Jubel in Rot-Weiß: Nordlichter als zünftige Bayern-Fans

Die Bayern-Fans vor ihrem Domizil in Ahlerstedt
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Feucht-fröhlicher Fußball-Spaß in Ahlerstedt: Die "Elbe-Bazis" jubeln über jedes Tor von Lewandowski, Robben und Co.

jd. Ahlerstedt. Samstag vor einer Woche, spätnachmittags kurz vor halb sechs in Ahlerstedt: In der Runde, bestehend aus knapp 20 Männern und einer Frau, bricht lautstarker Jubel aus. Die Live-Übertragung des Bundesliga-Spieltages ist zu Ende. Bayern München hat endlich wieder gewonnen. 3:1 gegen den VfL Wolfsburg. In dem schmalen Raum in einer ehemaligen Kneipe sind eingefleischte Bayern-Fans versammelt. Nordlichter in rot-weißer Glückseligkeit. Wie passt das? Hier im hohen Norden gibt es für Fußballbegeisterte doch andere Optionen: Werder Bremen, trotz Abstiegs den HSV und natürlich auch St. Pauli.

Nein, es müssen die Bayern sein: Die würden nun einmal den besten Fußball spielen, erklärt einer aus der Truppe, die zu jedem Spiel des deutschen Rekord-Meisters zusammenkommt, um mitzufiebern, wenn Neuer und Co. auf dem Rasen auflaufen. Der Triumph über die "Wölfe" kommt genau richtig, denn der Ahlerstedter Fanclub hat allen Grund zum Feiern: Vor genau fünf Jahren haben sich die "Elbe-Bazis" gegründet. Da ist dann auch die Medien-Schelte der Bayern-Bosse kein Thema mehr. Ausgeheckt wurde die Club-Gründung von Rolf Klintwort, als er bei Dr. Ralf Schäfer auf dem Zahnarztstuhl saß. Es ist wie beim Frisör: Worüber sollte man sonst mit seinem Zahnarzt sprechen, wenn nicht über Fußball. Beide entdecken ihre gemeinsame rot-weiße Leidenschaft. Der Entschluss war schnell gefasst: Wenn Bayern die Champions-League gewinnt, wird ein Fanclub ins Leben gerufen.

Die Münchner holten damals zwar nicht den Titel in der Champions League, schafften aber im Jahr darauf das Super-Triple. Zahnarzt Schäfer bohrte bei Klintwort noch einmal nach: Der sagte zu und der Clubgründung stand nichts mehr im Wege. Zahnarzt Schäfer ist seitdem der Präsident, Rolf Klintwort sein "Vollstrecker", der sich um alles kümmert. Inzwischen gehören mehr als 80 Bayern-Fans aus dem gesamten Landkreis zu den "Elbe-Bazis". Immerhin sechs Frauen zählt der Verein. Eine davon ist Präsidenten-Gattin Kordula Schäfer. Die "First Lady" des Fanclubs ist in bester Jubellaune: Sie liegt mit ihrem Ergebnis-Tipp goldrichtig, und das zum ersten Mal. Bei jedem Spiel wird gewettet, jeder gibt ein paar Euro. Sieben Euro bekommt Kordula Schäfer ausbezahlt. Im "Pott" sind zwar 28 Euro, doch der Gewinn geht durch vier.

Nach dem Bayern-Sieg macht es doppelt so viel Spaß, Jubiläum zu zu feiern. Das Bier fließt in Strömen. Rolf Klintwort steht zünftig in Lederhose gekleidet am Zapfhahn und befüllt ein Glas nach dem anderen - natürlich mit bayerischem Gerstensaft: Münchner Löwenbräu. "Sonst trinken wir immer Augustiner Hell, doch gab es den nicht als Fass", sagt Stefan Eckhoff, genannt "Ferkel". Ferkel ist ebenfalls Fanclub-Mitglied der ersten Stunde. Er hatte nach der Gründung versprochen: Wenn der HSV absteigt, spendiert er ein 50 Liter-Fass Bier.

Viermal musste Ferkel sein Versprechen verlängern - jetzt war es endlich soweit. "Prost auf den Bayern-Sieg und Prost auf den HSV-Abstieg!" Wenn ein Hamburger Verein aufsteigen sollte, dann bitte St. Pauli, ist sich die Runde einig. Seitdem die Bayern vor ein paar Jahren am Millerntor spielten, um den Kiez-Kickern im Rahmen der "Retter"-Aktion zu helfen, ist man den St. Paulianern freundschaftlich verbunden. Die Mitgliedschaft bei den "Elbe-Bazis" hat noch einen ganz handfesten Vorteil: Einmal pro Saison gibt es Karten für eine Bayern-Spiel "dahoam". Das Karten-Kontingent haben die "Elbe-Bazies" erst kürzlich für einen Fan-Trip nach München genutzt: Es ging erst ins Stadion, anschließend aufs Oktoberfest. Ein 24-Stunden-Trip mitten in der Woche: So hartgesotten sind echte Bayern-Fans.

• Wer mitmachen möchte, wendet sich an Rolf Klintwort: rolf.klintwort@t-online.de

Redakteur:

Jörg Dammann aus Stade

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