Polizeistatistik
Hollenstedt ist ein sicherer Ort

Polizeihauptkommissar Torsten Adam informierte den Hollenstedter Fachausschuss | Foto: bim
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bim. Hollenstedt. Die Zahlen belegen nicht das, was Teile der Hollenstedter Politik vermutet hatten: Die Gemeinde ist keine Vandalismushochburg. Die Anzahl der registrierten Straftaten ist aus Sicht der Polizei unauffällig und nicht besorgniserregend, berichtete Polizeihauptkommissar Torsten Adam jetzt dem Jugend-, Kultur- und Sozialausschuss der Gemeinde Hollenstedt. "Natürlich ist jede Tat für die Geschädigten ärgerlich", sagte der Leiter der Polizeistation Tostedt, die auch für die Samtgemeinde Hollenstedt zuständig ist. Adam nannte 45 Sachbeschädigungen in der Gemeinde und 52 in der Samtgemeinde für das Jahr 2019 sowie 40 bzw. 46 Taten für 2020, Tendenz sinkend. Allerdings hat es Corona-bedingt auch zwei Jahre lang keine Volksfeste gegeben, nach denen alkoholisierte Menschen erfahrungsgemäß in Einzelfällen über die Stränge schlagen.
Sachbeschädigung: Zu den angezeigten Taten gehörten u.a. zerkratzte Autos, eingeworfene Scheiben und Graffiti. In Tostedt lägen die Zahlen zwar etwas höher, u.a. bedingt durch die Infraktruktur mit Schulzentrum, Bahnhof und Bahnhofsumfeld, seien aber gleichfalls nicht beunruhigend.
Bei den Tätern gebe es keine Auffälligkeiten bezogen auf Alter oder Geschlecht. Die Aufklärungsquote liege im unteren zweistelligen Bereich. "Wir nehmen das ernst, die Ermittlungen sind in diesem Bereich aber schwierig", erklärte Adam. Da Sachbeschädigungen oder Graffitischmierereien meist in wenigen Minuten und unbeobachtet vorgenommen werden. In einem Fall in Tostedt, bei dem 2016 rund 40 Autos beschmiert und beschädigt wurden, habe ein Täter überführt werden können.
Betäubungsmittel: Auch bei Delikten mit Betäubungsmitteln läge Hollenstedt im niedrigen einstelligen Bereich.
Taschendiebstähle: Eine deutliche Steigerung gebe es allerdings bei Taschendiebstählen. Hätten die Zahlen in Hollenstedt zuvor gegen Null tendiert, lägen sie nun im unteren zweistelligen Bereich. Hier setzt die Polizei auf wiederholte Aufklärung (u.a. Hand- und Umhängetaschen immer verschlossen auf der Körpervorderseite tragen und Geldbörsen nicht in Einkaufskorb oder Einkaufswagen legen). Bei den Tätern handele es sich meist um organisierte, reisende Banden, die es vorrangig auf ältere Menschen in Lebensmittelmärkten abgesehen hätten.
Körperverletzungen: Einen leichten Anstieg habe es bei Körperverletzungsdelikten gegeben, die sich in der Regel im häuslichen Bereich abspielten oder zum Beispiel bei Streitigkeiten unter Jugendlichen.
Einbrüche: Massiv von Einbrecherbanden heimgesucht wurde der Landkreis Harburg in den Jahren 2015 bis 2017. Über 1.000 Taten registrierte die Polizei damals pro Jahr, das entsprach drei Einbrüchen am Tag - auch in Hollenstedt aufgrund der guten Autobahnanbindung. Die Polizei reagierte mit umfassenden Aufklärungskampagnen und häufigeren Kontrollen an strategischen Verkehrsachsen. Das beides und die verstärkte Wachsamkeit in den Nachbarschaften trage zur Verhinderung von Einbrüchen bei.
Prävention: Wenn in der Bevölkerung wegen bestimmter Vorkommnisse ein Gefühl von Beunruhigung aufkomme und es Bedarf an Informationen über Prävention gebe, stünden er und seine Kollegen Carsten Bünger (Beauftragter für Kriminalprävention) und Lydia Freienberg (Beauftragte für Jugendsachen) zur Verfügung, bot Torsten Adam an.
Gegen Vandalismus helfen könnten zum Beispiel die Beleuchtung von Plätzen zu Zeiten, in denen sich dort niemand aufhält, vorrangig abends und an den Wochenenden, und das Aufstellen von Verbotsschildern, zum Beispiel auf dem Schulgelände, mit denen der Aufenthalt außerhalb von Schul- und Sportzeiten untersagt wird. Dadurch hätten Polizei und Ordnungsamt eine Handhabe, Unbefugte der Plätze zu verweisen und gegebenenfalls wegen Hausfriedensbruchs anzuzeigen. Auch könne Aufklärungsarbeit helfen. In der Verantwortung dafür sieht der Polizeihauptkommissar an erster Stelle das Elternhaus. Die Gemeinde sei gefordert, in eine gute Jugendarbeit zu investieren. 
Jugendarbeit: 48.000 Euro im Jahr gebe die Gemeinde im Jahr für Jugendarbeit aus, erklärte Bürgermeister Jürgen Böhme. Die Jugendpflege sei mit 1,5 Stellen besetzt. Und genau hier besteht aktuell Handlungsbedarf: Olga Rosenberg, die seit 2019 die Jugendarbeit gemeinsam mit Jugendpflegerin Gundula Weerts wahrnimmt, beendet im Sommer ihr duales Studium. Um sie als Fachkraft zu halten, bedürfe es eines Finanzierungsschlüssels, um ihre Stelle gemäß Tarif zu finanzieren. In der Samtgemeinde Hollenstedt wird die Jugendarbeit anteilig durch alle Mitgliedsgemeinden getragen, Arbeitgeber ist der Förderverein Jugendtreff.
Dem Verein Jugendtreff drohte die Auflösung, da der zweite Vorsitzende und die Kassiererin in der Mitgliederversammlung im April nicht erneut kandidieren und Ingo Schwarz nur noch ein Jahr als Vorsitzender zur Verfügung steht. "Wir konnten aber drei Bewerber für die Ehrenämter gewinnen", verkündete Böhme.

Redakteur:

Bianca Marquardt aus Tostedt

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