Tag der Gleichstellung von Behinderten
Für eine barrierefreie Zukunft nicht nur in Buchholz

Das Organisationsteam des Aktionstages für die Gleichstellung für Behinderte in Buchholz
  • Das Organisationsteam des Aktionstages für die Gleichstellung für Behinderte in Buchholz
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Foto: Helena GARCIA@AdobeStock.com

JOBS und KARRIERE

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Was nützt es, wenn der Bus kommt und die Rampe für Rollstuhlfahrer nicht ausgefahren wird? Was nützt es, wenn es ein Blindenleitsystem gibt, das im Nirgendwo endet und so zur Gefahr wird? Wie kann man dafür sorgen, dass Menschen im Rollstuhl am Geldautomaten ihre Geheimzahl eingeben können, ohne dass jedermann zuschauen kann? Das waren nur drei Fragen beim Aktionstag anlässlich des Protesttags zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderungen, der am vergangenen Freitag unter dem Motto "Zukunft barrierefrei gestalten" in der Buchholzer Innenstadt durchgeführt wurde. Eingeladen hatte ein breites Bündnis aus Lebenshilfe Lüneburg-Harburg, Inklusionsbeirat des Landkreises Harburg, Förderschule An Boerns Soll und Verein Netzwerk für Inklusion in Sozialarbeit und Assistenz (NISA).
"Wir sind von einer Gleichstellung von Menschen mit Behinderungen noch weit entfernt", betonte Ellen Kühn von der Lebenshilfe. Das betreffe zum einen physische Hindernisse. Diese bekamen z.B. die Teilnehmer in Buchholz ganz hautnah zu spüren: Die Parkautomaten waren für Rollstuhlfahrer nicht barrierefrei erreichbar. Mehr noch gebe es Barrieren im Kopf von nichtbehinderten Menschen, erklärt Ellen Kühn. "Menschen mit Behinderung lösen bei ihnen oftmals ein vermeintliches Schutzbedürfnis aus." Sie nennt das Beispiel einer Rollstuhlfahrerin, denen eine Person durch Anschieben helfen wollte. "Die Rollstuhlfahrerin wollte gar nicht angeschoben werden, sie wollte in eine ganz andere Richtung", so Kühn. Ihr Rat: "Betrachten sie Menschen mit Behinderung als eigenständige Menschen, die ihre eigene Vorstellung von ihrem Leben haben." Wenn man helfen wolle, solle man das nachfragen, ob die Hilfe überhaupt willkommen ist. "Kommunikation ist das A und O", betont Kühn.
Auch Dagmar Pitters, Vorsitzende des Vereins Lebenshilfe in Lüneburg, sieht noch einen weiten Weg für die Inklusion. "Es herrscht oft immer noch der Irrglaube, dass sich Menschen mit Behinderungen irgendwie ändern müssten", sagt sie. Das sei nicht Sinn von inklusiven Maßnahmen. Pitters befürchtet, dass das Thema Inklusion wegen der derzeitigen großen Krisen wie Ukraine-Krieg und der starke Anstieg der Energiekosten aus dem Fokus gerät. 
Beim Aktionstag hatten Gäste die Möglichkeit, die Hindernisse für Menschen mit Behinderung nachzuempfinden. So sollten sie im Rollstuhl die Rampe in einen Bus hochfahren oder einen Blindenparcours durchlaufen. Der Auftritt der Schülerband der Förderschule An Boerns Soll und der Chor "Hands up" mit Schülerinnen und Schülern vom Boerns Soll und der Heideschule rundeten das Programm ab. (os).

Redakteur:

Oliver Sander aus Buchholz

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