Gemeiner Sabotageakt
Unbekannte zerschneiden auf Baustelle Entwässerungsschlauch und lösen damit eine Flut aus

Die überschwemmte Baustelle | Foto: Boes Bau
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Foto: Helena GARCIA@AdobeStock.com

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Verbale Attacken hat es bei der Erschließung des Neubaugebiets "Sonnenkamp West" in Fredenbeck von Anfang an gegeben. Seit Baubeginn im Mai dieses Jahres waren die Bauarbeiter immer wieder Beschimpfungen durch einige Anlieger ausgesetzt. "Die waren wirklich sehr unhöflich und haben auch immer wieder unbefugt die Baustelle betreten", sagt Bauleiter Michael Plitzkow vom Bauunternehmen Boes Bau GmbH aus Zeven.

Doch was am vergangenen Wochenende auf der Baustelle am Ortsrand in Richtung Schwinge passiert ist, schlägt dem Fass den Boden aus. Voraussichtlich in der Nacht vom 8. auf den 9. Oktober wurde ein Entwässerungsschlauch aufgeschnitten, so dass die Baustelle voll Wasser lief und die Arbeiten vorerst eingestellt werden mussten. "Der Gesamtschaden beläuft sich auf einen fünfstelligen Betrag", sagt Axel Arthur Schmidt, Geschäftsführer der THSC Grund Invest GmbH aus Bremen, die das Neubaugebiet vermarktet und Auftraggeber der Boes Bau ist.

Für solch einen Sabotageakt bedarf es mehr als ein Teppichmesser. "Der metallarmierte Entwässerungsschlauch kann nur mit professionellem Gerät wie z.B. einer Akku-Flex beschädigt werden", erläutert Schmidt. "Wie Mitarbeiter von Boes Bau berichten, muss der Täter genaue Kenntnis von der Baustelle besitzen und gewusst haben, welche Leitung er sabotieren muss, damit die Baugrube voll Wasser laufen kann." Es wurde Anzeige bei der Polizei erstattet. Das bestätigt Polizeisprecher Rainer Bohmbach und ergänzt: "Einen Tatverdacht gibt es bisher nicht." Das verwundert. Denn die Gegner des Neubaugebiets an der Schwingestraße scheinen im Ort keine Unbekannten zu sein. Namen möchte jedoch keiner nennen, trotz einer Belohnung in Höhe von 2.500 Euro, die THSC für Hinweise zur Ergreifung der Täter ausgelobt hat.
Die Schäden an der Baustelle wurden von den Boes-Bau-Mitarbeitern am Montag, 10. Oktober, entdeckt. Die Bauarbeiten wurden erst einmal eingestellt, um den entstandenen Schaden zu beseitigen. Dabei musste nicht nur das Wasser abgepumpt, sondern auch aufgeweichter Boden ausgetauscht werden. "Ob jetzt noch Schlamm aus dem Kanalsystem entfernt werden muss oder inwiefern es weitere Bodenversackungen gibt, werden wir erst zu einem späteren Zeitpunkt feststellen", sagt Bauleiter Plitzkow. "Das würde zu weiteren Verzögerungen der Erschließungsarbeiten führen."

Ein möglicher Grund für die verbalen Attacken und die Sabotage der Baustelle könnte Kritik an der Entwässerung des Neubaugebiets sein. Bereits in der Planungsphase hatten Anwohner im Rathaus Bedenken geäußert, dass durch die für die Kanalisationsarbeiten erforderliche Entwässerung der Baustelle der Grundwasserspiegel sinken könnte. Zudem befürchteten Anlieger, dass durch die Versiegelung der Fläche benachbarte landwirtschaftliche Flächen stärker vernässen würden. "Beide Kritikpunkte wurden vom zuständigen Ingenieurbüro Schmidt und Rietzke aus Bremervörde durch umfassende Berechnungen widerlegt", sagt Fredenbecks Samtgemeinde-Bürgermeister Matthias Hartlef auf WOCHENBLATT-Nachfrage und verweist auf ein sehr ausgeklügeltes Entwässerungssystem unter Einhaltung aller gesetzlichen Vorgaben. "Den Berechnungen folgten sowohl die Untere Wasserbehörde als auch der Landkreis Stade, so dass im Frühjahr 2022 die Baugenehmigung erteilt wurde." Hartlef zeigt keinerlei Verständnis für die "widerstandsbegeisterten Anwohner" und hofft, dass die Bauarbeiten ab sofort störungsfrei verlaufen.

Das hofft auch Bauleiter Michael Plitzkow. "Schon bei den verbalen Attacken wurden wir ganz schön angegangen und massiv beleidigt." Einmal sei von Nachbarn sogar die Polizei gerufen worden, weil der Streit auf der Baustelle zu eskalieren drohte. Die Beschimpfungen wurden jedoch vom Boes-Team nie bei der Polizei angezeigt und hätten dann auch nachgelassen. "Wir wollen einfach nur unsere Arbeit machen", sagt Plitzkow. Schließlich hätte die Firma einen offiziellen Auftrag und alle erforderlichen Genehmigungen.

Redakteur:

Stephanie Bargmann aus Stade

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