Müllverbrennungsanlage: Forderung nach Luftmessung wird lauter

Im Stader Seehafen sollen künftig bis zu 70.000 Tonnen Müll umgeschlagen werden | Foto: Buss
  • Im Stader Seehafen sollen künftig bis zu 70.000 Tonnen Müll umgeschlagen werden
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bc. Stade. Der Kreis der Gegner gegen die geplante Müllverbrennungsanlage (MVA) in Bützfleth wächst. Auch immer mehr Bürger aus dem Kreis Pinneberg nehmen an der Unterschriftenaktion der Bürgerinitiative (BI) für eine umweltverträgliche Indus-trie teil. Zudem sind viele Bürgermeister auf der anderen Elbseite besorgt.
Sie fordern vor Inbetriebnahme der Anlage, die nur rund 1.500 Meter entfernt von Schule und Kita gebaut werden soll, eine intensive Messung der Luftbelastung. Aufgrund der vorherrschenden Westwinde würde vermutlich ein Großteil der Giftstoffe über den Fluss in den Kreis Pinneberg geweht werden.
Genau diese Messung fordert seit nunmehr zehn Jahren auch BI-Sprecher Dr. Jochen Witt für Bützfleth: „Ziel der BI und der Wählergemeinschaft Stade muss es nun sein, neben der Verhinderung der Müllverbrennung, eine koordinierte Untersuchung auf beiden Elbseiten in Gang zu bringen.“ Wie berichtet, ist die Anlage des Investors „EBS Stade Besitz GmbH“ - EBS steht für Ersatzbrennstoffanlage -, gemäß Antrag beim Gewerbeaufsichtsamt (GAA) Lüneburg auf eine Müllmenge von 175.000 Tonnen pro Jahr ausgelegt - das entspricht in etwa dem Fünffachen der Müllmenge, die hier im Landkreis anfällt. Woher der Abfall für die MVA kommen soll, ist nach wie vor unklar. Aus dem Landkreis jedenfalls nicht, da der Hausmüll weiter nach Hamburg geliefert werden soll.
„Der Bau und Betrieb einer Müllverbrennungsanlage ist in der heutigen Zeit absolut überflüssig! Schon jetzt gibt es für die etwas über 100 Müllverbrennungsanlagen in Deutschland nicht genügend deutschen Müll“, heißt es in dem Petitionstext der BI. Somit werde ein unsinniger Mülltourismus zu Lasten der Anwohner und der Umwelt und zu Gunsten der Eigentümer der Anlage entstehen.
Als möglicher Umschlagplatz liegt der Bützflether Seehafen nahe. Auf Nachfrage bei Terminal-Betreiber „Buss“ kann Michael Beyer, Geschäftsführer der Buss Port Services, zu dem Thema jedoch nichts sagen. Unterdessen ist aber klar, dass der Umschlag von Ersatzbrennstoffen, bzw. Müll, auf unbestimmte Zeit in Bützfleth weitergeht, wie Beyer bestätigt: „Momentan schlagen wir rund 35.000 Tonnen pro Jahr um. Die Menge soll aber auf 70.000 Tonnen pro Jahr erweitert werden. Entsprechende Genehmigungen sind beantragt.“
Der Müll komme aus Irland, werde dann von Bützfleth aus per Binnenschiff nach Magdeburg zum Müllheizkraftwerk Rothensee weiterverschifft und dort zu Strom und Fernwärme umgewandelt. 2015 wurden in Bützfleth insgesamt 33.000 Tonnen Müll abgeladen, 2016 waren es rund 30.000 Tonnen.

Redakteur:

Björn Carstens aus Buxtehude

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