Jesteburg: Gemeinde nutzt den Raum nicht
Was wird aus der Lisa-Kate?
Im Oktober 2021 hatte die Samtgemeinde Jesteburg die damals leer stehende sogenannte "Lisa-Kate", ein Fachwerkhäuschen auf dem Spethmann-Platz, von der Gemeinde Jesteburg gemietet. Dort sollte ein Info-Point für Bürger entstehen, da im Rathaus und den anderen Verwaltungsgebäuden der Gemeinde kein Platz dafür war. Doch der Info-Point konnte nicht dauerhaft besetzt werden. Deshalb forderte jetzt die UWG Jes! in einem Antrag im Ausschuss für Wirtschaft, Tourismus und Kultur der Gemeinde, den Mietvertrag wieder aufzuheben. Die Lisa-Kate sollte wieder der Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt werden. Zum Beispiel könnte dort wieder ein Kiosk oder ein Café einziehen, so der Vorschlag von UWG-Chef Hansjörg Siede.
Die Samtgemeinde wollte das Häuschen für touristische Auskünfte und als Servicestelle der Verwaltung für Bürger nutzen. Außerdem sollte es als zentraler Anlaufpunkt im Krisenfall dienen. Im Januar habe die Verwaltungsleitung die Kommunalpolitik informiert, dass "der 2021 herrschende Platzmangel unter anderem durch die Reorganisation von Arbeitsabläufen und zusätzlichen Räumen im weißen Haus nicht mehr aktuell" sei, so Siede. "Da es sich bei der Lisa-Kate um einen zentralen Punkt in unserer Gemeinde handelt und dieser seit über zwei Jahren von der Verwaltung nicht vertragsgemäß genutzt wird, schlage ich vor, die Nutzungsvereinbarung zu kündigen und die Lisa-Kate wieder für eine öffentliche Nutzung zur Verfügung zu stellen", so Siede im UWG-Antrag für den Ausschuss für Wirtschaft, Tourismus und Kultur der Gemeinde Jesteburg.
Was sagt die Gemeinde dazu? "Aktuell geben es die personellen Ressourcen leider nicht her, dass der Info-Point vor allem für die ersten beiden Funktionen entsprechend adäquat besetzt werden kann", erklärte Gemeindesprecher Stefan Ahrens. "Daher musste die Tür zuletzt bedauerlicherweise geschlossen bleiben."
Der WTK-Ausschuss habe die ursprünglich für den 6. März geplante Beratung des Themas inzwischen auf die nächste Ausschusssitzung am 22. April vertagt. Bis dahin könnte unter anderem zur Personalsituation der Verwaltung mehr gesagt werden, so Ahrens.
Die Personallage der Samtgemeinde ist derzeit schwierig: Einerseits leidet die Verwaltung unter dem allgemeinen Fachkräftemangel, besonders im Bauwesen. Andererseits soll sie laut Samtgemeinderatsbeschluss im laufenden Jahr 2024 Vorschläge für die Einsparung von zehn Prozent der Verwaltungsstellen machen.
Ein Info-Point werde aber weiter angestrebt, erklärt Ahrens. Aufgrund der knappen Ressourcen an Räumen und Personal konnte er bislang aber auch nicht an anderen Orten eingerichtet werden.
Ob die Lisa-Kate zukünftig dafür genutzt werde, hänge maßgeblich von politischen Entscheidungen ab, so Ahrens. Mietzahlungen für die Lisa-Kate fielen aufgrund der Nutzungsvereinbarung zwischen Gemeinde und Samtgemeinde aber nicht an.
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