Kita statt Kneipe

Samtgemeinde Fredenbeck kauft Niedersachsenschänke

Der Samtgemeinderat der Samtgemeinde Fredenbeck hat in seiner Sitzung am 28. September beschlossen, das Gelände der Niedersachsenschänke (Schwingestraße 33) in der Gesamtgröße von 5.319 Quadratmetern von Gastronom Sebastian Wohlers zu erwerben. Nach dem Abriss, der Mitte des Jahres 2023 stattfinden soll, beabsichtigt die Samtgemeinde Fredenbeck, eine Kindertagesstätte für zunächst drei Gruppen zu errichten. Eine Erweiterungsmöglichkeit für eine weitere Gruppe wird perspektivisch eingeplant.

"Das Gelände der Niedersachsenschänke in der Nähe des Reitvereins und des Schützenvereins Fredenbeck ist ein idealer Standort für eine Kita in Zentrumsnähe und dem neuen Baugebiet Sonnenkamp West mit ca. 65 Grundstücken", freut sich Samtgemeinde-Bürgermeister Matthias Hartlef. Ein nicht genutztes Teilstück der Fläche mit dem Gebäude von „Ritas Blumendiele“ soll der Gemeinde Fredenbeck entgeltlich zur Nutzung angeboten werden. Vertreter aller Parteien waren sich einig, das Gebäude und Ritas Blumenladen zu erhalten. Hier soll erst langfristig eine Überplanung stattfinden.

Schutz der Vereine und Ort der Begegnung

Der Gemeinderat Fredenbeck hatte in seiner Sitzung am 26. April die Aufstellung des Bebauungsplanes "Platz för all tohoop" beschlossen und eine Veränderungssperre über das Gebiet erlassen. Hintergrund war der Schutz der zwei ansässigen Vereine und das Ziel, einen Ort der Begegnung für die Dorfgemeinschaft zu schaffen. Eine vielleicht widersprechende Planung sollte mit der Veränderungssperre ausgeschlossen werden. "Es ging immer darum, keine vollendeten Tatsachen gegen die Vereine und die Dorfgemeinschaft zu schaffen“, erläutert Hartlef. Ihn ärgert noch heute die Berichterstattung in der Tagespresse, die sich gegen einen möglichen Investor wandte. "Die Firma Lindemann ist damals ja gar nicht von sich aus in Erscheinung getreten, sondern hat nach Ansprache des Eigentümers Möglichkeiten aufgezeigt, wie eine Nutzung im Sinne des guten Miteinanders aussehen könnte.“ Man könne froh sein, dass es solche Unternehmer gebe, die viel Gutes in der Region für die Menschen erschaffen und ihr Know-how einbringen, so Matthias Hartlef weiter.

Sebastian Wohlers und Matthias Hartlef freuen sich, für beide Seiten akzeptable Ergebnisse in den Vertragsverhandlungen erreicht zu haben. Der Kaufvertrag wird dieses Jahr noch vor einem Notar beurkundet. Eine schöne Nebengeschichte ist, dass Sebastian Wohlers das "Bürgermeistersofa" der Gaststätte der Samtgemeinde überlässt.

"Bürgermeistersofa" zieht ins Rathaus

Auf diesem Sofa wurde in früheren Jahrzehnten Politik gestaltet, als es noch üblich war, politische Entscheidungen in Kneipen abzustimmen. "Dieses kulturhistorische Möbelstück wird bald im Rathaus Fredenbeck stehen“, freut sich Samtgemeinde-Bürgermeister Matthias Hartlef.