Kreisverkehr oder Ampel?

Die Montage zeigt den Kreuzungsbereich Haupt-, Lüllauer- und Brückenstraße. Für einen möglichen Kreisel müsste die Gemeinde das Grundstück von Jürgen Meyer erwerben | Foto: Google Maps/MSR/mum
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  • Die Montage zeigt den Kreuzungsbereich Haupt-, Lüllauer- und Brückenstraße. Für einen möglichen Kreisel müsste die Gemeinde das Grundstück von Jürgen Meyer erwerben
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Planungsbüro empfiehlt Kreisel-Lösung / Doch es wird wohl die Ampel - wegen des Eigentümers.

mum. Jesteburg. In Jesteburg ist man sich zumindest in einem Punkt einig: Die Kreuzungen Hauptstraße/Brückenstraße/Lüllauer Straße und Hauptstraße/Sandbarg sind die neuralgischen Punkte des kleinen Heidedorfs. Erst wenn die Gemeinde eine Lösung für die beiden Verkehrsknotenpunkte findet, macht es Sinn über die Ausweisung von weiteren Wohngebieten nachzudenken. Und Pläne dafür liegen eine ganze Menge in den Schubladen des Rathauses. Wie berichtet, möchte Investor Steffen Lücking 95 Wohneinheiten zwischen Schierhorner Weg und Seevekamp errichten. Auch im Ortsteil Lüllau sind gravierende Veränderungen geplant. Das Ergebnis mehrerer Dialog-Veranstaltungen liegt nun vor. Unter anderem sollen auf den alten Hofstellen mindestens 30 Wohneinheiten entstehen. Zudem ist auf dem „Hof + Gut“-Areal der Bau eines Hotels mit Spa-Bereich sowie der Neubau eines Hofladens (Schlachterei) geplant. Höchste Zeit also, das Thema Verkehr anzupacken. Aus diesem Grund hat Jesteburg das Planungsbüro Odermann und Krause (Lüneburg) beauftragt, ein neues Verkehrskonzept basierend auf einer Verkehrszählung vorzulegen. Das Fazit soll während der Sitzung des Ausschusses für Straßen, Wege und Umwelt am Mittwoch, 28. Februar, um 19 Uhr im Sitzungsraum der Seniorenbegegnungsstätte (Sandbarg 32) vorgestellt werden.
Die Planer kommen jeweils zu zwei Lösungsansätzen - einen Kreisel oder eine Ampel mit Abbiegespur. In der Politik gilt die Ampel-Variante als die wahrscheinlichste Option. Für den Kreisel benötigt Jesteburg nahezu das gesamte Grundstück von Jürgen Meyer. Für eine weitere Verwertung - etwa Wohnbebauung - bliebe nichts übrig. Kaum vorstellbar, dass der Eigentümer sich darauf einlässt. Zumal er in den vergangenen fast 13 Jahren wenig Gesprächsbereitschaft signalisierte - und sogar vor Gericht zog (das WOCHENBLATT berichtete).
Laut Verwaltungsvorlage werden die Kreuzungspunkte je nach Leistungsfähigkeit in Qualitätsstufen eingeteilt. Derzeit erreichen Hauptstraße/Brückenstraße/Lüllauer Straße und Hauptstraße/Sandbarg ein „F“ (das ist die schlechteste Einstufung). Durch die Errichtung einer Lichtsignalanlage mit Abbiegespuren wird die Qualitätsstufe „B“ beziehungsweise „C“ erreicht. Durch den Bau eines Kreisverkehrsplatzes mit einem Durchmesser von 30 Metern ist die Qualitätsstufe „A“ möglich. Eine Lichtzeichenanlage ohne Abbiegespuren bekommt lediglich ein „E“.
Die Planer sprechen sich für den Kreisverkehr aus. „Als Ergebnis der Untersuchungen ist festzuhalten, dass mit dem Ausbau von Kreisverkehrsplätzen der mit Abstand beste Verkehrsablauf zu erzielen ist“, heißt es in der Vorlage. „Dagegen führt eine Signalisierung der bestehenden Knotenpunkte nicht zu einem zufriedenstellenden Verkehrsablauf, da die Linksabbieger den Abfluss des Geradeausverkehrs zu stark beeinträchtigen. Ein zufriedenstellender Verkehrsablauf kann im Zusammenhang mit einer Ampelanlage nur erreicht werden, wenn zusätzlich Linksabbiegestreifen realisiert werden können.“
Positiv ist, dass Jesteburg - unabhängig von der Lösung - die Kosten nicht allein tragen muss. „Nach Rücksprache mit dem Amt für Regionale Entwicklung in Lüneburg ist eine Finanzierung der Umgestaltung der Kreuzungspunkte über die Städtebauförderung eventuell möglich“, heißt es in der Vorlage. „Hierzu zählen sowohl der Grunderwerb, der Abbruch als auch der Bau der neuen Verkehrsanlage. Voraussetzung hierfür ist eine Vereinbarung mit den jeweiligen Straßenbaulastträgern (Land und Landkreis). Von den Straßenbaulastträgern sind die Kostenanteile einer Sanierung der Altfahrbahnen zu übernehmen, nicht aber die Kosten eines Kreisverkehrsplatzes oder der Abbiegespuren bei Bau einer Lichtsignalanlage.“

Bis zu 13.500 Autos am Tag

Die Belastungen an den Knotenpunkten L213/Sandbarg und L213/Lüllauer Straße wurden am Donnerstag, 30. November 2017, durch eine manuelle Zählung ermittelt und mit Hilfe von einschlägigen Hochrechnungsfaktoren auf Tageswerte hochgerechnet. Daraus ergaben sich folgende Querschnittsbelastungen:
• Die L213 weist zwischen 11.700 und 13.500 Kfz pro Werktag auf
• Die Lüllauer Straße wird von etwa 9.100 Kfz pro Werktag befahren
• Die Straße Sandbarg nimmt etwa 5.300 Kfz/Werktag auf.

Redakteur:

Sascha Mummenhoff aus Jesteburg

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