Projekt "Hollerweg": Junges Team sammelt im Alten Land Interviews und Filme für Bildungsserver
Geschichte und Kulturlandschaft für alle (be)greifbar machen
ab. Jork. Zwei Welterbeberaterinnen vom "Institut World Heritage Consulting" und ein Filmprofi waren kürzlich in Jork unterwegs, um Material für den niedersächsischen Bildungsserver NiBiS zusammenzustellen. Damit ist ein weiterer Schritt im Projekt "Der Hollerweg im Alten Land - Den Anfang verstehen, das Erbe erleben" getan (das WOCHENBLATT berichtete). Was sie dafür unternommen haben und wie es jetzt weitergeht, erläutert Jorks Gemeinde-Archivarin Susanne Höft-Schorpp.
Die Zusammenarbeit mit den drei jungen Leuten habe sehr gut geklappt, sagt das AG-Welterbe-Mitglied und Leiterin des Altländer Archivs. Allein die Anreise sei schon spannend gewesen. "Tobias Hammerle kam aus Salzburg, Elisa Argenziano aus Paris und Bénedicte Galliard aus Berlin." Im Gepäck hatten sie ein Konzept für Filmaufnahmen, die eine Drohne von den prägnantesten Kulturlandschaftsmerkmalen im Alten Land aufzeichnen sollte, wie beispielsweise Schleusensysteme, Wettern und Fleete, die Siedlungstypen Deich- und Marschhufendorf.
Ergänzend war das Team mit einem umfangreichen Fragenkatalog unterwegs, interviewte Schüler und Jugendliche, Obstbauern, die beiden Bürgermeister Gerd Hubert (Jork) und Michael Gosch (Samtgemeinde Lühe), Touristen und Händler. Insgesamt 21 Interviews seien dadurch zustande gekommen.
Das gesamte Material werde, so Höft-Schorpp, anschließend für den niedersächsischen Bildungsserver NiBiS als Medienpaket aufgearbeitet und als Unterrichtsmaterial in Form von Interviews, erklärender Filme und Arbeitsblättern verwendet. Dabei bestehe der Anspruch, dass das Material nicht nur in Niedersachsen abrufbar ist, sondern auch in anderen Bundesländern Bestandteil des Unterrichts wird. "Denn anhand des Alten Landes lässt sich exemplarisch vieles aufarbeiten, zum Beispiel Themen wie Klimawandel, den Erhalt natürlicher Ressorts und nachhaltige Entwicklung", so Susanne Höft-Schorpp.
Drei Tage lang war das Team im Alten Land unterwegs. "Wir hoffen, dass bis Ende des Jahres das Material abrufbar auf dem Server bereitgestellt wird. Auf das Endergebnis sind wir alle sehr gespannt." Auch 20 Zeitfenster, in denen die Themen wie Schifffahrt, Obstbau, Hafen, Deiche, Siele und Schleusen als Lernorte dargestellt werden, sind Teil des Projekts. Erarbeitet werden sie von Schülern des Schulzentrums Jork und der Oberschule Steinkirchen. Susanne Höft-Schorpp: "Wie ein Zeitfenster dargestellt wird, bleibt den Schülern selbst überlassen."
Gerade laufen Verhandlungen mit Unternehmen, wie sich die Themen digital umsetzen lassen und ob es dort Handyempfang gibt. "Beispielsweise könnte ein Gast im Hotelzimmer per App das Zeitfenster digital aufrufen und es anschließend besuchen." Oder der Besucher des Museums Altes Land findet dort einen QR-Code mit Informationen und kann das Zeitfenster anschließend in der Landschaft besuchen.
Redakteur:Alexandra Bisping |
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