Hans-Heinrich Wolfes feiert 90. Geburtstag
Ehrentag für einen engagierten Jesteburger

Hans-Heinrich Wolfes sitzt vor seinem Klavier: "Vielleicht beginne ich wieder zu spielen, jetzt habe ich ja Zeit." | Foto: pöp
  • Hans-Heinrich Wolfes sitzt vor seinem Klavier: "Vielleicht beginne ich wieder zu spielen, jetzt habe ich ja Zeit."
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JOBS und KARRIERE

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Er war Lehrer, Schulleiter, ehrenamtlicher Jesteburger Gemeinde- und Kreisarchivar, ist aktiv in der Jesteburger Kirchengemeinde, singt seit 50 Jahren im Kirchenchor, war 70 Jahre lang Tischtennisspieler, viele davon im VfL Jesteburg, ist Mitglied im Arbeitskreis für Heimatpflege. Er hat acht Bücher geschrieben, dazu über 30 Fachartikel, und er hat den Jesteburger Seniorenbeirat gegründet. Und auch mit fast 90 Jahren hat Hans-Heinrich Wolfes noch viel Energie und denkt gerade darüber nach, wieder mit dem Klavierspielen zu beginnen, das er schon als Achtjähriger in seiner Heimat Holdenstedt im Kreis Uelzen erlernte.

Eigentlich wollte Wolfes Journalist werden, doch das Studium der Geschichte, Germanistik und Philosophie musste er aufgeben, als seine Mutter gestorben war und der Familie die finanziellen Mittel fehlten. Er wurde Lehrer, nach Stationen in Soltau und Nenndorf seit 1961 an der damals noch achtjährigen Volksschule in Jesteburg. Später leitete er das Lehrerseminar und war elf Jahre lang Schulleiter an der Realschule II in Winsen-Roydorf. "Noch heute interessiert mich sehr, was in Winsen passiert", sagt Wolfes. Seit August 1999 - direkt nach seiner Pensionierung - übernahm Wolfes das Ehrenamt des Kreisarchivars. "Ich war zeitweise für 19 Dorfarchive zuständig", erinnert er sich.

Seine Ämter gab Wolfes zwar vor zehn Jahren auf, doch noch immer arbeitet er dem derzeitigen Jesteburger Gemeindearchivar Jochen Rabeler zu. Auch nach zwei schweren Schicksalsschlägen im vergangenen Jahr lässt sich der bescheidene Mann nicht unterkriegen. "Das hat mich schon komplett aus der Bahn geworfen", berichtet Wolfes sehr offen von seinen großen persönlichen Verlusten im vergangenen Frühjahr. Innerhalb eines Vierteljahres starben Wolfes' geliebte Ehefrau Ulrike nach längerer Krankheit und sein ältester Sohn Matthias mit nur 62 Jahren. Zuvor hatte Wolfes seine Frau gepflegt, bis das zu Hause nicht mehr ging und sie in ein Jesteburger Pflegeheim ziehen musste. "Ich konnte das nicht mehr schaffen", so Wolfes. "Eine große Hilfe war mir aber meine Tochter Christiane, eine sehr sportliche und künstlerisch begabte Person. Das hat sie wohl von Ihrer Mutter, die auch immer ihren eigenen Weg verfolgt hat", erzählt der Senior, und man merkt ihm den Stolz auf die Tochter an. Christiane ist Erzieherin und Therapeutin in der Waldklinik.

Im vergangenen Jahr ist es ungewöhnlich ruhig geworden in Wolfes Leben: Nach dem schweren Verlust blieb eine Leere. Doch die Familie bleibt ihm wichtig. Eine große Freude in seinem Leben sei für ihn jetzt Enkel Johann-Jakob, der als Kind viel in Jesteburg war: "Er hat Medizin und Kirchenmusik studiert und schloss beides mit sehr gut ab - er ist sehr begabt", so Wolfes stolz.

Ein wenig Wehmut nach vergangenen arbeitsreichen, aber auch frohen Zeiten ist herauszuhören, wenn Wolfes erzählt. "Aber es war ein erfülltes Leben, ich bin zufrieden." Besonders gefreut hat Wolfes sich über einige Ehrungen, die ihm in den vergangenen Jahren zuteilwurden, darunter die Goldene Ehrennadel des Niedersächsischen Chorverbandes, die Ehrenmitgliedschaft im VfL, 2013 die Einladung von Bundespräsidenten Joachim Gauck zum Ehrenamtlichen-Fest in den Garten des Schlosses Bellevue und zuletzt die Verleihung der Niedersächsischen Ehrenamtsmedaille 2014 in Buchholz.

Redakteur:

Gabriele Poepleu aus Jesteburg

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