Bendestorf, Jesteburg:
Sahling, Börke, Wojaczek sind neue Feuerwehrchefs

Neuer Ortsbrandmeister in Bendestorf: Andreas Sahling | Foto: pöp
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JOBS und KARRIERE

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Gleich drei führende Feuerwehrleute der Samtgemeinde Jesteburg wurden jetzt vom Jesteburger Samtgemeinderat ernannt: Andreas Sahling ist neuer Ortsbrandmeister in Bendestorf, Fabian Börke ist ab sofort Ortsbrandmeister in Jesteburg und Kai Wojaczek wurde stellvertretender Ortsbrandmeister in Jesteburg.

In Sachen Fachkompetenz muss sich die Bendestorfer Feuerwehr nicht verstecken: Allein fünf Mitglieder sind auch bei der Berufsfeuerwehr, darunter ihr zukünftiger Chef Andreas Sahling (55). Er startete seine Feuerwehrkarriere 1983 in der Jugendfeuerwehr der Freiwilligen Feuerwehr Glüsingen, wechselte mit 16 in den aktiven Dienst in Fleestedt, seinem damaligen Wohnort. Als Sahling im Jahr 2000 die Gelegenheit hatte, das Haus der Großeltern in Bendestorf zu erwerben, wo seine Mutter aufgewachsen war, wechselte er auch die Wehr - Stichwort: Kurze Wege zu den Einsätzen, die im Schnitt immerhin alle zehn Tage nötig sind.

Der Feuerwehr-Virus hatte Sahling da schon länger ergriffen: Seit 1990 arbeitet er bei der Berufsfeuerwehr in Hamburg, ist auch dort - wie auch als langjähriger Gruppenführer in Bendestorf - in der Ausbildung des Nachwuches und auf dem Löschfahrzeug unterwegs. Was ihn im Moment besonders umtreibt: "Wir haben in Bendestorf kaum preisgünstigen Mietwohnungen für unseren Nachwuchs." Junge, gut ausgebildete Feuerwehrleute - ziehen deshalb weg und gehen der örtlichen Wehr verloren.

Welche Einsätze sind ihm besonders in Erinnerung? "Eigentlich alle, bei denen es um Menschenleben ging. Und zum Beispiel vor ein paar Jahren eine große Unfallserie auf der Straße zwischen Harmstorf und Jesteburg, als mehrere Pkw mit Bäumen kollidierten. Da macht man sich schon so seine Gedanken", sagt Sahling. Auf Leitungsebene der FF Bendestorf arbeitet Sahling schon zum zweiten Mal: 2012 bis 2018 war er stellvertretender Ortsbrandmeister in Bendestorf. Jetzt freut er sich auf die Teamarbeit mit seinem Stellvertreter Phillip Ritter.

Seine Familie - Ehefrau und zwei erwachsene Töchter - trägt das alles mit ("Sie kennen es ja nicht anderes", schmunzelt Sahling). Bleibt noch Raum für andere Interessen? Um mal auf andere Gedanken zu kommen, kümmert sich der gelernte Lkw-Mechaniker gern um seinen Unimog, fährt zu Unimog-Treffen auch mal bis nach München. "Dann wird mal ausnahmsweise nicht über Feuerwehrdinge gesprochen", lacht er.

Das ist beim zukünftigen Ortsbrandmeister in Jesteburg Fabian Börke (30) eher nicht so: Auch die Freundin ist bei der Feuerwehr in Jesteburg, Feuerwehrthemen dürften hier häufig zur Sprache kommen. Börke stammt aus Jesteburg, trat - "relativ spät", wie er sagt - mit 14 in die Jugendfeuerwehr ein. Dann ging es gleich zügig voran: 2010 wechselte er in die Einsatzabteilung, war drei Jahre später Gruppenführer und seit 2019 stellvertretender Ortsbrandmeister. "Das war aber so nicht geplant", sagt Börke mit einem Augenzwinkern. "Man hat mich da 'reingedrängt."

Gab es besonders prägende Einsätze? Als Erstes fällt ihm ein schlimmer Unfall auf der Autobahn ein, als zwei Transporter mit hohem Tempo in einen umgekippten und querliegenden Lkw hineingefahren waren. "So etwas vergisst man nicht." Oder ein Brandeinsatz - "mein erster Atemschutz-Einsatz", erinnert sich Börke - an einem Heiligabend vor ein paar Jahren, als einer Jesteburger Familie zu Weihnachten die Wohnung ausbrannte.

Zeit für weitere Hobbys bleibt dem Bauleiter in einer Tiefbaufirma eher wenig, das Ehrenamt bei der Feuerwehr hat schon einen großen Stellenwert. Amüsant findet er, dass viele Menschen das gar nicht glauben wollen, dass der Brandschutz auf so hohem Niveau im Ehrenamt gewährleistet wird. "Das hören wir immer wieder, zum Beispiel fragen die Menschen beim Tag der offenen Tür, wo die Feuerwehrleute denn hier übernachten - wie bei einer Berufsfeuerwehr."

Tatsächlich sind auch in Jesteburg Berufsfeuerwehrleute am Start, darunter der zukünftige stellvertretende Ortsbrandmeister Kai Wojaczek (50), der seit 1998 bei der Berufsfeuerwehr in Hamburg im Einsatzdienst arbeitet. Der gebürtige Rheinländer lebt schon seit 44 Jahren in Jesteburg, ist verheiratet und hat zwei erwachsene Kinder. Was ihn besonders freut: Auch sein Sohn ist bei der freiwilligen Feuerwehr, die Tochter war es zumindest zeitweise. 80 bis 100 ehrenamtliche Einsätze pro Jahr - das kostet Energie und Zeit. "Und meist kommt der Alarm 'rein, wenn man das Essen gerade auf dem Teller hat", lacht Wojaczek.

Ihn hat das nicht abgehalten: Mit 13 trat er in die Freiwillige Feuerwehr ein, ist schon seit langem Gruppenführer, war Sicherheitsbeauftragter, übernimmt jetzt als stellvertretender Ortsbrandmeister erstmals ein Amt mit vielen bürokratischen Aufgaben, wie der Überwachung der Einhaltung des Datenschutzes oder die Führerscheinkontrolle der Feuerwehrleute. "Ich lerne das gerade", sagt er. "Und zum Glück haben wir hier ein gutes Team, das uns zuarbeitet."

Als Ausgleich setzt er sich gern aufs Motorrad, fuhr - bis zu dessen Tod - zusammen mit dem Schwiegervater gern mit seiner Reiseenduro auch weitere Strecken in Richtung Deutscher Mittelgebirge.

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Neuer Ortsbrandmeister in Bendestorf: Andreas Sahling | Foto: pöp
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Redakteur:

Gabriele Poepleu aus Jesteburg

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