Wenn ernten zur Gefahr wird
Metallteile im Maisfeld: Sabotage oder naiver Übermut?

Henrik Hauschild und Laurien Hagemann auf einem der 
mächtigen Maishäcksler. Von so hoch oben, kann man die Gefahr im Feld nicht erkennen  | Foto: bim
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    mächtigen Maishäcksler. Von so hoch oben, kann man die Gefahr im Feld nicht erkennen
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bim. Otter/Nenndorf. Die Maisernte ist zu 95 Prozent geschafft. Die Landwirte und Lohnunternehmen sind froh, die Futter- und Energiepflanze ins Trockene gebracht zu haben. Umso unverständlicher finden Henrik Hauschild, Juniorchef des Lohnunternehmens Hauschild aus Nenndorf, und seine Partnerin Laurien Hagemann, dass Unbekannte in einem Maisfeld in Otter (Samtgemeinde Tostedt) Metallgegenstände, u.a. Ringe und Schellen, an die Maispflanzen gehängt haben - mitten in der Maisernte. War es krimineller Vorsatz oder naiver Übermut? "Das ist lebensgefährlich", sagt Laurien Hagemann. Denn die Metallteile können nicht nur teuren Schaden an den Maschinen anrichten, sondern zu lebensgefährlichen Wurfgeschossen werden.
Die Firma Hauschild unterstützt Landwirte der Region dabei, die Felder rechzeitig zu düngen und die Ernte einzubringen. Durch die immer extremeren Wetterbedingungen mit viel Trockenheit auf der einen, und Starkregenperioden auf der anderen Seite sowie der novellierten Düngeverordnung bleibe dazu immer weniger Zeit, berichten Henrik Hauschild, Laurien Hagemann sowie Agrar-Ingenieur Gerd Ropers.
"Von oben, wenn man auf dem Maishäcksler sitzt, sieht man die Metallteile nicht. Das ist lebensgefährlich, wenn ein solches Teil durch die Scheibe fliegt", berichtet Henrik Hauschild. Gerd Ropers erläutert den Ernte- und Häckselvorgang: "Der Häcksler nimmt die Pflanze ins 'Gebiss', eine Trommel zerkleinert den Mais. Die hat enorme Umdrehungszahlen, um den Mais auf den Wagen zu befördern. Ein Metallteil wird dann zum Geschoss und kann ein paar hundert Meter weit fliegen."
Gerd Ropers schließt aus, dass es sich um "klassische Sabotage, aus welchen niederen Tatmotioven auch immer" handelt, sondern vermutet dahinter einen unbedarften Täter, dem die Folgen vermutlich gar nicht bewusst sind. Denn wäre etwas passiert, kann allein der materielle Schaden in die Zehntausende Euro gehen.
Die Mitarbeiter der Firma Hauschild werben um Verständnis für die Landwirtschaft und ihre Arbeit. Sie wissen, dass manche Menschen sich über Dreck und Lärm von landwirtschaftlichen Maschinen ärgern. Aber das ist natürlich kein Grund, das Leben von Mensch und Tier in Gefahr zu bringen. "Landwirte müssen den Spagat hinbekommen zwischen dem immer extremeren Wetter und dadurch bedingten kürzeren Ernteperioden und immer stengeren Verordungen." Zudem müsse die teure Technik ausgelastet sein.
"Dreck lässt sich nicht vermeiden. Bei uns stehen aber Besen und Trecker bereit, um nach dem Ernteeinsatz für saubere Straßen zu sorgen", sagt Laurien Hagemann. Zudem seien die Mitarbeiter bemüht, spät abends und sonntags nicht in der Nähe von Wohngebieten zu arbeiten. Und wer etwas gegen Maisanbau und Biogasanlagen hat, sollte bedenken, dass durch solche Sabotage kein Kolben weniger geerntet wird.
• Das Unternehmen hat jedenfalls Anzeige bei der Polizei erstattet. Kommt es durch das Einbringen von Metall- und anderen Gegenständen zu Sachschäden und wird ein Täter ermittelt, gilt das als Sachbeschädigung, die mit einer Freiheitsstrafe bis zu zwei Jahren oder einer Geldstrafe geahndet wird.

Das Unternehmen

Das Lohnunternehmen Hauschild mit Sitz in Nenndorf ist Dienstleister, u.a. in den Bereichen Agrar, Forst und Kulturbau. In der Maisernte sind 36 Schlepper und vier Häckselketten (Häcksler plus Tranportfahrzeuge) in der Region im Einsatz, um Land- und Forstwirte bei ihrer Arbeit zu unterstützen.

Redakteur:

Bianca Marquardt aus Tostedt

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