Schiff bereitet immer wieder Probleme
Motorschaden: Lühe-Schulau-Fähre hat Betrieb eingestellt

Bevor es für die Lühe-Schulau-Fähre wieder "Leinen los" heißt, muss ein Motorschaden repariert werden | Foto: Landkreis Stade
  • Bevor es für die Lühe-Schulau-Fähre wieder "Leinen los" heißt, muss ein Motorschaden repariert werden
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Pünktlich zum Beginn der Feriensaison im Alten Land ist die Lühe-Schulau-Fähre ausgefallen - wieder einmal. Die besonders bei (Fahrrad-) Touristen beliebte Fährverbindung zwischen der Lühemündung und Schulau auf der schleswig-holsteinischen Seite der Elbe wurde für unbefristete Zeit eingestellt. Grund ist ein Maschinenschaden am Fährschiff "Dat Ole Land II". Schon in der Vergangenheit musste der Fährbetrieb wegen technischer Defekte pausieren. Im Vorjahr sah es aber ganz danach aus, dass nun alles reibungslos klappt. Jetzt der erneute Dämpfer für die defizitäre Fähre. Eine offizielle Mitteilung der Fährgesellschaft Lühe-Schulau-Fähre GmbH gab es nicht: Die Geschäftsführerin hielt es offenbar nicht für nötig, die Presse zu informieren.

Fähre war erst im Februar auf der Werft

"Fährausfall - Aufgrund eines technischen Defekts müssen wir den Fährverkehr bis auf Weiteres einstellen!" - So lautet die knappe Mitteilung auf der Homepage der Fährgesellschaft. Ein entsprechender handgeschriebener Hinweis findet sich auch im Schaukasten der Fähre am Lühe-Anleger. Dabei war die 2013 in Betrieb genommene "Dat Ole Land II" erst im Februar zu einer Art "Schiffs-TÜV" auf der Werft in Finkenwerder, um auf Vordermann gebracht zu werden. Unter anderem wurde ein neues Getriebe eingebaut. Nach mehreren technischen Überprüfungen und Testfahrten hieß es dann im März, dass alles wieder tadellos funktioniert.

Lühe-Schulau-Fähre erneut ausgefallen

Einer der beiden Motoren fiel aus

Diesmal versagte einer der beiden Motoren. Der Maschinenschaden ereignete sich während des Linienbetriebs auf der Elbe. Mit reduzierter Motorleistung ging es zum ehemaligen Pionierübungsplatz bei Grünendeich, wo das Schiff festmachte, damit die Techniker nach der Ursache für den Motorschaden suchen konnten. Das Problem ist inzwischen ausfindig gemacht, Ersatzteile wurden geordert. Es wird wohl bis in die kommende Woche hinein dauern, bis die Techniker des schwedischen Schiffsmotoren-Herstellers Scania das Schiff wieder flottgemacht haben. Eine Personenbeförderung ist nur zulässig, wenn beide Motoren funktionieren.

Immer wieder Probleme

Mit dem Schiff gab es in den vergangenen Jahren immer wieder Probleme. So war die Fähre 2022 wiederholt ausgefallen, weil die Antriebswelle durch den aufgewirbelten Schlick in der Elbe beschädigt wurden. Es hieß sogar, dass die "Dat Ole Land II" aufgrund ihrer Konstruktion gar nicht für den Einsatz in einem schlickreichen Gewässer wie der Unterelbe geeignet sei. Ein Gutachter gab dann aber Entwarnung: Das Schiff sei doch tauglich für den Fährverkehr auf der Elbe - bei richtiger Wartung und entsprechender Anpassung der Schiffstechnik. 

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Fünf kommunale Anteilseigner

Die Anteilseigner der Lühe-Schulau-Fähre GmbH zeigten sich damals erleichtert. Die Kosten für eine neue Fähre wären kaum zu stemmen gewesen. Aufgrund der Ausfälle und der Reparaturkosten sowie wegen der hohen Dieselpreise mussten allein 2022 ein Defizit von 275.000 Euro ausgeglichen werden. Anteile an der Fährgesellschaft halten der Landkreis Stade (35 Prozent), die Hansestadt Stade (25 Prozent), die Stadt Wedel, zu der Schulau gehört (20 Prozent), sowie die Samtgemeinde Lühe und die Gemeinde Jork (jeweils zehn Prozent).

Auch vorher schon mussten die beteiligten Kommunen außerplanmäßige Mittel bereitstellen, um Reparaturen zu finanzieren. Gerade in den Wintermonaten ist der Betrieb defizitär. Dann wird die Fähre an den meisten Tagen nur von ein paar Dutzend Pendlern genutzt. Entsprechend gering sind die Einnahmen. Kosten hat auch der Anleger für die Fähre an der Lühemündung verursacht: Die Landungsbrücke wurde im vergangenen Winter für 50.000 Euro saniert.  

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Redakteur:

Jörg Dammann aus Stade

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