragödie auf hoher See wurden von Sony-Pictures in Kooperation mit Hateckes amerikanischen Service Partner L.A. Maritime bei der Insel-Werft drei Boote geordert: zwei für die Außenaufnahmen vor Malta und ein „Halbiertes“ für die Innenaufnahmen. „Das mussten wir komplett auseinander nehmen“, so Hatecke. Zwei Rettungsboote wurden dann im Januar 2012 nach Malta verschifft. Ein Boot wurde nach Casablanca geliefert.
Werft-Belegschaft und Betreiber sind stolz darauf, dass die Krautsander Boote von Tom Hanks getestet werden und sich bewähren. „Hatecke goes Hollywood“, schmunzelt Hatecke. Was ihn ein wenig ärgert: Im Abspann des fesselnden Piraten-Streifens taucht der Name des Traditions-Betriebes nicht auf. „Das hätten die Mitarbeiter verdient gehabt.“
Das Survival-Drama thematisiert die Entführung der Maersk Alabama. Der zweifache Oscar-Preisträger Tom Hanks befährt als Captain Phillips gefährliche Gewässer. Als er zwei sich nähernde Punkte auf seinem Radarschirm erblickt, schwant ihm Übles: Die Punkte entpuppen sich als Piratenboote. Das ist der Auftakt zu einem Nervenkrieg, in dessen Verlauf die Piraten mit dem Kapitän als Geisel in einem Krautsander Rettungsboot Richtung Küste fliehen.
Die knallorangefarbenen "fliegenden Boote" werden auf der Elbinsel in unterschiedlichen Größen produziert. Etwa 600 Arbeitsstunden dauert die Herstellung. Am Ende erinnern sie eher an U-Boote als an Beiboote. Unter Wasser tauchen sie aber nur für Sekundenbruchteile, wenn sie im Notfall vom Mutterschiff von einer bis zu 20 Meter hohen Rampe ins Wasser stürzen. Die Freifallboote gelten als unsinkbar. Hatecke: „Davon konnte sich Hanks überzeugen.“
Redakteur:Dirk Ludewig aus Stade |
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