Großfeuer in Drestedt: Wohnhaus brannte
Balkonbrand breitete sich schnell aus
- Das Haus im Tannenweg brannte - vermutlich wegen Arbeiten an der Dachpappe
- Foto: Feuerwehr Landkreis Harburg/ Wille
- hochgeladen von Gabriele Poepleu
Ein Großfeuer hat am Sonnabendnachmittag, 16. August, die Feuerwehren der Samtgemeinde Hollenstedt in Atem gehalten: Gegen 13.30 Uhr ging bei der Leitstelle im Winsener Kreishaus die Meldung über einen Brand auf einem Balkon im Tannenweg in Drestedt ein. Daraufhin wurden zunächst die Feuerwehren Drestedt, Hollenstedt und Wenzendorf alarmiert.
Bereits beim Eintreffen der ersten Kräfte zeigte sich ein dramatisches Bild: Eine Dachterrasse oberhalb einer Doppelgarage stand in Vollbrand. Eine dort abgestellte Gasflasche blies über das Sicherheitsventil brennendes Gas ab. Die Flammen griffen, begünstigt durch den böigen Wind, bereits auf die Holzfassade des angrenzenden Einfamilienhauses über und schlugen unter den Dachüberstand. Auch ein direkt angebautes Nachbarhaus war akut bedroht. Die beiden Bewohner konnten sich noch vor dem Eintreffen der Feuerwehr in Sicherheit bringen.
Angesichts der Lage veranlasste Drestedts stellvertretender Ortsbrandmeister Daniel Boysen sofort eine Alarmstufenerhöhung. Daraufhin wurden die Feuerwehren Appel und Regesbostel sowie die Drehleiter der Feuerwehr Buchholz nachalarmiert. Es gelang der Feuerwehr, das Übergreifen der Flammen auf das Nachbarhaus zu verhindern. Auch der Brand auf der Dachterrasse konnte schnell unter Kontrolle gebracht werden.
Doch das Feuer hatte sich bereits in den Dachstuhl und das Obergeschoss des Wohnhauses hineingefressen. Mithilfe der Drehleiter wurde die Dacheindeckung großflächig geöffnet, um Glutnester zu löschen. Da die Flammen auch in Decken und Wände vorgedrungen waren, mussten diese unter Atemschutz aufwendig geöffnet und gelöscht werden.
Um mehr Atemschutzgeräteträger zur Verfügung zu haben, wurden die Feuerwehren Sprötze, Elstorf und Halvesbostel nachalarmiert. Die Feuerwehr Moisburg unterstützte mit der Hygienekomponente der Samtgemeinde: In einem Zelt konnten Atemschutzgeräteträger ihre kontaminierte Schutzkleidung ablegen, die anschließend verpackt und für die Reinigung vorbereitet wurde.
Auch die Feuerwehr Hörsten rückte an – mit dem Wechselladerfahrzeug und dem Abrollbehälter „Atemschutz“ der Feuerwehrtechnischen Zentrale Hittfeld, um die verbrauchten Atemluftflaschen auszutauschen. Für die Versorgung der fast 120 Einsatzkräfte mit kühlen Getränken und einem Imbiss sorgte der Verpflegungszug der Kreisfeuerwehrbereitschaft der Feuerwehren Kakenstorf und Buchholz.
Die Nachlöscharbeiten zogen sich bis in die Abendstunden hin. Die Polizei hat die Ermittlungen zur Brandursache aufgenommen. Derzeit geht man davon aus, dass das Haus versehentlich in Brand gesetzt wurde: Ein Anwohner hatte mit Propangas Schweißarbeiten an einer Dachpappe durchgeführt. Stunden später geriet der Balkon in Brand.
Ein Nachbar hatte die Hausbewohner gewarnt und die Feuerwehr benachrichtigt. Es wurde niemand verletzt, der Sachschaden beläuft sich auf einen höheren sechsstelligen Betrag.
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