Saubere Aktion an der Schule
"Plogging & Co"-AG des Gymnasiums Salzhausen macht mobil gegen Müll

Startklar zum Müllsammeln: (vorne, v. li.) Sabine Schnug, Paul Nottorf, Cora Heinrich und Nico Drewitz sowie (hi., v. li.) Enno Heuser und Antonia Krämer von der "Plogging & Co"-AG | Foto: Silke Rauscher
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  • Startklar zum Müllsammeln: (vorne, v. li.) Sabine Schnug, Paul Nottorf, Cora Heinrich und Nico Drewitz sowie (hi., v. li.) Enno Heuser und Antonia Krämer von der "Plogging & Co"-AG
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ce. Salzhausen. "Wir möchten die Menschen motivieren, ihren Müll nicht in die Natur zu schmeißen“: So lautet das Credo von Antonia Krämer, die die Klasse 8L am Gymnasium Salzhausen besucht. Gemeinsam mit Paul Nottorf (5b), Nico Drewitz (8L) und Enno Heuser (8L) nimmt sie an der Arbeitsgemeinschaft "Plogging & Co“ teil. Tatkräftig unterstützt werden sie dabei von den Lehrerinnen Cora Heinrich und Sabine Schnug, die die AG leiten.
Der Begriff "Plogging“ setzt sich aus dem schwedischen "plocka“ für „pflücken“ und aus "joggen“ zusammen. Jeden Montag begeben sich die Gymnasiasten in der siebten und achten Stunde auf dem Schulgelände und in Salzhausen auf die detektivische Suche nach Unrat. Ausgerüstet sind sie dabei mit langen Greifern, wetterfester Kleidung, Handschuhen und Sportschuhen. Den Müll finden sie oft achtlos weggeworfen auf und neben Straßen, Wegen und Plätzen und sogar in unwegsamem Unterholz. 
Vor rund drei Jahren hatten die Lehrinnen Ivonne Fleischhauer und Sabine Schnug im Rahmen einer Projektwoche die Idee, "Plogging“ dauerhaft in Form einer AG an der Schule zu etablieren. Die Themen Umweltschutz und Nachhaltigkeit stehen zudem ganz oben auf der Agenda des Gymnasiums.
Dass es sich beim „Plogging“ durchaus um eine sportliche Herausforderung handelt, zeigt ein Blick auf die im letzten Halbjahr gesammelte Menge: Die Gruppe sammelte satte 32 Kilogramm Müll und das per Hand. Hinzu kommen 3,98 Euro Pfand in Form leerer Flaschen, die einfach so weggeschmissen wurden, und 104 "entsorgte" Corona-Schutzmasken. Weiterhin kamen drei Liter Zigarettenkippen zusammen. Allein ein einziger Zigarettenfilter verdirbt unglaubliche 40 Liter Grundwasser.
Aber auch kuriose Funde wie eine Autoverkleidungen, Pay-Back-Karten, Rohre, Schnuller, Teller, Schlüsselanhänger zählen mittlerweile ebenso zur "Sammlung“ wie Ketten und eine Trampolinfeder. "Es ist schon schockierend, was wir alles so finden“, so Nico Drewitz. „Durchschnittlich drei Kilogramm Müll sammeln wir in einer Woche.“
Erst kürzlich nahm sich die AG auch die schuleigenen Mülleimer vor. Immerhin landet der Müll aus den Klassenräumen meist in den dafür vorgesehenen Tonnen. "Trotzdem mussten wir bei dieser Aktion insgesamt feststellen, dass in den Abfallbehältern für Papier, Plastik oder Restmüll oft nicht das drin ist, was eigentlich hineingehört“, ziehen Cora Heinrich und Sabine Schnug eine Bilanz. Die Konsequenzen liegen für die "Plogger“ auf der Hand: Wird der Müll in dem dafür vorgesehen Behälter vermischt, kann er nicht oder nur schwer recycelt werden.
Um die Schulgemeinschaft für das Problem zu sensibilisieren, präsentierte die AG ihre Ausbeute von zweieinhalb Schultagen auf drei Rest-, Plastik- und Papiermüllhaufen gut sichtbar im Forum. 
Mit diesem Projekt zielt die Arbeitsgemeinschaft auf ihren wichtigen Zusatz „& Co“ im Titel ab. "Wir möchten erreichen, dass über das eigene Verhalten nachgedacht wird. Zudem ist Müllvermeidung ein Thema, das uns sehr beschäftigt“, so Cora Heinrich.
Die Gruppe plant bereits viele neue Projekte. Angedacht sind unter anderem ein "Walk of Shame“, der aus Sonderfunden erstellt wird, und ein Müllsammeltag, an dem die ganze Schule teilnimmt.
Im Ursprungsland Schweden wird "Plogging“ mittlerweile regelrecht als "Sport“ betrieben. Laut Wikipedia "ploggen“ jeden Tag mittlerweile rund zwei Millionen Menschen in mehr als 100 Ländern. Es gibt sogar "Ploggingevents“ mit bis zu drei Millionen Teilnehmern. Weitere Information gibt es unter www.plogging-germany.de.

Startklar zum Müllsammeln: (vorne, v. li.) Sabine Schnug, Paul Nottorf, Cora Heinrich und Nico Drewitz sowie (hi., v. li.) Enno Heuser und Antonia Krämer von der "Plogging & Co"-AG | Foto: Silke Rauscher
Die Ausbeute allein von zweieinhalb Schultagen: Die Müllhaufen baute die AG im Forum der Schule auf | Foto: Silke Rauscher
Redakteur:

Christoph Ehlermann aus Salzhausen

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