Harsefelder Tafel gibt zwei Mal in der Woche Lebensmittel aus / Deutlicher Zuwachs an Bedürftigen
Der Andrang wird immer größer

Tafel-Mitarbeiterinnen (v.li.) Marie-Luise Klindworth, Sibylle Rohleder, Finja Rohleder, Tuula Wiebusch und Hedi Dierks sortieren zuerst die Lebensmittel  | Foto: sc
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sc. Harsefeld. Einräumen, sortieren, Kisten mit Lebensmitteln zusammenstellen: Hinter den Kulissen der Stader Tafel in Harsefeld ist viel los und Ruhe scheint nicht in Sicht. Im Gegenteil: Immer mehr Kunden nehmen das Angebot der Tafel an. An zwei Tagen in der Woche verteilen die Tafel-Mitarbeiter in Kisten verpackte Lebensmittel an die bedürftigen Bürger.

Nachdem die Lebensmittel-Ausgabe monatelang nur eingeschränkt verfügbar war, ist die Tafel im Gemeindezentrum am Bockelfeld seit September wieder montags und donnerstags von 14 bis 15 Uhr geöffnet. Ein wichtiger Schritt, denn: "Die Kunden werden immer mehr und die Warteschlange länger", berichtet Christoph Podloucky, Teil des Leitungsteams der Harsefelder Tafel. Um ihren Kunden gerecht zu werden, machte sich das Leitungsteam Gedanken, wie sie das Angebot der Tafel unter den jetzigen Gesundheits- und Hygienebedingungen vergrößern können. Die Lösung: Arbeit in Kleingruppen bis zu sieben Personen bei der Lebensmittelausgabe. Wichtig ist, dass die Gruppen sich nicht durchmischen, so Podloucky weiter. "Die Mitarbeiter dürfen nur in einer Gruppe sein", erklärt er. Auch bei einem Ausfall könne keiner aus einer anderen Gruppe einspringen. Zudem fahren die Fahrer der Tafel wieder regelmäßig die Märkte an, um Lebensmittel abzuholen. "Wir werden gut versorgt", versichert Podloucky.

Von einer "normalen" Ausgabe sei die Tafel allerdings noch weit entfernt. "Alles ist arbeitsaufwendiger geworden", sagt Podloucky. Besonders fehle der Kontakt zu den Kunden und die Möglichkeit eines kurzen Gespräches. Um Abstände zu wahren, packen die Mitarbeiter kleine und große Kisten mit verschiedenen Lebensmitteln, die die Kunden draußen auf einer Bank in ihre Taschen umfüllen. Bei Wind und Wetter. Eine geeignete Lösung für den Winter werde noch gesucht. Erstmal solle ein Pavillon vor schlechtem Wetter schützen.

"Trotzdem sind wir froh, wieder einen zweiten Ausgabetag eingerichtet zu haben, der immer mehr beansprucht wird", sagt Podloucky. Vergangene Woche kamen 96 einzelne Kunden zur Tafel, die für ihre jeweiligen Familien Lebensmittel abholten. Vor allem "Neukunden", die in Kurzarbeit oder Arbeitslosigkeit gekommen sind, nutzen vermehrt das Angebot, berichtet Podloucky.

Die Corona-Pandemie ist auch ein Grund warum Katharina L.* zur Harsefelder Tafel kommt. "Ich arbeite im Event- und Sicherheitsbereich", sagt die junge Mutter von zwei Kindern. Da im Moment wenig Veranstaltungen stattfinden dürfen, gebe es keine Möglichkeiten zu arbeiten. Trotzdem muss ein Vierpersonenhaushalt versorgt werden. "Mein Mann arbeitet zwar, doch ein Gehalt reicht leider nicht aus", so L. weiter. Sie ist dankbar für die Unterstützung durch die Tafel.

Auch bei Isabelle K.* und ihrer Tochter Janina* spielt Corona eine große Rolle. In die Arbeitslosigkeit gerutscht, muss die Harsefelderin vier Personen mit ihrem Arbeitslosengeld versorgen. Eine wichtige Hilfe ist daher die Lebensmittelausgabe der Tafel. "Es ist nichts Schlechtes hier", sagt K. Besonders über Obst und Gemüse für ihre Kinder freut sie sich. Mit dem Fahrrad oder zu Fuß bringt sie zusammen mit ihrer Tochter die Lebensmittel nach Hause. Für den Winter wünscht sie sich, dass es eine Möglichkeit gibt, die Lebensmittel im Warmen einzupacken.

Birgit H.* ist aufgrund einer Erkrankung seit elf Jahren vom Arbeitsamt abhängig. Die Tafel sei daher eine tolle Einrichtung. "Hier bekomme ich Sachen, die ich mir sonst nicht kaufen kann", so die Harsefelderin. Sie freue sich über die gute Qualität der Lebensmittel. "Ich bin immer zufrieden und komme gerne her", sagt H.
* Name von der Red. geändert

Tafel-Mitarbeiterinnen (v.li.) Marie-Luise Klindworth, Sibylle Rohleder, Finja Rohleder, Tuula Wiebusch und Hedi Dierks sortieren zuerst die Lebensmittel  | Foto: sc
Tafel-Mitarbeiterin und Mitglied des 
Leitungsteams Sibylle Rohleder befüllt eine Kiste mit Lebensmitteln | Foto: sc
Redakteur:

Saskia Corleis

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