Bei den Krippengebühren kocht jede Kommune ihr eigenes Süppchen

Das "Gebührensüppchen" hat überall andere Zutaten
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  • hochgeladen von Mitja Schrader

Krippengebühren: Unterschiede von mehreren hundert Euro sind möglich

mi. Landkreis. Es gibt in den Landkreisen Harburg und Stade wohl nichts, was uneinheitlicher, intransparenter und wie viele sagen ungerechter ist, als die Höhe der Gebühren, die Eltern für einen Krippenplatz zahlen müssen. Denn im Gegensatz zum Kindergarten werden für Krippen, also die Betreuung der Ein- bis Dreijährigen, weiter Elternbeiträge fällig. Die Gebühren sollen anteilig die Kosten decken, die durch einen Krippenplatz entstehen. Doch auch hier ist man von Einheitlichkeit weit entfernt.
Ein Beispiel: Liegt der Kostendeckungsgrad der Elternbeiträge in der Samtgemeinde Hollenstedt bei 42 Prozent, sind es in der Stadt Buchholz nur 22 Prozent. Wer nun glaubt, in Hollenstedt müssten dann die Gebühren für einen Acht-Stunden-Platz deutlich höher als in Buchholz ausfallen, liegt ebenfalls falsch. Im vergleichbaren Einkommenssegment zahlen Eltern in Hollenstedt sogar rund 100 Euro weniger im Jahr als in Buchholz. Noch abstruser wird es, wenn man den Blick in den Landkreis Stade richtet, denn hier ist selbst die Modalität der Gebührenerhebung in vielen Kommunen eine andere: Werden die Gebühren im Landkreis Harburg gestaffelt vom Einkommen erhoben, nehmen im Nachbarlandkreis viele Kommunen Pauschalbeträge zwischen 150 und 250 Euro, ohne Rückbindung an das Einkommen der Eltern. Und auch hier sind die Unterschiede gravierend. So werden in der Samtgemeinde Apensen - hier gibt es ein Stufenmodell - in der höchsten Einkommensstufe rund 480 Euro für einen Acht-Stunden-Platz fällig, in Stade kostet ein Ganztagsplatz dagegen pauschal (nur) 172 Euro. Fakt ist, geht es um Gebühren sind die Landkreise ein riesiger Flickenteppich, auf dem jede Kommune ihr eigenes "Beitragssüppchen" kocht. Der Grund liegt auch in einem Gebührenrecht begründet, das es quasi erlaubt, den Eltern alles oder nichts in Rechnung zu stellen. Oder salopp ausgedrückt: Welche Zutaten im Gebührensüppchen landen ist Sache der Politik.
Lesen Sie auch: Ohne jegliche Transparenz

Redakteur:

Mitja Schrader

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