Statistisches Bundesamt bedauert Anschreiben
Zensus: Post an eine Tote war kein Einzelfall
"Brief an eine Toten: Tochter sauer", titelte das WOCHENBLATT kürzlich. Eine Leserin hatte Post zum Mikrozensus an ihre verstorbene Mutter bekommen. Das ist kein Einzelfall. Mehrere Leserinnen und Leser haben der Redaktion berichtet, dass sie ebenfalls den Mikrozensus-Bogen bekommen haben, der an verstorbene Angehörige adressiert war. Was läuft da schief, wollte das WOCHENBLATT vom Statistischen Bundesamt wissen.
"Wir bedauern solche Vorfälle", sagt eine Sprecherin des Bundesamtes. "Die Angaben zu den angeschriebenen Personen der Gebäude- und Wohnungszählung stammen generell aus verschiedenen Quellen der öffentlichen Verwaltung", so die Sprecherin. Dazu gehörten zum Beispiel Grundsteuerstellen oder Vermessungsämter. Da diese Stellen vielfältige Aufgaben erfüllen, könne es unter Umständen einige Zeit in Anspruch nehmen, bis Änderungen oder Aktualisierungen vorgenommen würden. Dadurch könne es leider vorkommen, dass Menschen angeschrieben werden, die bereits verstorben seien.
Was ist zu tun, wenn solche Schreiben eintreffen?, wollte das WOCHENBLATT wissen. Es gebe verschiedene Vorgehensweisen, so die Sprecherin des Bundesamtes. "Sollten die Angeschriebenen das Objekt geerbt haben oder den Nachlass verwalten, füllen diese den Fragebogen aus, auch wenn sie nicht namentlich im Anschreiben genannt sind. Andernfalls tragen sie im Fragebogen unter „Angaben zum/zur neuen Eigentümer/-in“– sofern bekannt – den Namen und die Anschrift des neuen Eigentümers ein. Wenn die neue Eigentümerin oder neue Eigentümer nicht bekannt sein sollte, tragen sie „Eigentümer/Eigentümerin verstorben / neuer Eigentümer unbekannt“ ein."
Eine WOCHENBLATT-Leserin aus Himmelpforten hat ebenfalls Post an ihren verstorbenen Mann erhalten. Nach einem Anruf bei einer Hotline, die in dem Schreiben genannt wurde, habe sie das Problem schnell gelöst. Sie habe sich mit den Zugangsdaten ihres Mannes eingeloggt und sich als neue Eigentümerin eingetragen. "Das war's schon", sagt sie.
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