Ernüchterung bei der Streckenplanung / Finanzspritze benötigt
Der Bürgerbus Apensen darf nicht nach Buxtehude fahren

Funktioniert seit Herbst 2013 gut: der Bürgerbus Harsefeld | Foto: archiv/jd
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JOBS und KARRIERE

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ab. Apensen. "Die KVG hat uns ganz schnell die Zähne gezogen." Jan Gold, CDU-Ratsherr, Beckdorfer Bürgermeister und Vorsitzender des Vereins "Bürgerbus Samtgemeinde Apensen", ist ernüchtert. Zu den Hauptstationen, die der geplante Bürgerbus von Apensen aus anfahren sollte, gehörten der Buxtehuder Bahnhof und das Elbe Klinikum Buxtehude. Doch diesem Vorhaben hatte die KVG Stade einen Riegel vorgeschoben. Es dürften keine Linien in Konkurrenz zum öffentlichen Nahverkehr stehen, war die Begründung. Das Argument: Es gebe eine Linienbusverbindung von Apensen nach Buxtehude, zum Bahnhof. Wer zum Krankenhaus müsse, könne am Bahnhof umsteigen. Zugelassen sei nur eine Ergänzung und Verdichtung innerhalb der Samtgemeinde.

"Dagegen kommen wir nicht an", meint der Vereinsvorsitzende. Andere Bürgerbusse dürften auch nicht dort fahren, wo Linienbusse verkehren. "Dass für uns keine Ausnahme gemacht wird, ist nachvollziehbar." Noch eine weitere Schlappe musste der Verein hinnehmen: Der Betrieb des Bürgerbusses sollte nach jüngsten Planungen im Dezember 2019 aufgenommen werden. Doch daraus wird nichts - es fehlen notwendige Gelder, um eine Förderung des Landkreises einwerben zu können. Das machten auch Vereinsmitglied Hans Seifried und Betriebsleiter Udo Vogt auf der Jahreshauptversammlung des Gewerbeverbunds deutlich: Sie seien als Bittsteller gekommen, sagte Vogt. Aus den Mitgliederbeiträgen lasse sich "nicht viel generieren" und der Bürgerbusverein brauche dringend finanzielle Unterstützung. Allein die Anschaffung des Fahrzeugs schlägt mit 95.000 Euro zu Buche. 

Vom Land könnten jetzt bis zu 64.000 Euro Fördermittel eingeworben werden. Der Landkreis verlangt aber eine höhere Beteiligung der zur Samtgemeinde Apensen zugehörigen Gemeinden als deren Zuschuss von 25.000 Euro.

"An Spenden liegen uns 900 Euro vor. Durch die Mitgliedsbeiträge kommen 1.000 Euro im Monat zusammen", erläuterte Vogt. Doch in Summe wird auch das nicht reichen: Allein die jährlichen Betriebskosten werden sich auf 20.000 Euro belaufen, so der Betriebsleiter. Geplant sei, den Bus nach Inbetriebnahme von außen als Werbefläche zu nutzen und im Inneren Werbung über einen Monitor laufen zu lassen. "Im Grunde stehen wir hier als nackte Männer."

• Der Bürgerbus-Verein hat inzwischen einen weiteren Zuschuss von 10.000 Euro je Gemeinde beantragt. Der Rat in Apensen hat auf seiner jüngsten Sitzung dem Antrag zugestimmt, allerdings mit einem Sperrvermerk: Der Bürgerbusverein soll sich im Rat noch einmal dazu äußern.

  • Mehr über das Projekt unter www.buergerbus-apensen.de.

Infos zum Bürgerbus
Um das ausgearbeitete Streckennetz bedienen zu können, werden 25 Fahrer benötigt. Derzeit gibt es 15 Interessenten. Zwischen zwei und vier Einsatztagen im Monat soll das Pensum pro Fahrer liegen. Rund 35 Kilometer umfasst das geplante Netz. Die jährliche Laufleistung des Busses wird ca. 70.000 Kilometer betragen. 2.000 Personen möchte der Bürgerbus pro Jahr transportieren. Start des Bürgerbusses wird voraussichtlich nach den Sommerferien 2020 sein.

Funktioniert seit Herbst 2013 gut: der Bürgerbus Harsefeld | Foto: archiv/jd
Hans Seifried und Udo Vogt vom Verein Bürgerbus Apensen stellten das Projekt auf der Jahreshauptversammlung des Gewerbevereins vor | Foto: ab
Redakteur:

Alexandra Bisping

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