Spendenlager will Verein werden

Ehrenamtliches Spendenangebot in Drochtersen wird sehr gut angenommen

pva. Drochtersen. Das ehrenamtlich geführte Spendenlager in Drochtersen gibt es schon seit 2015. Es wurde für die ersten Flüchtlinge in der Gemeinde eingerichtet, um für sie Wohnungen mit Möbeln, Haushaltsgeräten, Geschirr, Bettzeug und anderen Dingen des täglichen Bedarfs auszustatten. Jetzt planen die ehrenamtlichen Betreiber eine Vereinsgründung. Damit soll die Einrichtung ganz offiziell gemeinnützig werden.

Vom ersten Tag an war die Spendenbereitschaft der Bürgerinnen und Bürger groß. Die rund 200 Quadratmeter große Ladenfläche (ehemals Schlecker-Filiale) in der Sietwender Straße füllte sich schnell mit gut erhaltener Ware, die reißenden Absatz fand. Zunächst wurden die Sachen kostenlos abgegeben. Abgesehen von Erstausstattungen werden die Sachspenden inzwischen aber für einen kleinen Obolus weitergereicht. Alle Verkaufserlöse werden dann für den guten Zweck gespendet und kommen wiederum Bedürftigen, Schulen, Vereinen, Institutionen und Projekten zugute (das WOCHENBLATT berichtete).

„Zu uns kommen nicht nur Menschen mit Migrationshintergrund, sondern auch viele Mitbürger aus der Region“, erzählt Wolfgang Eder vom Spendenlager-Team. Man könne deutlich merken, dass die Armut der Menschen hierzulande in den letzten Jahren größer geworden sei und wahrscheinlich auch weiter zunehmen werde, so Eder weiter. Außer Kleidung und Lebensmitteln hält das Spendenlager alles für den täglichen Bedarf bereit - Betten, Möbel, Elektrogeräte, Lampen, Bettwaren, Heimtextilien, Geschirr, Gläser, Deko-Artikel, Bilder, Kinderspielzeug, Wickeltische und vieles mehr.

Seit Beginn des Ukraine-Krieges ist die Welle der Spendenbereitschaft überwältigend. „Wir kommen hier räumlich an unsere Grenzen. Zum Glück sind uns von der Firma ,Zeltverleih Neumann' in Ritsch zwei Container zur Verfügung gestellt worden. Dort können wir viele Sachen unterbringen, die hier keinen Platz mehr finden“, erzählt Eder. Viele der Sachspender würden auch an das Thema Nachhaltigkeit denken, erzählt Eder. Gut erhaltene Dinge nicht einfach zu entsorgen, sondern zu spenden sei ein positiver Trend. Der 75-Jährige ist vom ersten Tag an dabei und denkt noch längst nicht ans Aufhören. „So lange ich das gesundheitlich kann, mache ich weiter“, sagt er. Zum Team gehören außerdem Ehefrau Harriet Meyer, Heike Pehlke, Anja Dinklage, Bruni und Roland Wickenkamp, Gaby Bube und Klaus Steinfeld. Das Team würde sich über Verstärkung freuen - im wahrsten Sinne des Wortes, denn es fehlen Männer, die kräftig mit anpacken können – z.B. beim Abholen von Möbeln und Einrichten von Wohnungen. Interessenten können sich gerne während der Öffnungszeiten des Spendenlagers jeden Dienstag von 9 bis 17 Uhr und samstags von 10 bis 14 Uhr melden. In dieser Zeit werden auch Sachspenden angenommen.