Tag der Hülsenfrüchte
Bioland e.V. erforscht proteinreiche Alleskörner

Erbsen auf dem Bioland Modell-Acker in Riepholm | Foto: Bioland e.V./Nadia Bremer
  • Erbsen auf dem Bioland Modell-Acker in Riepholm
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Diverse Grüntöne und weiße Blüten glänzen im Sonnenlicht, Insekten summen, verschiedene Pflanzenarten wiegen sich gemeinsam im Wind – auf dem Riepholmer Modell-Acker des Bioland Landesverbands Niedersachsen/Bremen wachsen die Kulturen der Zukunft. Ganz vorn mit dabei sind die Hülsenfrüchte. Erbsen und Linsen, Körner aus einer Familie mit insgesamt 20.000 Arten, sind schon ewig Teil der menschlichen Speisekarte. Erbsen zum Beispiel wurden bereits 8.000 vor Christus angebaut und zählen damit zu den ältesten Kulturpflanzen überhaupt. Jedoch geriet ihr Anbau in Deutschland über die Jahre in Vergessenheit. Dies soll sich nun ändern: „Auf dem Riepholmer Modell-Acker will Bioland mit praxisnaher Forschung Wissenslücken schließen und den Anbau dieser Kulturen wieder in den Vordergrund rücken“, erklärt Bioland Ackerbauberater Morten Wehland. Der große Vorteil von Hülsenfrüchten ist, sie schmecken nicht nur uns Menschen, sondern sind auch eine hervorragende Proteinquelle für Nutztiere. Somit könnten in Deutschland angebaute Hülsenfrüchte das oft in der Tierfütterung verwendete Soja aus Übersee ersetzen. So kann der Regenwalt, und das Klima, in Zukunft besser geschützt werden.

Hülsenfrüchte gelten als besonders eiweißreich. Doch warum ist dies so? Hülsenfrüchtler, auch Leguminosen genannt, gehen Symbiosen mit Knöllchenbakterien ein. Die Bakterien sind in der Lage, Stickstoff – einer der wichtigsten Pflanzennährstoffe und Hauptbestandteil von Eiweißverbindungen – aus der Luft aufzunehmen und für die Pflanze verfügbar zu machen. Die Pflanze wird also mit Stickstoff versorgt und im Gegenzug erhalten die Bakterien Kohlenstoffverbindungen, die ihnen als Energiequelle dienen. Diese Zweckgemeinschaft zwischen Knöllchenbakterien und Hülsenfrucht macht jegliche Stickstoffdüngung überflüssig. Das ist nicht nur gut für die Umwelt, sondern birgt auch ein riesiges Potenzial in Zeiten der Energiekrise. Kurz gesagt: Der Anbau von Hülsenfrüchten hinterlässt eine gute Bodenstruktur, Biodiversität und wertvollen Stickstoff im Boden.

Erbse, Linse & Co. werden aufgrund ihrer Tendenz, während ihres Wachstums umzukippen, meist zusammen mit einer sogenannten Stützfrucht, z. B. einem Getreide, angebaut. Die Hülsenfrüchte halten sich mit ihren Ranken am Getreide fest, das Getreide nutzt die Zwischenräume und hält das Unkraut in Schach. Zusätzlich wird durch die Stickstofffixierung der Hülsenfrüchtler aus der Luft die Verfügbarkeit von Bodenstickstoff für das Getreide erhöht. Eine weitere Zweckgemeinschaft.

„Auch nächstes Jahr werden wir wieder Erbsen und Linsen auf dem Model-Acker anbauen“, erzählt Morten Wehland. „Dabei werden wir aus den Ergebnissen des letzten Jahres lernen. Die Linse z. B. wurde zu stark von ihrem Gemengepartner, dem Hafer, unterdrückt. Dieses Jahr werden wir es mit einer anderen Getreideart probieren. Unsere Erkenntnisse teilen wir mit allen Landwirten und anderen Interessierten. So hoffen wir, den Anbau von Hülsenfrüchten deutschlandweit zu stärken". Morten Wehland ist sich sicher: Hülsenfrüchte haben mehr Aufmerksamkeit verdient. Deswegen werden sie gefeiert. Am 10. Februar, dem Tag der Hülsenfrüchte.

Redakteur:

Leonie Lange aus Buchholz

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