Neu Wulmstorf, Lutherkirchengemeinde
Küchenretter haben es geschafft: Es wird weiter frisch in der Luther-Kita für Kinder gekocht

Sie alle halfen, dass die Frischeküche erhalten bleibt, vlnr:
Ilona Kurschat (Hauswirtschaftskraft), Beate Netzler (Elternvertreterin), Susanne Hartmann (Elternvertreterin), Melanie Wichers (Kita-Leiterin), Patrick Solle (Indigokind GmbH), Roman Wolf (Leiter des Kita-Verbands) und Ramona Clauß (ehemalige Kita-Leiterin, die das Projekt bis zu ihrem Ruhestand betreute). | Foto: C.Wöhling
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    Ilona Kurschat (Hauswirtschaftskraft), Beate Netzler (Elternvertreterin), Susanne Hartmann (Elternvertreterin), Melanie Wichers (Kita-Leiterin), Patrick Solle (Indigokind GmbH), Roman Wolf (Leiter des Kita-Verbands) und Ramona Clauß (ehemalige Kita-Leiterin, die das Projekt bis zu ihrem Ruhestand betreute).
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Es ist geschafft und die Freude groß: Auch in Zukunft wird täglich frisch für die Kinder der Ev.-luth. Kindertagesstätte bei der Lutherkirche in Neu Wulmstorf gekocht. Mehrere Jahre hatte ein Team aus Eltern, Kita-Leitung, Kita-Personal, Kirchenvorstand, Fundraiserin und Kita-Verband für den Erhalt der Frischeküche gekämpft und Spenden gesammelt. Die Küche war vor 50 Jahren für eine Ausgabe von 25 Essen pro Tag gebaut worden. Sie war für die heutige Ausgabe von täglich 100 Essen viel zu klein geworden, Geräte und Leitungen waren veraltet. Der Wechsel zur Lieferküche drohte. „Wir haben alle an einem Strang gezogen und unser Ziel erreicht. Wir danken allen Spenderinnen und Spendern herzlich für ihre Unterstützung. Nun kann auch in Zukunft frisch und gesund für Kinder gekocht werden“, sagt Ramona Clauß. Sie war in dieser Zeit Kita-Leiterin und wurde erst vor kurzem in den Ruhestand verabschiedet. Die Küche wurde im Juli während der Kita-Schließzeit umgebaut und geht nun an den Start. Zu einem feierlichen Gottesdienst mit Kürbissuppe sind alle Spenderinnen und Spender am Freitag, 22. September um 15 Uhr, in die Lutherkirche sehr herzlich eingeladen.

Einen bunten Gemüsekorb überreichte Roman Wolf, Leiter des Verbandes Ev.-luth. Kindertagesstätten im Kirchenkreis Hittfeld, den Mitarbeitenden bei der Inbetriebnahme der neuen Frischeküche: „Ich freue mich, dass die neue Küche an den Start geht, die Betriebssicherheit wiederhergestellt ist und die körperlichen Belastungen für die Mitarbeitenden deutlich geringer sind: Die Arbeitsbereiche sind nun auf einer Höhe, und der Lagerraum ist vom Keller in den Nachbarraum gewechselt, das vereinfacht Wege. Zudem ist bei den Umbauarbeiten festgestellt worden, dass die Zuleitung zum Fettabscheider defekt war. Das wäre ein großes Umweltproblem geworden, hätte man das nicht festgestellt. Also auf Jahre hinaus kann hier jetzt weiter frisch gekocht werden“, sagt Roman Wolf.

Mit ihm war das ganze Fundraising-Team aus Eltern, Kita-Mitarbeitenden, Kirchenvorstand und Fundraiserin zum Küchenstart gekommen. So wie Beate Netzler und Susanne Hartmann aus der Elternschaft: „Ich finde es toll, dass auch in Zukunft weiter frisch gekocht wird. Meine Kinder schwärmen vom Essen und ich finde es gut, wie Kinder hier ans Kochgeschehen herangeführt werden“, sagt Beate Netzler. „Mein Kind hat eine Ernährungseinschränkung. Eine andere Kita als diese hätten wir nicht nehmen können, denn hier wird auf Unverträglichkeiten, Allergien und Krankheiten Rücksicht genommen. Schön, dass wir es geschafft haben“, sagt Susanne Hartmann. Sie hatte auch die Idee, einen Antrag bei der Ikea-Stiftung auf Unterstützung für den Umbau zu stellen. Mit Erfolg: „Wir Eltern sind sehr dankbar, dass die Ikea-Stiftung den Umbau mit einer großen Summe unterstützt hat.“

Was wurde gemacht: Alte Geräte wurden entsorgt und durch auf dem neuesten Stand der Technik stehende Geräte ersetzt, wie etwa einem Convectomaten, Herd, Ofen, großen Kühlschank oder einer Durchschubspüle. Die Küche wurde umgebaut und erweitert, Wasser- und Abwasserleitungen sowie elektrische Leitungen und lufttechnische Anlagen wurden erneuert. Nach Malerarbeiten wurden neue Wandfliesen verlegt, eine neue Lichtanlage eingebaut und das Fenster ausgetauscht. In der neuen Küche ist der Zubereitungsbereich jetzt vom Schmutzbereich (Spülbereich) getrennt. Der Lagerraum wurde aus dem Keller in den Nebenraum verlegt. Kosten insgesamt für Umbau und Geräte etwa 82.000 Euro.

Neben Spenderinnen und Spendern unterstützte auch die Agentur Indigokind GmbH das Team und entwarf wunderschönes Werbematerial. Gemeinsam entwarf man den Slogan „Werden Sie Küchenretter!“. „Damit war unser Projekt in ganz Neu Wulmstorf bekannt“, sagt Wilfried Hochfeld, Vorsitzender des Kirchenvorstands. „Wir haben unser Ziel erreicht, weil wir nicht lockergelassen haben. Wir können auf unser Team stolz sein.“

„Wir verarbeiten bevorzugt saisonale Produkte aus der Region, für die es keine langen Lieferwege gibt. Das ist umweltschonend und nachhaltig, und wir unterstützen damit die Region“, sagt Ilona Kurschat, Hauswirtschaftskraft in der Küche. „Der direkte Kontakt zu den Kindern ist toll. Oft kommen sie morgens gleich zu uns, wenn sie den Duft aus der Küche riechen und sind neugierig, was es gibt. Es ist doch auch ein Stück unserer Kultur, den wir an sie weitergeben“, sagt Imke Hauschild, Hauswirtschaftskraft in der Küche. Die Kinder erhalten in der Kita nicht nur ein frisch gekochtes Mittagessen. Es gibt für sie auch gesunde Zwischenmahlzeiten am Vor- und Nachmittag, Getränke und ein gemeinsames Frühstück. „Bei uns bekommt jedes Kind die gleichen Mahlzeiten, keiner hat hier eine vermeintlich bessere Brotdose. Dabei schmieren und schneiden sie unter Aufsicht auch selbst, üben sich in kleinen Fertigkeiten und werden selbständiger“, sagt Melanie Wichers, die derzeitige Kita-Leiterin. Ramona Clauß, ehemalige Kita-Leiterin i.R., ist stolz auf ihr Team: „Wir haben ein Marmeladenfest, ein Kürbisfest und eine Vernissage veranstaltet. Das bedeutete immer viel Arbeit. Aber alle standen immer hinter der Frischeküche, weil sie wissen, wie wichtig eine gesunde Ernährung für Kinder ist.“

Pastor Dr. Florian Schneider freut sich über das erfolgreiche Fundraising-Projekt: „Das ist für mich auch ein Muster-Projekt für zukünftige kirchliche Projekte, die wir finanzieren müssen. Wir haben Spenden eingeworben, einen Antrag bei einer Stiftung gestellt und Unterstützerinnen und Unterstützer gefunden. Insofern ist es auch ein innovatives Projekt für uns.“

Carolin Wöhling

Leserreporter:

Carolin Wöhling aus Seevetal

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