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Von Mülltonne bis Sperrmüll
Streit um Müllsammelstelle in Buxtehude

Die Mülltonnen – hier für Altpapier – blockieren den gesamten Fußweg | Foto: sb
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  • Die Mülltonnen – hier für Altpapier – blockieren den gesamten Fußweg
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Seit Ende 2022 müssen 52 Haushalte in der Buxtehuder Hermann-Löns-Straße ihren Müll – von der Tonne bis zum Sperrmüll – zu einer Sammelstelle an der Ecke Schrägkamp/Goethestraße bringen. Der Grund: Müllfahrzeuge können die Sackgasse nicht anfahren, da eine Wendemöglichkeit fehlt. Was für den Entsorger praktikabel ist, wird für viele Anwohner zunehmend zur Belastung.

Eine betroffene Immobilienbesitzerin beschreibt die Situation als unzumutbar: Zu wenig Platz an der Sammelstelle, Tonnen dicht an dicht, Gelbe Säcke wehen auf die Straße, Kinder werden vom Fußweg vertrieben, Kinderwagen und Rollator haben erst gar keinen Platz. Da der Gehweg abschüssig und uneben ist, haben besonders ältere Menschen Schwierigkeiten beim Tonnentransport. Hinzu kommt, dass Müllfahrzeuge mangels Ausweichfläche oft mitten auf der Straße halten müssen.

An der Sammelstelle wehen die Gelben Säcke teilweise bis auf die Straße | Foto: Privat
  • An der Sammelstelle wehen die Gelben Säcke teilweise bis auf die Straße
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Ein weiteres Problem ist der Sperrmüll: Auch dieser muss zur Sammelstelle gebracht werden – für viele Haushalte ohne geeignetes Fahrzeug kaum machbar.

Landkreis: Sicherheit und Mitwirkungspflicht

Der Landkreis Stade als zuständige Entsorgungsbehörde erklärt, die Situation sei bekannt und mehrfach geprüft worden. Bis Ende 2022 sei die Straße entgegen der Vorgaben der Berufsgenossenschaft noch befahren worden, was aufgrund des Gefährdungspotenzials nun nicht mehr möglich sei.

Die Sammelstelle sei ausreichend dimensioniert – sofern Tonnen nur zur Abholung bereitgestellt und anschließend entfernt würden. Auch das kurzzeitige Anhalten des Müllfahrzeugs auf der Straße entspreche einer normalen Verkehrssituation. Hinweise auf Schwierigkeiten bei der Entleerung gebe es von der Karl-Meyer-Gruppe nicht.

Die Hermann-Löns-Straße mündet in eine Sackgasse, nur Fußgänger und Radfahrer dürfen am Ende der Straße einen Stichweg zum Friedhofsweg nutzen | Foto: sb
  • Die Hermann-Löns-Straße mündet in eine Sackgasse, nur Fußgänger und Radfahrer dürfen am Ende der Straße einen Stichweg zum Friedhofsweg nutzen
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Alternativen seien geprüft worden, seien aber an Platzmangel oder fehlender Zustimmung von Eigentümern gescheitert.

Was die teils langen Wege betrifft, verweist der Landkreis auf die gesetzlich festgelegte Mitwirkungspflicht der Anwohner. Persönliche Einschränkungen, wie etwa das Fehlen eines Autos, seien dabei nicht ausschlaggebend. Hier werde auf Nachbarschaftshilfe oder kostenpflichtige Abholdienste verwiesen. Sperrmüll falle zudem maximal zweimal im Jahr pro Haushalt an.

Harsche Kritik an der Stadt Buxtehude

Auch die Stadt Buxtehude steht in der Kritik: Beim Straßenausbau 2016 sei es versäumt worden, eine geeignete Wendemöglichkeit für Müll- und Rettungsfahrzeuge zu schaffen. Die Forderung nach einem nachträglichen Wendehammer wird von der Stadt jedoch abgelehnt. Der Bereich sei zu eng, zudem müssten Parkplätze weichen – was auf Ablehnung bei Anwohnern gestoßen sei. Auch eine alternative Nutzung einer privaten Feuerwehrzufahrt wurde durch die Eigentümergemeinschaft untersagt.

Eine bauliche Öffnung der Sackgasse Richtung Friedhofsweg sei laut Stadt ebenfalls nicht realisierbar: Ein benötigtes Grundstück gehört dem Bund, der eine Überfahrt angeblich explizit ablehnt.

Für einen Wendehammer ohne Parkplatzverlust müsste die Grünfläche rechts und ein Teil des Fußweges weichen | Foto: sb
  • Für einen Wendehammer ohne Parkplatzverlust müsste die Grünfläche rechts und ein Teil des Fußweges weichen
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Für viele Anwohner sind diese Begründungen unzureichend. Ein Vorschlag sieht vor, einen Wendehammer auf rein öffentlichem Grund zu errichten – dafür müssten lediglich eine kleine Grünfläche und ein Gehwegabschnitt weichen.

Die Immobilienbesitzerin, die sich stellvertretend an das WOCHENBLATT wandte, zeigt sich befremdet: Sie habe 2016 einen nicht unerheblichen Straßenausbaubeitrag gezahlt – obwohl mit dem fehlenden Wendehammer ein Planungsfehler offensichtlich sei, der dann 2022 mit der Einstellung der Direktentsorgung des Mülls für die Anwohner evident wurde. "Seitens der Stadt Buxtehude ist eine Behebung des Planungsfehlers nicht absehbar", so die Immobilienbesitzerin. "Der Landkreis Stade lässt nun die Anwohner zum zweiten Mal bluten, indem diese auch noch die durch die Stadt Buxtehude verursachten erhöhten Mitwirkungspflichten ausgleichen sollen."

Die Diskussion wirft auch grundsätzliche Fragen auf: Wie können Sackgassen künftig vorausschauender geplant werden – mit Blick auf Entsorgung, Verkehrssicherheit und Erreichbarkeit für Einsatzfahrzeuge?

Fredenbeck: Anwohner ziehen Mülltonnen zum Sammelplatz
Redakteur:

Stephanie Bargmann aus Stade

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