Neu Wulmstorf
Pendler ärgert sich über ausgefallenen Zug und Odyssee, um heim zu kommen

Ein defekter Start-Zug musste abgeschleppt werden - mit massiven Folgen für die Pendler  | Foto: Symbolbild bim
  • Ein defekter Start-Zug musste abgeschleppt werden - mit massiven Folgen für die Pendler
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Ein genervter Pendler aus Neu Wulmstorf meldete sich in der Vorwoche beim WOCHENBLATT und schilderte seine Odyssee, um nach Hause zu kommen. Er schreibt:

"Heute dauerte es fast eine Stunde, bis die Bahn sich entschied, einen Ersatzverkehr mit Bussen einzurichten. Es waren eine oder sogar zwei Regionalzüge aus Buxtehude kommend zwischen Neu Wulmstorf und Fischbek liegen geblieben, die Strecke vollständig gesperrt. Ich entschied mich, den Weg nach Neu Wulmstorf zu Fuß zu machen und konnte daher die Situation im Vorbeigehen beurteilen. Das Gleis Richtung Neu Wulmstorf war frei und hätte benutzt werden können, was die Bahn aber nicht für nötig hielt. So brauchte ich neben der Wartezeit in Neugraben noch eine weitere Stunde Fußmarsch, ohne dass eine Bahn mich überholt hat. Dass es eine Evakuierung (wie die Bahn in Durchsagen der Fahrgäste informiert hat) gegeben hat, kann ich nicht bestätigen. Ich konnte im Vorbeigehen in mehreren Wagen Personen sehen. Warum die Bahn es nicht schafft, ein paar Weichen umzustellen, ist mir ein Rätsel und unverständlich. Es ist wohl einfacher, die Strecke zwei Stunden zu sperren, statt im Sinne der Fahrgäste eine hilfreiche Lösung zu finden", schimpft der WOCHENBLATT-Leser.

Eine Anfrage ergab, dass für die Nahverkehrs-Linie RE5 und die Strecke Cuxhaven - Hamburg das Unternehmen Start Unterelbe zuständig ist. 

Die Pressestelle des Unternehmens teilt auf WOCHENBLATT-Anfrage mit: "Wir bedauern die Unannehmlichkeiten für die Fahrgäste." Und weiter: "Aufgrund des defekten Zuges konnte die S-Bahnstrecke zwischen Hamburg-Neugraben und Buxtehude nur eingleisig befahren werden. Deshalb die Verspätungen im S-Bahnverkehr. Die S-Bahnverbindungen wurden als alternative Reiseverbindungen in den elektronischen Auskunftsmedien angezeigt. Zudem informierte das Zugpersonal die Reisenden."

Keine Evakuierung auf freier Strecke

In diesem Falle sei der Zug nach Hamburg-Neugraben abgeschleppt worden. Sicherheit habe bei der DB immer höchste Priorität im Bahnverkehr. Deshalb sei in diesem Fall von einer Evakuierung auf freier Strecke und vor dem Hintergrund der Witterungsverhältnisse abgesehen worden. "Die Reisenden konnten in Hamburg-Neugraben aussteigen und konnten Richtung Hamburg die parallel verkehrenden REs sowie die S-Bahnen nutzen. Richtung Cuxhaven wurde ein Busersatzverkehr eingerichtet", heißt es weiter.

Zum Hintergrund erläutert der Pressesprecher: "Sämtliche Abläufe und daraus abgeleitete Handlungen bei Störungen sind klar geregelt und erfolgen nach definierten Prozessen. Die DB InfraGO und Eisenbahnverkehrsunternehmen (EVU) arbeiten in Situationen, die die Weiterfahrt von Zügen verhindern, Hand in Hand. Um bei Störungen bestmöglich und umsichtig zu handeln, werden die Abläufe regelmäßig geübt. Bleibt ein Reisezug auf freier Strecke liegen, prüfen Betriebszentrale (BZ), Leitstelle des EVU und Zugpersonal zunächst gemeinsam, ob und in welchem Zeitraum eine Weiterfahrt bis zum nächsten Bahnhof möglich ist. Ist dies nicht machbar (blockierte Strecke, Ausfall Stromversorgung/Klimaanlage), wird eine Evakuierung des Zuges erwogen."

Darüber, welche Entschädigung ihnen bei Zugverspätungen, verpassten Anschlüssen oder ausgefallenen Zügen zustehen und wie und wo sie diese beantragen können, erfahren Fahrgäste hier

Weiter eingeschränkter Fahrplan mit weniger Zügen
Redakteur:

Bianca Marquardt aus Tostedt

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